Dieser Workshop fand am 21. Oktober 2019 im Rahmen der HFDcon, dem dritten Treffen des Netzwerk für die Hochschullehre, in Bonn statt.
Der Workshop stellt einen aktuellen gemeinsamen Projektansatz der beiden Referenten zur Lehre in immersiven virtuellen Räumen vor. Dabei kommen Avatar-basierte Rollenspiele sowie virtuelle Mobilität für Studierende und Lehrende zum Einsatz. Das Ziel ist die erfahrungsbasierte Vermittlung von Future Skills bei der Ausbildung von Bau- und Umweltingenieur*innen. Während die Core Skills im Sinne der ingenieurwissenschaftlichen Fachinhalte bereits heute auf hohem Niveau – auch in VR – vermittelt werden, hat die Vermittlung der Future Skills – besonders in VR – noch großes Entwicklungspotential. Dies gilt sowohl für die digitalen wie auch die nicht-digitalen Schlüsselqualifikationen, die kürzlich in einem Diskussionspapier des Stifterverbands definiert wurden. Diese Kritik greifen die Referenten durch die Entwicklung und den Einsatz virtueller immersiver Lehr-/Lernszenarien aktiv auf. Es sollen insbesondere drei Bereiche von Kompetenzen aus dem bislang unterrepräsentierten Bereich der Future Skills verstärkt in die Ausbildung eingehen: (1) Digitale Skills: Digitale Interaktion, fachliche sowie überfachliche Kollaboration. (2) Hybride Skills: ethisches und sozial kompetentes Handeln im digitalen und analogen Raum. (3) Klassische Skills: Problemlösungs- und Kommunikationskompetenz und Adaptionsfähigkeit Die nächste Generation der Studierenden in den Ingenieurswissenschaften soll nicht nur fachlich exzellent ausgebildet sein, sondern auch über die gesamte Bandbreite von digitalen und klassischen Kompetenzen verfügen, die notwendig sind, um die Aufgaben der Daseinsvorsorge für eine Gesellschaft unter wissenschaftlichen, ethischen und sozialen Aspekten auszuführen. Im Rahmen des Workshops sollen die Lehrinnovationen vorgestellt werden und die methodischen Zielsetzungen des Projektes in einer gemeinsamen Diskussion kritisch hinterfragt werden.Bild: [Fotografie Schulzki]
Vorstellung der Lehr- und Lerninnovationen, gemeinsame kritische Diskussion, Feedback der Teilnehmeden für die Weiterentwicklung.
Nach einem kurzen Input durch die Referenten erhalten die Teilnehmenden des Workshops zunächst die Möglichkeit, selbst das bereits bestehende VR-Szenario auszuprobieren. Danach schließt sich eine Arbeitsphase zu Potentialen, Wirkgrößen und hemmenden Faktoren der vorgestellten Lehr-/Lernszenarien an. Dabei soll es im Sinne des Constructive Alignment auch um die Anschlussfähigkeit virtueller immersiver Lehr-/Lernszenarien an formale Prüfungskontexte gehen. In einer zweiten Arbeitsphase werden Transferpotentiale der vorgestellten Szenarien identifiziert und ausdifferenziert. Der Workshop schließt mit einem Ideensprint, um eine nachhaltige Verbreitung im HFD Netzwerk für die Hochschullehre zu fördern.
Prof. Dr. Heribert Nacken, RWTH Aachen, Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie; Rektoratsbeauftragter für Blended Learning
Dr. habil. Malte Persike, RWTH Aachen, CLS - Center für Lehr- und Lernservices