StudySmarter – ein Interview mit Christian Felgenhauer
StudySmarter – ein Interview mit Christian Felgenhauer
04.09.18Im vergangenen Jahr haben Mitglieder aus dem StudySmarter-Team an unserer GLC Student Challenge zum Thema „Reinventing education in the digital age“ teilgenommen. In diesem Interview unterhalten wir uns mit dem Gründer Christian Felgenhauer über die Lernplattform StudySmarter, Hackathons und kommende Pläne und Ziele.
Was ist StudySmarter?
StudySmarter ist eine intelligente Lernplattform für Studierende, die es jedem befähigt im Studium erfolgreich zu sein. Unsere Plattform digitalisiert den gesamten Lernprozess von Studierenden und erhöht die Lerneffizienz und -motivation. Mit Natural Language Processing Algorithmen automatisieren wir darüber hinaus Teile des Lernprozesses und Vernetzten Studierende automatisch in Learning Communities.
Seit unserem Launch Anfang des Jahres haben wir knapp 10.000 aktive Nutzer für unsere kostenfreie Plattform gewonnen. Besonders stolz sind wir darauf, dass die überwiegende Mehrheit unserer Nutzer mit unserer Plattform ein besseres Lernverständnis und bessere Noten erreicht hat, und das Lernen sogar mehr Spaß gemacht hat!
Darüber bieten wir StudySmarter ebenfalls für Hochschulen und Universitäten kostenfrei als Lernplattform zusätzlich zu gängigen Learning Management Systemen eingesetzt werden. StudySmarter kann mit neuen Daten Learning Analytics sinnvoll und ohne größeren Mehraufwand in den Lehralltag integrieren. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Plattform bereits zum Wintersemester bei der ersten Hochschule anbinden können.
Was sind Eure Gedanken hinter der Plattform?
Wir haben StudySmarter während unseres Studiums an der TUM und LMU gegründet und die Probleme im Lernprozess selbst bei Freunden und Kommilitonen erlebt. Viele Studierende wissen nicht, wie man sich strukturiert auf Prüfungen vorbereitet, oder während des Semesters lernt und fühlen sich infolgedessen oftmals überfordert und verlieren die Lust an den Themen. Der überwiegende Großteil der Studienabbrüche ist auf negative Lernerfahrungen zurückzuführen und somit vermeidbar.
Hierbei sprechen wir leider nicht von Einzelfällen, sondern von zehntausenden Studierenden jedes Semester. Das ist besonders traurig, weil es nicht an den intellektuellen Leistungen der Personen liegt und ein Studienabbruch lebenslange Folgen mit sich bringt.
Unsere Idee hinter StudySmarter ist es, diese Probleme mit technologischen Neuerungen zu lösen und die Abbruchquoten im Studium zu verringern. Infolgedessen haben wir auch unsere Vision gewählt “Empowering everyone to achieve their educational goals”, an der wir jeden Tag arbeiten.
Wie wird durch die Plattform das Studieren erleichtert?
Studierende können bei StudySmarter Ihre Unterlagen hochladen und erhalten binnen Sekunden eine individuelle Mindmap mit allen relevanten Konzepten. Die Konzepte werden sogar mit weiteren Inhalten verknüpft, um den Lernerfolg zu garantieren. Im zweiten Schritt bieten wir Studierenden eine individuelle Oberfläche, in der einfacher als jemals zuvor die Inhalte gelernt und Zusammenfassungen sowie Karteikarten erstellt und geteilt werden können. Studierende können sich ebenfalls ohne Mehraufwand mit Kommilitonen, die ähnliche Fächer lernen, austauschen und gegenseitig unterstützen.
Während diesem ganzen Prozess können Studierende detaillierte Statistiken zu Ihrem Lernfortschritt aufrufen und sich gezielt auf die anstehenden Klausuren vorbereiten. Unser Gamification System garantiert die notwendige Motivation und Erfolgsmomente während der Lernphase.
Neben den eingangs erwähnten guten Zahlen zum Lernerfolg mit unserer Plattform, freut uns das sehr positive qualitative Feedback unserer Nutzer sehr und motiviert uns neue Features hinzuzufügen sowie unsere Plattform kontinuierlich zu verbessern.
In unserem letzten Interview während des Hackathon „Digital University“ habt ihr neue Formate erwähnt, um mit Hilfe der Digitalisierung dafür zu sorgen, dass alle ihre Bildungsziele erreichen. Was für Formate wären das?
Aktuell unterstützen wir mit unserer StudySmarter Plattform vor allem den individuellen Lernprozess der Studierenden und unterstützen Sie bei dem erfolgreichen Bestehen des Studiums. Mit unseren Hochschul- und Universitätskooperationen bieten wir mehr Daten zur Konzeptionierung und Verbesserung der Lehre. Infolgedessen adressieren wir sowohl das Lernen als auch die Lehre in der Hochschulbildung.
Wie bereits während unserem Hackathon angesprochen, ist es für uns sehr wichtig, Studierende über StudySmarter hinaus für Digitale Bildung zu begeistern und eine Plattform für die Entwicklung eigener Ideen zu bieten. Das Format eines Hackathons hat bei unserem ersten Event sehr gut funktioniert, weswegen wir wieder einen Hackathon veranstalten werden. Das heißt aber nicht, dass es bei diesem Eventformat bleiben muss und wir überlegen uns vor allem für nächstes Jahr neue Events.
Großes Potential sehen wir ebenfalls bei Online-Formaten in diesem Bereich, um mehr Studierende zu unterstützen und mehr Ideen und Feedback zu sammeln. Für unseren Hackathon mussten wir bspw. über 500 Studierende aus Platzgründen ablehnen und so auf viele spannende Anregungen verzichten. Damit sich solche Studierende in Zukunft ebenfalls in den Ideenprozess einbringen können, evaluieren wir gerade Open Innovation Formate sowohl hinsichtlich unserer eigenen Plattform als auch darüber hinaus in der Hochschulbildung.
Erst kürzlich wart Ihr im Finale des Microsoft Imagine Cups in Seattle. Welche Erfahrungen habt ihr daraus mitgenommen?
Wir haben uns sehr gefreut Zentraleuropa bei dem weltweiten Finale des Microsoft Imagine Cups vertreten zu dürfen und die Top 49 aus über 40.000 Bewerbungen zu erreichen. Leider hat der Finaleinzug am Ende nicht geklappt, aber es war eine wirklich großartige Erfahrungen Teams aus der gesamten Welt und deren Projekte kennen zu lernen.
Es ist wirklich beeindruckend, welche Innovationskraft von Studierenden und Universitäten ausgeht und wie verschiedenste Technologien gesellschaftliche Probleme lösen können.
Ihr plant am 07. Dezember einen weiteren Hackathon. Worum wird es diesmal gehen?
Es wird sich erneut um digitale Hochschulbildung drehen. Das genaue Thema darf an dieser Stelle noch nicht verraten werden, aber wir sind uns sicher dass wir wieder sehr gute Ideen hören werden. Die Teilnehmer können sich ebenfalls über spannende Verbesserungen und Neuerungen freuen.
Eingeladen sind im Übrigen nicht nur Studierenden sondern auch alle mit einem Interesse an Digitaler Hochschulbildung – den 7. Dezember also schon rot im Kalender markieren!
Vielen Dank für das Interview!