Rückblick zum Strategietag

Das war der Konferenz- und Workshoptag zum Thema Strategien für Hochschullehre im digitalen Zeitalter!

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Am 12.09.2017 kamen Vertreter(innen) deutscher Hochschulen im Allianz Forum in Berlin zusammen, um sich gemeinsam mit den zentralen Fragestellungen, Herausforderungen und Chancen von Strategien für Hochschullehre im digitalen Zeitalter auseinander zu setzen.

Nach der offiziellen Begrüßung von Prof. Joachim Metzner und Oliver Janoschka, dem Geschäftsstellenleiter des Hochschulforums Digitalisierung, begann der Tag mit der englischsprachigen Keynote “The windy road to a digital campus” von Prof. Dr. Pierre Dillenbourg, Professor für Lerntechnologien an der EPFL. Dillenbourg berichtete von den Erfahrungen der EPFL in der Entwicklung eines digitalen Campus und konnte den Teilnehmenden ausgehend von diesen Erfahrungen einige Empfehlungen mitgeben.

In den anschließenden Workshop-Sessions ging es einerseits um die Planung (Workshop 1 – 5) und andererseits um die Umsetzung von Strategien für die Hochschullehre im digitalen Zeitalter (Workshop 6 – 10). Nachfolgend werden die Kernergebnisse der jeweiligen Workshops sowie die entsprechenden Präsentationen bereitgestellt.

Der Konferenz- und Workshoptag war eine gemeinsame Veranstaltung des Hochschulforums mit dem Strategieförderprogramm „Hochschulbildung und Digitalisierung“ des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf-Stiftung.

Dokumentation der Sessions

Referent(inn)en

Prof. Dr. Ilona Buchem, Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaften, Beuth Hochschule für Technik, Berlin
Prof. Dr. Michael Kramp, Vizepräsident, Beuth Hochschule für Technik, Berlin
Prof. Dr. Heribert Nacken, Rektoratsbeauftragter für Blended Learning & ETS, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Inhalt & Kernergebnisse

Wo Freiheit von Forschung und Lehre herrscht, müssen in der Strategieentwicklung alle Stakeholder eingebunden sein. Im Workshop werden zwei Prozessbeispiele vorgestellt und die Verzahnung von Top-down- und Bottom-Up-Prozessen diskutiert.

Auch bei Bottom-Up Strategieprozessen sind Vorgaben in Form von Leitplanken sowie die finanzielle Förderung der Entwicklungskultur essentiell. Digital-Beauftragte in den Fachbereichen können dabei helfen, innerhalb dieser Leitplanken zu navigieren und die Vernetzung innerhalb der Hochschule vorantreiben. Auch in Bottom-Up Prozessen hat die Hochschulleitung eine Verantwortung, denn “Digitalisierung der Lehre gelingt, wenn Rektorat Treiber ist, Diversität der Fachkulturen zulässt und Budget bereitstellt” (H. Nacken).

Referent(inn)en

Claudia Bremer, Interdisziplinäres Kolleg Hochschuldidaktik, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Holger Hansen, Geschäftsführer der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung, Technische Hochschule Köln

Inhalt & Kernergebnisse

Große Hochschulen können einerseits häufig auf eine Vielzahl von Aktivitäten im digitalen Lehren und Lernen bauen, stehen aber andererseits vor besonderen Herausforderungen in der Strategieentwicklung. Der Workshop bietet Raum zum Austausch darüber, wie Potenziale großer Hochschulen genutzt und Herausforderungen gut gemeistert werden können.

Große Hochschulen brauchen agile Strukturen, in denen finanzielle Anreize für Lehrende geschaffen und Studierende aktiv mit eingebunden werden. Dabei kann es helfen, die Einführung von Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter stufenweise, z.B. fachbereichsweise, zu gestalten. Meinungsführer können dabei helfen, das Thema innerhalb der Hochschule publik zu machen. Dabei gilt es stets alle, sowohl die Early Majority als auch die Late Majority, kontinuierlich in die Prozesse einzubeziehen.

Referentinnen

Prof. Dr. Andrea D. Bührmann, Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Georg-Albrechts-Universität Göttingen
Dr. Barbara Getto, Geschäftsstelle E-Learning NRW am Learning Lab, Universität Duisburg-Essen

Inhalt & Kernergebnisse

Digitale Lehre kann zur Lösung konkreter Herausforderungen beitragen und das Lehr- und Hochschulprofil stärken. Wie dies in der Internationalisierung und im Umgang mit Diversität aussehen kann, wird in diesem Workshop behandelt.

Konzepte zum digitalen Lehren und Lernen müssen in die Hochschulstrategie eingebettet werden und das bestehende Profil der Hochschule stärken, um bei der Erreichung bestimmter Ziele sowie bei der Bewältigung von Herausforderungen unterstützend genutzt werden zu können. Für die Verankerung innerhalb der Hochschule und der Verzahnung des Querschnittsthemas Digitalisierung helfen Strukturen jenseits bestehender Gremien. Zudem braucht es Personen in der Leitungsebene und in den Fachbereichen, die sich für Digitalisierung und die damit verbundenen Ziele einsetzen. Durch ein entsprechendes Narrativ können diese Ziele beschrieben werden und so Lehrende und Mitarbeiter(innen) besser motiviert werden können.

