HFDcon 2019: Safety first? Datensicherheit und innovative Lehre zusammendenken

Am 21. Oktober 2019 haben wir bereits zum dritten Mal alle, die sich an unterschiedlichen Stellen wissenschaftlich oder praktisch mit dem Thema Digitale Lehre auseinandersetzen, zum HFD-Netzwerktreffen eingeladen, um auf der HFDcon Gleichgesinnte kennenzulernen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Ideen (weiter) zu entwickeln.

Getting started: Pre-Conference Aktivitäten

Für alle, die es nicht erwarten konnten, ging das Programm bereits am Vortag der HFDcon los. Die Bonn Greeters holten alle Neugierigen am Sonntagnachmittag auf dem Münsterplatz ab, um gemeinsam Bonn zur erkunden. „Em Höttche“, seit 1389 zentrale Anlaufstelle für bönnsche Spezialitäten, konnten sich alle frei nach dem Motto „traditionelles Essen – fortschrittliche Hochschullehre“ auf den kommenden Tag vorbereiten.

Straight into action: HFDcon 2019

Von der Community. Für die Community. Mit der Community – diesem Grundsatz des Netzwerks für die Hochschullehre folgend, bot die HFDcon auch in diesem Jahr wieder vielfältige Formate, in denen alles rund ums Thema digitale Lehre Raum fand. Das Tagungsprogramm war mit großem Commitment der Netzwerkmitglieder selbst gestaltet worden und zeigte die Vielfalt kreativer Ansätze, die von „Bots in der Hochschullehre“ bis „VREngineering: Virtuelles immersives Lehren und Lernen von Future Skills in der Bauingenieurausbildung“ reichten. Stets im Fokus lag dabei der individuelle Austausch, den „early adopters“ vor schon vor Programmbeginn im luftigen Foyer des WCCB beginnen konnten. Rund 500 Teilnehmer*innen füllten den Tag mit Leben und stellten dabei erneut ihr Engagement für zeitgemäße und ansprechende Lehre unter Beweis.

Der Vorsitzende des Netzwerks, Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Metzner, betonte in seiner Begrüßung, wie sehr Ängste im Bezug auf die Digitalisierung an Hochschulen durch produktive Ideen ersetzt worden sind- und wie stark die Community dazu beigetragen habe. Beeindruckt von der Lebhaftigkeit und Dynamik des Austauschs zeigte sich in auch Ulrich Schüller, Leiter der Abteilung 4 „Wissenschaftssystem“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in seinem Grußwort. Er verwies auf die historische Dimension, die das Thema Digitalisierung darstellt. Dazu passe der historische Ort.

Durch den Konferenztag führte als Netzwerkmitglied erster Stunde Dr. habil. Malte Persike. Mit einbezogen wurden auch die Studierenden, die im HFD nicht nur als Ziel der Lehre, sondern als gestaltender Teil begriffen werden- ihre Forderungen und Wünsche werden in die weitere Arbeit des HFD einfließen, versprach Prof. Dr. Dr. h.c. Metzner im Namen des HFD.

HFDcon 2017 Netzwerktreffen Symbolbild

Bild: Fotografie Schulzki

Blick auf das deutsche Parlament

Bild: Fotografie Schulzki

Insights

In der Keynote präsentierten Alexa Boeckel, Markus Lamprecht und Zaim Sari stellvertretend für die Zukunfts-AG #DigitaleChangemaker die Ergebnisse ihrer bundesweiten Umfrage zu Ideen und Vorstellungen zur Digitalisierung der Hochschulen aus Sicht der Studierenden. Studierende wünschen sich insbesondere eine bessere Infrastruktur, mehr Aufzeichnungen von Grundlagenvorlesungen, vernetzte Plattformen statt Splitterlösungen sowie eine digitale Verwaltung von Prüfungen (An-und Abmeldung, Noteneinsicht, Klausureinsicht).

Hands-on

In 13 parallelen Workshops ging es um die verschiedensten Themen rund um das Thema Digitalisierung.

Building Digital Ecosystems‘: Hochschullehre zwischen digital gestützten Prozessen, Studierendendatenportabilität und – sicherheit.
Alexander Knoth, DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Saskia Weißenbach, DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst

Didaktische Vielfalt für innovative eLearning-Angebote – Die angewandte mediendidaktische Beratungsmatrix für Lehrende aller Fachbereiche der Hochschule Koblenz.
Nico Raichle, Hochschule Koblenz

Gamification und Serious Games in der Hochschullehre mit Anwendungsbeispielen zum Ausprobieren
Prof. Dr. Mark Vetter, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
Dr. Daniel Tolks, Leuphana Universität Lüneburg, Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Rolf Kreyer, Universität Marburg

Internationalisierung und Digitalisierung
Prof. Dr. Ralph Sonntag, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Juliane Baier, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Thomas Heider, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Mit Sicherheit interdisziplinär! Datensicherheit – eine digitale Kernkompetenz für Studierende aller Fächer
Matthias Bandtel, Hochschule Mannheim
Prof. Dr. Wiebke Werft, Hochschule Mannheim
Natalia Weißker, Hochschule Mannheim

MOOChub, der Weg zu neuen digitalen Standards in der Bildung.
Andreas Wittke, Technische Hochschule Lübeck
Markus Ebner, Technische Universität Graz

