„Blended University“: Wie sehen Studierende die Hochschule der Zukunft?

„Blended University“: Wie sehen Studierende die Hochschule der Zukunft?

26.04.22

Unserem Aufruf im Dezember 2021, Illustrationen zu einem Coverbild-Wettbewerb für die zweite Ausgabe unseres Magazins strategie digital einzureichen, folgten zahlreiche Studierende. Das Thema war „Blended University“. Hier zeigen wir alle Einreichungen, teilweise mit Erklärung der Künstler:innen. Gleich vier talentierte Frauen belegten die ersten Plätze und konnten sich über ein Preisgeld freuen: Herzlichen Glückwunsch an Lina Omari von der Hochschule Macromedia, deren wunderbare Illustration das Titelbild ziert sowie an den geteilten zweiten Platz von Amanda Püschel, Shivon Hanfler und Nigjar Marduchaeva, deren Illustrationen jeweils ganzseitig im Innenteil des Magazins abgebildet wurden. Wir möchten allen Studierenden danken, die sich an der Ausschreibung beteiligt haben und ihre vielfältigen Eindrücke einer “Blended University” mit uns geteilt haben!

DIE DESIGNS 

 

Lina Omari, Studentin an der Macromedia Hochschule: „Im Zeitalter der Digitalisierung und vor allem in Zeiten der Pandemie, mussten viele Menschen insbesondere Studenten auf die virtuelle Welt umswitchen. Das einzige Medium welches uns in dieser Zeit stark verbunden hat war lediglich ein Bildschirm, welcher uns zugleich das Gefühl von Einsamkeit und des Beisammensein geben konnte. In meiner Illustration, steht das Tablet stellvertretend für ein Fenster durch welches man in eine hoffentlich freudigere Zukunft blickt, aber symbolisiert auch das Medium, welches die „Blended University“ in meinen Augen primär veranschaulicht.“ 

Nigjar Marduchaeva, Studentin der Medienwissenschaft an der TU Berlin (MA, 7. Fachsemester): „…unter Einbezug Ihrer zur Verfügung gestellten Wordcloud, haben mir den Anstoß für die Analogie von Rollschuhen vor einem großen Rollfeld gegeben. Der Raum für Studium und Lehre einer Blended University ist ein weites Feld und bietet diverse Bewegungsmöglichkeiten. Der Rollschuh ist eine Alternative zum alltäglich üblichen Schuhwerk, die u.a. die Geschwindigkeit der Fortbewegung beschleunigen kann. Ferner erfordert Rollschuhfahren, insbesondere bei Anfänger:innen, Mut und Übung zugleich. Eigeninitiative und Ausdauer sind auch in einer digitalisierten (Hochschul-)Welt trotz Optimierungen in der Technologie und somit oftmals Vereinfachung von Abläufen weiterhin wesentlich. Auch kann der Rollschuh als die spielerische und interaktive Komponente beim Blended Learning verstanden werden, sowie Fitness – mentale und/oder physische. Der noch nicht angezogene Schuh mit ungebundenen Schnürsenkeln lädt darüber hinaus zu Entscheidungsfreude und Tatendrang ein. Hepp schreibt in seinem Buch: „Wir leben nicht in der digitalen Gesellschaft. Wir sind aber auf dem Weg dahin.“ Dies kann als zutreffend auch im Hinblick auf die Zukunft der Hochschule(n) betrachtet werden. Damit die Hochschule der Zukunft wiederum ein spannender und sicherer Ort wird, lohnt es sich, digital ins Rollen zu kommen und dabei in Bewegung zu bleiben. Welches genau das individuelle Ziel ist, kann sich bei den Studierenden jeweils auf der „Fahrt“ dorthin präzisieren. Die Sicht ist, wie auf der Illustration, schon einmal hell und frei. Die gewählte Computerschrift („Silom“) transportiert durch klare Farbe und Abwechslung die Moderne. Es sind sowohl eckige als auch runde Elemente enthalten. Die Form ist insgesamt prägnant ohne dabei aufdringlich zu sein. Auch ohne Serifen wirkt sie stabil.“

