Der Strategiekurs als interne Weiterbildung

Der Strategiekurs als interne Weiterbildung

09.12.21

Grafik Kurz- Mittel- und Langstrecke. Quelle: Peter Bernadi

Im Online-Kurs Grundlagen für Digitalisierungsstrategien für Studium und Lehre konnten sich Akteur:innen aus der Hochschulwelt im Sommer 2021 weiterbilden. In diesem Blogbeitrag berichten Mitarbeiter:innen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf von ihren Erfahrungen und dem Nutzen des Kurses für ihr Team am Service-Center für gutes Lehren und Lernen (SeLL)

Der Strategiekurs des Hochschulforum Digitalisierung kam für uns gerade zur rechten Zeit: Unsere Einrichtung, das Service-Center für gutes Lehren und Lernen (SeLL), wurde erst im Frühjahr 2021 gegründet. Eine zentrale Aufgabe des SeLL ist es, die Lehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) gemeinsam mit den Fakultäten, anderen Service-Einrichtungen und Lehrenden weiterzuentwickeln und dafür strategische Impulse zu setzen. Zu dritt gestalten wir das Weiterbildungsprogramm im Bereich Hochschuldidaktik, beraten zu (digitaler) Lehre, organisieren Austausch & Vernetzung, entwickeln Anreizsysteme, und steuern die interne Kommunikation zur Lehre an der HHU.

Als neues Team sehen wir uns vor viele Herausforderungen gestellt, die wir im Strategiekurs adressieren konnten. An der HHU gibt es für die Beratung im Bereich Hochschuldidaktik und E-Learning bereits Ansprechpersonen in den Fakultäten ­in einer Struktur, die im Qualitätspakt-Lehre Projekt „iQu: integrierte Qualitätsoffensive in Lehre und Studium“ (2012-2020) entwickelt wurde. Diese eher dezentrale Organisation der Lehrunterstützung erfordert es, dass wir mit vielen Akteur*innen in den Dialog treten müssen, wenn wir die Lehre an der Universität weiterentwickeln möchten. Zugleich ist dies auch eine große Chance: Unsere Kolleg*innen sind nah dran an den Fächern, kennen die Lehr-/Lernkultur in ihrer Fakultät und die Bedarfe der Lehrenden. Der Strategiekurs hat uns die Möglichkeit eröffnet, über unsere Rolle und die Strukturen, in die wir eingebunden sind, im Detail zu reflektieren und dies als Ausgangsbasis für unsere Arbeit zu nehmen. Eines unserer Ziele ist es, ein neues Leitbild Lehre für unsere Universität zu erarbeiten – auch hierfür war der Kurs ein guter Ausgangspunkt.

Die Lerncommunity: Zeit zum Nachdenken über das „Große Ganze“

Ein sehr einfacher, aber überaus positiver Effekt des HFD-Angebots: Wir haben uns einmal die Woche dafür Zeit genommen, nur über das „Große Ganze“ nachzudenken. Für derartige Fragen finden wir in unserem Arbeitsalltag sonst nicht so einfach den Raum. Die Struktur des wöchentlichen Kurses mit Inputs hat dafür gesorgt, dass wir ihn uns genommen haben. Das Workbook war uns dabei eine große Hilfe: Alle Informationen an einem Platz, klare Arbeitsaufträge und konkrete Vorschläge, wie die Arbeit in der Gruppe gestaltet werden kann. Eine Methode, die wir für eigene zukünftige Projekte im Hinterkopf behalten!

Die vielfältigen Beispiele zur praktischen Umsetzung von Strategieprozessen, die wir in den wöchentlichen Inputs kennenlernen durften, waren für uns eine wertvolle Anregung. An einigen Stellen wäre es für uns noch hilfreich gewesen, wenn die Vorträge etwas genauer auf die Fragestellungen ausgerichtet gewesen wären, die in den Lerncommunities in dieser Woche im Mittelpunkt standen. In unserer kleinen SeLL-Community hat das aber dem Erfolg keinen Abbruch getan. Was wir durch den HHU-internen Austausch noch etwas „verpasst“ haben ist der direkte Austausch mit Akteur*innen aus anderen Hochschulen. Das holen wir jetzt nach: Peter Bernardi und Elisabeth Scherer beteiligen sich am Strategiewerkstatt-Angebot des HFD.

Die Challenge: Impuls für konkrete Angebote

Für die „Challenge“ des Kurses mussten wir unsere Ziele für die Digitalisierung der Lehre an der HHU festhalten sowie Ideen für konkrete Unterstützungs- und Austauschangebote entwickeln. „Für die Umsetzung der meisten Maßnahmen ist hochschuldidaktische Weiterbildung der Lehrenden unerlässlich“, stellt Natalie Böddicker in unserem Bericht fest. Für die Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie an der HHU möchten wir diesen Aspekt daher auf jeden Fall weiter stärken.

Eine konkrete Idee, die wir in der Challenge ausgearbeitet und auch schon umgesetzt haben, ist das „didaktische Extra“. Bei einigen eher an technischer Umsetzung orientierten E-Learning-Schulungen bei uns an der HHU machen wir nun mit dem „Extra“ das Angebot, die didaktischen Einsatzmöglichkeiten des Tools zu reflektieren. Die Schulung ist dann für das hochschuldidaktische Zertifikatsprogramm anrechenbar. Durch den Strategiekurs ist uns zudem bewusst geworden, dass wir im Bereich digitale Barrierefreiheit an der HHU noch keine ausreichenden Beratungs- und Schulungsangebote haben. Als ersten Schritt haben wir nun einen Experten eingeladen, der im kommenden Jahr in einem Workshop Multiplikator*innen für das Thema sensibilisieren wird.

In unserem „Challenge“-Bericht schreibt Peter Bernardi: „Besonders hilfreich war für mich das Nachdenken über die mögliche Dauer von Austauschveranstaltungen. Ich sehe die Notwendigkeit, kürzere/kompaktere Formate (mitzu)denken, damit viele Lehrende erreicht werden können.“ Für unsere Austauschveranstaltungen haben wir uns daher eine Einteilung in ein Kurz-, Mittel- und Langstreckenformat überlegt, die wir bei der Planung zukünftiger Veranstaltungen berücksichtigen möchten:Grafik Kurz- Mittel- und Langstrecke. Quelle: Peter Bernadi

Es ist uns dabei sehr wichtig, die Zusammenarbeit der oft heterogenen Teilnehmenden in einer möglichst gleichberechtigten Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen. Dabei möchten wir Online- und Präsenzphasen weiter zusammen denken und anbieten, damit wir den Teilnehmenden eine auf die individuellen Bedarfe zugeschnittene Veranstaltung ermöglichen können. Im kommenden Jahr werden wir daher mit neuen Formaten experimentieren. Angedacht sind sowohl zusammenhängende Kurz-Workshops als auch Impuls-Veranstaltungen, die bei Interesse der Teilnehmenden mit Vertiefungs-Veranstaltungen kombiniert werden können.

Einige Ideen und Impulse aus den Diskussionen sind auch in die Gestaltung unseres digitalen Tags der Lehre eingeflossen, den wir am 25. November veranstaltet haben. Hier war uns wichtig, in eine inhaltlich kompakte Veranstaltung möglichst viel Austausch und Interaktion zu integrieren. Möglich wurde dies durch Medienwechsel und partizipative Formate. 

Insgesamt nehmen wir vom SeLL viel aus dem Strategiekurs des HFD mit und freuen uns auf zukünftige Angebote!

 

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