Dieser Workshop fand am 21. Oktober 2019 im Rahmen der HFDcon, dem dritten Treffen des Netzwerk für die Hochschullehre, in Bonn statt.
Datensicherheit zu reflektieren, einzuhalten und zu gewährleisten erfordert zentrale Querschnittskompetenzen, die besonders nachhaltig in interdisziplinären Lehr-Lernformaten trainiert werden können. Das Mannheimer Modell Data Literacy Education (modal) (Stifterverband & Heinz-Nixdorf-Stiftung) fördert an der Hochschule Mannheim den planvollen, kritischen und verantwortlichen Umgang mit Daten für Studierende aller Fächer. Im Workshop werden Lernziele und didaktische Ansätze von modal diskutiert sowie in Interaktion mit Teilnehmer*innen Transfermöglichkeiten entwickelt.
BIld: [https://unsplash.com/photos/gnyA8vd3Otc Shahadat Shemul] Am Thema Datensicherheit werden die Potentiale interdisziplinärer Ansätze zur Entwicklung von Datenkompetenzen besonders deutlich: Um Studierende für die Relevanz, Einhaltung und Gewährleistung von Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten zu sensibilisieren und zu befähigen, müssen technische, rechtliche, ökonomische, soziale und ethische Aspekte Hand in Hand gehen. Hierzu sind zum einen Anwendungswissen der hard- und softwareseitigen Voraussetzungen sowie Kenntnisse der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Industrienormen nötig. Darüber hinaus muss jede*r Einzelne in der Lage sein, Sicherheitsanforderungen im Umgang mit Daten zu reflektieren, einzuhalten und selbst umzusetzen. Hierfür wiederum bedarf es sozialer Lernprozesse, die incentiviert und moderiert werden müssen. Und nicht zuletzt gilt es, eine verantwortliche Haltung hinsichtlich dringlicher Fragestellungen nach Öffentlichkeit, Privatheit und informationeller Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter zu entwickeln. Diesen vielfältigen Herausforderungen kann am besten im interdisziplinären Zusammenspiel begegnet werden! Wenn Studierende aus Technik, Informatik, Sozialwesen, Wirtschaft und Design ihre unterschiedlichen fachlichen Perspektiven in die Auseinandersetzung mit komplexen Problemstellungen der Datensicherheit einbringen, entfalten sich Potentiale für ein gemeinsames Lehren & Lernen mit- und voneinander. Um diesen interdisziplinären Dialog zu motivieren und zu moderieren, bedarf es innovativer Lehr-Lernformate. Im Zentrum des Workshops steht die Frage, welche konkreten Kompetenzen Studierende aller Fächer entwickeln müssen, um im Umgang mit Daten Sicherheitsanforderungen zu reflektieren, einzuhalten und selbst umzusetzen. Darüber hinaus wird mit den Teilnehmenden erörtert, welche Lehr- Lernsettings und welche didaktischen Methoden für den Erwerb dieser Kompetenzen besonders geeignet sind. Den Rahmen hierfür bilden aktuelle Debatten rund um Data Literacy Education, also die grundsätzliche Frage, wie Datenkompetenzen für Studierende aller Fächer nachhaltig in Lehre & Lernen verankert werden können. Als Impulse für die Diskussion mit den Workshopteilnehmer*innen werden konkrete Umsetzungsbeispiele aus der Praxis eingebracht: Im Mannheimer Modell Data Literacy Education (modal) trainieren Studierende aller 23 Bachelorstudiengänge an der Hochschule Mannheim anwendungsorientiert den planvollen, kritischen und verantwortlichen Umgang mit Daten. Auf drei Stufen entwickeln und vertiefen angehende Ingenieur*innen, Sozialarbeiter*innen und Designer*innen gemeinsam ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, Daten zu erfassen, zu managen, zu analysieren, zu visualisieren, zu interpretieren, zu beurteilen und sie anzuwenden. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und die Heinz-Nixdorf-Stiftung unterstützen das Mannheimer Modell im Rahmen des Förderprogramms Data Literacy Education.
Der Workshop bietet dem intensiven Austausch über Felder, Kompetenzen und didaktische Ansätze der Entwicklung von Data Literacy im Allgemeinen und Datensicherheit im Speziellen ein Forum. Die Teilnehmer*innen setzen sich mit aktuellen Systematisierungen von Datenkompetenzen auseinander. Sie erarbeiten gemeinsam die zur Reflexion, Einhaltung und Umsetzung von Datensicherheit erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen. Sie lernen Chancen und Herausforderungen interdisziplinärer Lehr-Lernformate und innovativer Didaktiken kennen. Ziel des Workshops ist es, Impulse und konkrete Handlungsempfehlungen für die Integration von Data Literacy Education in Lehre & Lernen für Studierende aller Fächer zu geben. Darüber hinaus eröffnet sich für die Teilnehmer*innen ein zusätzlicher Mehrwert: Die im Workshop eingesetzten Moderations-, Reflexions- und Feedbacktechniken haben sich im Kontext interdisziplinärer Lehr-Lernprojekte zur Förderung von Datenkompetenzen für Studierende aller Fächer bewährt. Damit lernen die Teilnehmer*innen über den inhaltlichen Erkenntnisgewinn hinaus konkrete Werkzeuge zur Gestaltung von Lehr-Lernsettings kennen und anzuwenden.
Nach dem Kennenlernen durchlaufen die Workshopteilnehmer*innen drei Sprints mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten: Im ersten Sprint »Rahmen« wird Datensicherheit in den Kontext der Data Literacy Education gestellt. Diskutiert werden Ansätze der Systematisierung von Datenkompetenzen und die jeweilige Verortung von Datensicherheit innerhalb dieser Frameworks. Der zweite Sprint »Kompetenzen« setzt sich dezidiert mit konkreten Kenntnissen, Fähigkeiten und Haltungen auseinander, die Studierende benötigen, um im Umgang mit Daten Sicherheitsaspekte zu reflektieren, einzuhalten und selbst umzusetzen. Thema des dritten Sprints »Formate« sind schließlich konkrete (interdisziplinäre) Lehr-Lernsettings und didaktische Methoden, die den Erwerb dieser Kompetenzen ermöglichen. Jede Themeneinheit schließt mit einer pointierten Reflexionsrunde und Ergebnissicherung ab.
Methodisch sieht der Workshop einen Wechsel von Impulsen mit (inter-)aktiven Einheiten vor. Jeder Sprint wird mit einem Kurzreferat eröffnet, das einschlägige Praxisbeispiele aus Lehre & Lernen vorstellt. Die wesentlichen Ergebnisse werden von den Teilnehmer*innen in parallelen Kleingruppen erarbeitet. Formate wie Fast-Networking, Jigsaw und Gallery-Walks sind darauf ausgerichtet, ein hohes Maß an Interaktion und Partizipation der Teilnehmenden zu stimulieren
Matthias Bandtel, Hochschule Mannheim Prof. Dr. Wiebke Werft, Hochschule Mannheim Natalia Weißker, Hochschule Mannheim
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