Rechtsfragen der Digitalisierung in der Hochschullehre
Jens O. Brelle, Multimedia Kontor Hamburg
Yulia Chalina, ELAN e.V.
Eva Gabriel-Jürgens, Multimedia Kontor Hamburg

Schreibkompetenz im Studium durch den Einsatz von digitalen Medien fördern – Potenziale und Grenzen
Dr. Dagmar Knorr, Leuphana Universität Lüneburg

Urheberrecht – Was hat das mit mir zu tun? Workshop des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<
Bettina Klingbeil, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dr. Anne-Kathrin Müller, Bundesministerium für Bildung und Forschung

Vernetzungstreffen der Projekte aus dem Forschungsschwerpunkt „Forschung zur digitalen Hochschulbildung“
Vertreter*innen des Projektträgers VDI/VDE-IT

Vorstellung der Arbeitsergebnisse der Ad-hoc-AG „Hochschulbildung für das digitale Zeitalter im europäischen Kontext“
Mitglieder der AG

Vorstellung der Arbeitsergebnisse der Ad-hoc-AG „Lernarchitekturen“: Vom Zugzwang zur Zukunftsstrategie: Zusammen Lernarchitekturen gestalten“
Inka Wertz, HIS Institut für Hochschulentwicklung e.V.
Dr. Dorit Günther, Technische Universität Kaiserslautern

VREngineering: Virtuelles immersives Lehren und Lernen von Future Skills in der Bauingenieurausbildung
Prof. Dr. Heribert Nacken, RWTH Aachen, Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie; Rektoratsbeauftragter für Blended Learning
Dr. habil. Malte Persike, RWTH Aachen, CLS – Center für Lehr- und Lernservices

Community Gallery Walk

In der Poster-Ausstellung auf dem Gallery-Walk wurden Forschungs-, Lehr- oder Supportprojekt vorgestellt – auch aus den Förderlinien zur Digitalen Hochschulbildung, für die darüber hinaus ein Vernetzungstreffen stattfand. Der Gallery-Walk stand den ganzen Tag über für Besucher*innen im Foyer des WCCB zur Verfügung. Hier konnte sich jeder mit einem Audioguide über die Projekte informieren. Natürlich bestand aber auch Gelegenheit, sich mit den Posterreferentinnen und Referenten persönlich auszutauschen.

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Community Gallery Walk (Fotografie Schulzki)

Loading ideas: Datensicherheit – (k)eine Frage der Lehre?

Im Zeitalter von Big Data fallen an sämtlichen Stellen Massen verschiedenster, auch sensibler Daten an – auch an Hochschulen. Damit werden vielfältige Fragen nach dem Umgang mit diesen Daten relevant, insbesondere im Hinblick darauf, wie sie gesichert und geschützt werden können, beispielsweise vor Manipulation, unbefugtem Zugriff oder simplen Datenverlust. Wie können Learning Analytics sinnvoll eingesetzt und gleichzeitig die Privatsphäre von Studierenden gewahrt werden? Welche Verantwortung kommt hier hochschulischen Institutionen und ihrem Personal, aber auch den Studierenden zu? Gehört Datensicherheit als ‘digital competence’ zum fachunabhängigen Lehrhinhalt an Hochschulen? Diese und andere Fragen diskutierten unsere Podiumsgäste Leonie Ackermann (fzs), MDirig Peter Büttgen (BfDI), Prof. Dr. Monika Gross (HRK-Vizepräsidentin für Digitalisierung), Prof. Dr.-Ing. Sebastian Schinzel (FH Münster) und Dr. Elke Steven (Digitale Gesellschaft e.V.).

Spot-on: Barcamp-Sessions

In 13 Barcamp-Sessions tauschten sich die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themen aus. Die Bandbreite reichte von „Learnbin Analytics“ bis „Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“.

Spread the word: Vorstellung und Beschluss der Abschlusserklärung „Datensichere Online-Tools flächendeckend einführen!

Zum Abschluss verabschiedeten die Teilnehmenden eine Erklärung, in der sie Länder, Bund und EU-Kommission aufforderten, die Entwicklung und Bereitstellung von Tools zur hochschulübergreifenden Online-Zusammenarbeit finanziell zu unterstützen. Dies könne durch die Förderung der Weiterentwicklung bestehender lokaler Lösungen geschehen oder durch die Etablierung einer bundes- oder europaweit nutzbaren Cloud-Infrastruktur.

Science Slam: „My worst teaching experience!“

Neben “good practices”, die den gesamten Tag über im Fokus lagen, sind “lessons learned” mindestens ebenso wichtig für die Weiterentwicklung guter und innovativer Lehre. Mit einem kleinen Augenzwinkern haben wir daher unter dem Motto „My Worst Teaching Experience“ zum Ausklang der HFDcon in die Südstadt  Studikneipe zu einem Science Slam geladen. Drei Slammer*innen gaben ihr schlimmstes Lehrdesaster hier selbstironisch und unterhaltsam zum Besten und sorgten für viel Gelächter. In lockerer Atmosphäre bestand anschließend bis in die frühen Morgenstunden die Gelegenheit zum Netzwerken.

Ansprechpartner:innen

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