Referent(inn)en

Prof. Dr. Simone Kauffeld, Vizepräsidentin für Lehre und Diversity, Technische Universität Braunschweig
Julius Othmer, Leiter Medienbildung, Technische Universität Braunschweig
J. Philipp Schmidt, Director of Learning Innovation, MIT Media Lab, Cambridge, USA

Inhalt & Kernergebnisse

Der technologische Wandel erfordert nicht nur einen einmaligen Veränderungsprozess. Vielmehr geht es darum, in Hochschulen auch langfristig Offenheit für die Weiterentwicklung der Lehre mit neuen Lerntechnologien zu fördern. Im Workshop werden einige Best-Practice-Beispiele vorgestellt.

Zur Schaffung einer offenen Innovationskultur müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Experimente und Neuerungen in der Lehre nicht nur zulassen, sondern auch fördern. Wettbewerbliche Förderungen, begleitende Transferprogramme und neue Vernetzungs- und Austauschformate können dabei helfen, von- und miteinander zu lernen und die Kommunikation zu Digitalisierung in der Hochschullehre sichtbarer zu machen. Dabei gilt es, konstruktiven Ungehorsam zu akzeptieren und zu fördern und Bottom-Up Initiativen aufzugreifen. Die geschaffenen Angebote zur Förderung einer offenen Innovationskultur müssen allerdings zur Organisationskultur passen, denn “culture eats strategy for breakfast” (P. Schmidt).

Referent

Prof. Dr. Mark Brown, Director of the National Institute for Digital Learning, Dublin City University, Irland

Inhalt & Kernergebnisse

Technology advances quickly. Blockchain, social bots and artificial intelligence are already tested in teaching and learning. How can universities anticipate technological progress in their strategies and prepare their organization for the future of teaching and learning?

When talking about new technologies in the context of education, they often hold the promise to be the “next big thing”. However, artificial intelligence, blockchain and the like are not the drivers but rather means for shaping education. It is major societal challenges that shape the future of higher education. Therefore, education itself is not IN change but we need education FOR change. We need critical frameworks to carefully consider not only these new technologies but also the language used when talking about developing strategies and integration the digital into practice. The use of such frameworks allows universities to decide between developing an embedded or an explicit strategy, between disruptive and conventional business models, and between customized and standardized courses.

Referent(inn)en

Stefanie Bock, Produktmanagement Masterstudiengänge, oncampus GmbH/ Virtuelle Fachhochschule, Lübeck
Prof. Dr. Ralph Sonntag, Prorektor für Lehre und Studium, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Inhalt & Kernergebnisse

Durch hochschulübergreifende Kooperationen können Kompetenzen und Ressourcen zusammengeführt und Synergien geschaffen werden. Der Workshop thematisiert, in welcher Form Kooperationen die Umsetzung einer Strategie für digitales Lehren und Lernen befördern können.

Kooperationen bringen nicht nur auf der Ebene der Lehrinhalte, z.B. durch gemeinsame Nutzung vorhandener Lehrressourcen, einen Nutzen für Hochschulen, sondern können auch darüber hinaus positive Effekte haben. So können Kooperationen insbesondere zur Rettung kleinerer Fächer beitragen, zur Entwicklung neuer Lernkulturen führen, das Entstehen neuer Projekte durch gegenseitiges voneinander lernen befördern und Lernkooperationen in fragilen Kontexten ermöglichen. Für erfolgreiche Kooperationen ist es daher wichtig, gemeinsame Zielsetzungen möglichst konkret zu definieren und Ressourcen so bereitzustellen, dass für alle Kooperationspartner ein Gewinn sichergestellt werden kann.

Referenten

Prof. Dr. Heribert Nacken, Rektoratsbeauftragter für Blended Learning & ETS, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Adrian Weidmann, Projektkoordinator „Lehrideen vernetzen”, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Inhalt & Kernergebnisse

Lehrende in dem Veränderungsprozess der Digitalisierung mitzunehmen ist zentral. Wie können Lehrende sensibilisiert werden und wie kann der Austausch zwischen motivierten Lehrenden gestaltet werden?

Lehrende zu vernetzen und motivieren ist eine große Herausforderung an Hochschulen. Entsprechende “Kümmerer” an den Fakultäten können dabei helfen, Didaktik, Digitalisierung und Fachdisziplin zu vernetzen. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass Vernetzung viel Zeit in Anspruch nimmt. Spezielle Plattformen zur Vernetzung sollten daher nutzerfreundlich gestaltet sein. Auf strategischer Ebene muss jedoch auch die Autonomie der Fakultäten berücksichtigt werden. Hier kann die Hochschulleitung durch festgelegte Leitziele die Strategiebildung Bottom-Up fördern. Zudem kann eine Strategie durch Befragungen geschärft und überprüft werden und gleichzeitig an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Grundsätzlich braucht es jedoch eine größere Wertschätzung der Lehre, um Reputation auch durch gute, innovative Lehre erhalten zu können.