Katarina Mamurin, an der Macromedia (FFM) für Design (Illustration) im ersten Semester: „‚Blenden University‘ – die Verbindung von Präsenz- und Onlinelehre zu verbinden. Nach der Definition habe ich mir einige Gedanken zum vielseitigen Zukunftsthema gemacht und habe mich letztendlich für diese finale Illustration entschieden. Ich möchte mit meiner Illustration die Tatsache darstellen, dass die digitale Lernweise jeden Tag an Wichtigkeit gewinnt und einen großen Beitrag zum Lernen leistet. Für mich persönlich fühlt sich der digitale Lernumschwung sehr aufdringlich an, trotzdem akzeptiere ich diese Veränderung und kann der Tatsache nicht aus dem Weg gehen. Der Roboter soll die irgendwo schon künstliche Intelligenz unserer digitalen Geräte darstellen und die aufdringliche Atmosphäre der Digitalisierung. Ich persönlich benutze gerne noch Notizbücher, Hefte und Kugelschreiber, während viele meiner Kommilitonen iPads, iMacs oder ApplePens benutzen. Der Stift in der linken Hand des Roboters soll den Ausgleich von analogen und digitalen Lehrmaterialien und Präsenz- und Onlinelehre darstellen.“

Yonca-Eda Icli, studiert Lehramt für die Sekundarstufe I im zweiten Mastersemester Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd : „[M]ein Cover sollte die Gedanken & Wünsche von Studierenden widerspiegeln. Die Universität von Morgen sollte analoge und digitale Medien miteinander verknüpfen. Außerdem sollte der Raum für kooperative Lernangebote vorhanden sein, so dass Studierende von Zuhause oder auch direkt vor Ort gemeinsam neues erschaffen können.“

Fiona Zawadil, im 3. Semester an der HBK Essen Digital Media Design: „Bei der Gestaltung meiner Illustration ging es mir darum, direkt ersichtlich darzustellen, was Blended University für mich bedeutet. Und zwar das ineinandergreifen von Online- und Präsenzlehre, sowie die intelligente Verknüpfung dieser beiden Strukturen durch Nutzung der Vorteile. Die Puzzleteile verdeutlichen dieses sich gegenseitig ergänzende Gefüge. Bei der Farbgebung habe ich Farben gewählt, welche sowohl Technik, als auch Zukunft vermitteln, da meiner Meinung nach das Konzept der Blended University die Zukunft ist und sich Online Unterricht und Unterricht vor Ort sehr gut gegenseitig ergänzen können.“

Hannah Krüger, studiert Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im ersten Semester: „Bei meiner Illustration geht es darum, Online- und Vorortformate als gleichrangige Optionen darzustellen, die als Einheit zusammen fungieren. Der Betriff „Präsenzlehre“ ist meines Erachtens nicht zukunftsfähig, weil moderne Technologie es ermöglicht, digital zeitlich und virtuell räumlich präsent zu sein. Wenn die Corona-Pandemie den Universitäten für die Zukunft eines gelehrt haben sollte, dann ist es, Heterogenität in Lehr- und Lernsettings als Chance zu sehen, um Eigeninitiative und Flexibilität in der Bildung zu fördern.“

Shivon Hanfler studiert aktuell in Frankfurt am Main an der „Hochschule Macromedia, University of Applied Science“ im 1. Semester Mediendesign: „Meine Illustration zum Thema ‚Blendet University‘ zeigt die Skizze einer Universität/ Hochschule der Zukunft. Die Universitäten und Hochschulen von Morgen existieren heute noch nicht. Niemand weiß, was in 10 Jahren der Standard sein wird, weshalb das zukünftige ‚Normal‘ in der Gegenwart noch nicht auf Papier gebracht werden kann. Die Skizze verdeutlicht, dass das Thema ‚Blendet University‘ nur eine Idee ist, welche noch viele Prozesse und Entscheidungen durchlaufen muss bis sie zu einem finalen Projekt werden kann.“ 

Maria Viktoria Junker, studiert an der Macromedia in Köln Mediendesign im ersten Semester: „Bei meiner Illustration steht vor allem ‚Diversity‘ im Mittelpunkt. Eine ‚Hochschule der Zukunft‘ bedeutet für mich, dass sie für jeden offen steht. Im Zusammenhang dazu steht das Tablett für die Digitalisierung, die dafür sorgt, dass Menschen von der ganzen Welt verbunden werden können und gemeinsam miteinander und voneinander lernen können.“ 

Amanda Püschel, studiert Industriedesign im Fachsemester Spiel- und Lerndesign  an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle: „Das Thema Thema Blended University bedeutet für mich ein Ort mit Vielfalt. Ein Ort, an dem Kritik gewährtschätztz wird und jeder Willkommen ist. Durch die Kombination aus Technologie und Natur wird eine Balance geschaffen, bei der wir unser bestes Potenzial erreichen können und die Natur inkludieren anstatt sie auszuschließen.“

Lina Ellert, ist an der Macromedia Köln im ersten Semester für Kommunikationsdesign: „Ich wollte mit meiner Illustration eine simple, verniedlichte Zukunftsperpektive darstellen statt den dystopischen Aussichten mit der sich die meisten Leute heutzutage die Zukunft vorstellen.“

Alina Kling, studiert Design im ertsen Semester an der Hochschule Macromedia, University of Applied Sciences: „Die Illustration soll darstellen, dass Menschen immer miteinander kommunizieren und arbeiten können, egal wo sie sich befinden. Sei es in der Uni oder von zu Hause, denn im Endeffekt sitzen alle am selben Tisch und das macht die ‚Blended University‘ aus.“

Kamil Sawczuk von der Universität Paderborn studiert Lehramt auf Gymnasium und Gesamtschule mit den Fächern Kunst und Philosophie und hat sich für dieses Design entschieden.

Constanze Lorenz studiert an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle (Saale) Kommunikationsdesign im Bachelor: „Die Pandemie zeigt, dass die Lehre an Hochschulen umstrukturiert werden muss. Die dauerhafte Digital-Lehre ist für jegliche Beteiligte eine Sackgasse. Meine Illustration trägt den Titel ‚Unity in Diversity‘. Nicht nur die Lehre muss diverser (digital und in Präsenz) gedacht und umgesetzt werden, sondern soll sich auch in der Gemeinschaft aus Lehrenden und Studierenden widerspiegeln. Die Illustration arbeitet mit wenigen Mitteln und soll auf diese Weise die Ziele repräsentieren, die nicht komplex erscheinen, jedoch leider noch nicht Grundtenor einer jeden Hochschule sind. 

Lucy Weitzel studiert an der Macromedia Frankfurt Medien Design im ersten Semester.

Boglarka Kertesz studiert Design – Illustration an der Hochschule Macromedia in Frankfurt.

 

Sie möchten mehr dazu wissen, wie sich Studierende die Hochschule der Zukunft vorstellen? Im Magazin finden Sie ab S. 51 einen Meinungsbeitrag von den beiden Studierenden und engagierten DigitalChangeMakern Leonie Ackermann und Kevin Saukel, die Ihre Vision einer “Blended University” in Textform ausführen.

Sie sind neugierig auf das Magazin geworden? In der zweiten Ausgabe des Magazins von März 2022 finden Sie weitere Beiträge, eine Studie, Fallbeispiele und Interviews rund um das Thema “Blended University”. Bei der ersten Ausgabe des Magazins von Oktober 2021 dreht sich alles um den Themenschwerpunkt “(Digital) Leadership”. Beide Magazine können Sie kostenlos auf unserer Webseite downloaden.

Sie möchten keine Ausgabe verpassen? Schreiben Sie uns eine Nachricht an strategie-digital[at]hochschulforum.org. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Ansprechpartnerin für das Magazin ist Josephine Sames.

 

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