Referent(inn)en

Prof. Dr. Gudrun Oevel, CIO, Universität Paderborn
Hans Pongratz, CIO, Technische Universität München

Inhalt & Kernergebnisse

Effizienz und Vereinheitlichung von technischen Systemen und Supportstrukturen stehen häufig im Widerspruch zu einer im digitalen Zeitalter notwendigen Agilität. Welche Dimensionen sollten bei wegweisenden Entscheidungen beachtet und welche Kriterien einbezogen werden?

Für die Umsetzung von Strukturentscheidungen und Strategien braucht es immer eine Anbindung an die Hochschulleitung, z.B. in Form eines CIO. Dabei gibt es nicht die eine Strategie, sondern Lösungen die für die jeweilige Hochschule passend sind. Die Umsetzung von Strukturentscheidungen ist dabei als sich wechselseitig beeinflussender Kreislauf zwischen top-down und bottom-up zu verstehen. Dabei gibt es verschiedene Dimensionen von Strukturentscheidungen, die sich immer zwischen zwei Polen bewegen: IT-Architektur (Best of Breed vs. integriertes System), IT-Organisation (Aufbau- oder Ablauf-Optimierung).

Referent(inn)en

Helmut Kausler, Steelcase Education, Rosenheim
Prof. Dr. Susanne Weissman, Vizepräsidentin, Technische Hochschule Nürnberg

Inhalt & Kernergebnisse

Mit dem Einsatz digitaler Medien in der Lehre verändern sich auch die Anforderungen an physische Räume, in denen gelehrt, gelernt und zusammen gearbeitet wird. Welche Rolle spielen Lernräume und -architekturen in der Gestaltung neuer Lehr-/Lernszenarien?

Räume beeinflussen maßgeblich die Interaktion, die in ihnen stattfindet. Dies liegt zum einen daran, dass sich Lehrende und Studierende in neu gedachten Raumkonzepten anders verhalten und zum anderen bringt schon die Raumnutzung Lehrende dazu, sich mit neuen didaktischen Konzepten auseinander zu setzen. In diesem Sinne stellen Learning Labs und ähnliche Formate für die Umsetzung einer Strategie für das Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter einen wichtigen Baustein dar. Sie bieten Lehrenden und Studierenden eine Möglichkeit, ihre neuen Rollen kennenzulernen und auszuprobieren. Insbesondere wenn solche neuen Raumkonzepte eine Besonderheit an der Hochschule sind können sie darüber hinaus motivierend wirken. Wenn es darum geht, jenseits vereinzelter Labs und Ähnlichem neue Konzepte für Lehrräume an der gesamten Hochschule zu finden, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Räume flexibel gestalt- und schnell umbaubar sind (Tische mit Rollen), um verschiedene Lernsettings und eine zuverlässige Raumplanung zu ermöglichen.

Referent(inn)en

Jörg Hafer, Leitung des Bereichs “Lehre und Medien”, Universität Potsdam
Dr. Simone Rehm, CIO, Universität Stuttgart

Inhalt & Kernergebnisse

Immer mehr Hochschulen gründen Arbeitsgruppen, die sich fakultäts- und organisationsübergreifend mit den zentralen Fragen zur Hochschullehre im digitalen Zeitalter auseinandersetzen. Wie können solche Arbeitsgruppen in bestehende Gremienstrukturen eingebettet werden?

Arbeitsgruppen, die sich mit Fragestellungen zur Hochschullehre im digitalen Zeitalter auseinandersetzen, sind Räume für “hierarchiefreies Zusammentreffen” (S. Rehm). Dabei ist es wichtig, eine gewisse Kontinuität im Personal zu schaffen, da so der Erfolg der Arbeitsgruppe befördert werden kann. Auch können solche Arbeitsgruppen als eine Art Lab fungieren, in dem Piloten und Prototypen entwickelt und betrieben werden. Zentral für die Integration von Arbeitsgruppen in bestehende Strukturen ist jedoch ein professionelles Management und eine klare Governance-Struktur durch die Verortung in der Hochschulleitungsebene.

Podiumsdiskussion

In der abschließenden Podiumsdiskussion resümierten Prof. Mark Brown, Prof. Gudrun Oevel und Prof. Christian Spannagel unter Moderation von J. Philipp Schmidt den Veranstaltungstag. Das Publikum konnte dabei über das Tool Pigeonhole eigene Fragen an die Podiumsgäste, zur Veranstaltung insgesamt oder allgemein zum Thema stellen. Damit endete ein intensiver Tag mit spannenden Diskussionen und interessanten Erfahrungsberichten aus den verschiedenen Hochschulen.

Storify

Unter dem Hashtag #hfd17 haben sich die Teilnehmer(innen) auch über Twitter während des Strategietages ausgetauscht. Eine Dokumentation dessen findet sich in dem Storify der Veranstaltung.

Fotos: Kay Herschelmann