#DataLit – Ein Werkstatttag in Lüneburg
#DataLit – Ein Werkstatttag in Lüneburg
22.02.19Am 24. Januar 2019 fand auf Einladung der Leuphana Universität Lüneburg der Kick-off des vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung ausgeschriebenen Förderprogramms “Data Literacy Education” statt. Einen Tag lang hatten die geförderten Hochschulen bzw. Teilnehmenden die Möglichkeit, einander ihre Konzepte vorzustellen und in einen offenen Austausch miteinander zu treten. Wir waren mit Kamera und Tastatur dabei.
Donnerstagmorgen, 9:00 Uhr. Das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg, der spitzwinklige und asymmetrische Libeskindbau, ragt in den Himmel. Im siebten Stock, wo der Kick-off des Förderprogramms „Data Literacy Education“ stattfindet, kommen Vertreter*innen der Georg-August-Universität Göttingen, der Leuphana Universität Lüneburg und der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Mannheim zusammen. Die beiden langen, verwinkelten Räume mit breiter Fensterfront laden zu neuen Arbeitsweisen ein und geben den Blick Richtung Hasenburger Bachtal frei.
Wir freuen uns auf den heutigen Kickoff des Förderprogramms „Data Literacy Education“ vom @stifterverband an der @leuphanadigital #DigitalTurn #DataLit pic.twitter.com/rUuZWtJCTz
— Hochschulforum Digitalisierung (@HSFDigital) 24. Januar 2019
Prof. Dr. Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität, begrüßt die Gäste. „Wenn ich begeistert bin, dann ist das intensiv.“ Das spüren alle, die im Raum sind. Eine kurze Vorstellungsrunde und die Gäste fangen an ihre Konzepte vorzustellen. Hier kann man mitverfolgen, wie Hochschulen Zukunft entwickeln. Die Ansätze sind unterschiedlich, aber sie verfolgen das gleiche Ziel: möglichst viele Studierende mit den Fähigkeiten auszustatten, die es braucht, um im 21. Jahrhundert mit Daten umzugehen – pyramidenförmig zusammengefasst Folgendes:
Vorstellung der Projekte
Die Hochschule Mannheim leitet den Austausch mit der Vorstellung ihres Konzepts ein. Sie haben ihre eigene Pyramide entwickelt. Ihr Programm „modal“ hat drei Komponenten: Die Vermittlung von Kernkompetenzen in Form eines Studium digitale im ersten Semester, ein praxisnahes Datenprojekt und konzeptuelle Kompetenzen, d.h. datengetriebenes forschendes Lernen in höheren Semestern.
Die Fragen am Ende sind vielfältig: Wie geht das mit dem Peer-begleiteten Lernen? Ist eine Ringvorlesung ein gutes Modell? Ist der Zeitplan umsetzbar? Es gibt viel Diskussionsbedarf.
„Die Unterscheidung zwischen datenaffinen und nicht datenaffinen Fächern ist so nicht haltbar“ Matthias Bandtel von der @UASMannheim über das Ziel digitale Grundkompetenzen an Studierende aller Fächer zu vermitteln @stifterverband #DigitalTurn #DataLit
— Hochschulforum Digitalisierung (@HSFDigital) 24. Januar 2019
Das Göttinger Modell „Daten Lesen Lernen“ fußt ebenfalls auf drei Säulen: Der Vermittlung von Data Literacy Basics, das Data Lab, in dem Studierende selbst ausprobieren und Fragen stellen können, sowie der Data Learning Catalogue, bei dem es darum geht, das vertiefende Angebot in Form von Open Educational Ressources auszubauen, zu systematisieren und zur Verfügung zu stellen.
Auch an der Georg-August-Universität Göttingen die einhellige Meinung: gerade in traditionellen IT-fernen Fächern müssen Kernkompetenzen im Umgang mit Daten vermittelt werden. Selbstverständlich braucht es auch vermehrt Spezialist*innen in diesem Bereich, aber vor allem werden Data Literacy Kompetenzen hier als notwendige Schlüsselkompetenzen für alle verstanden.
Schließlich stellen die Gastgebenden ihr Projektvorhaben vor. Data Literacy Education soll unter dem Titel „DATAx“ ins Studium Generale des Leuphana Semesters eingebunden sein. Im Kontext des sogenannten Komplementärstudiums soll es außerdem einen „Open Data Hacking Space“ geben.
Prof. Dr. Bernhard Funk bringt ein Hauptanliegen des Förderprogramms auf den Punkt: „Auch andere sollen von dem, was wir hier machen, profitieren.“ Darin sind die Teilnehmenden sich einig. Die Diskussionen zeigen, wie wertvoll Austausch und Zusammenarbeit sein können. Sie zeigen, dass nicht nur die Vermittlung von Datenkompetenzen weiterentwickelt werden muss, sondern auch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Hochschulen miteinander. Es gibt viele Themen, die alle gleichermaßen bewegen: Wie tatsächlich alle Studierenden Zugang zu den entscheidenden Kompetenzen bekommen, wie man am besten mit der Heterogenität von Studierenden umgeht und wie die Relevanz zukunftsweisender Kompetenzen vermittelt werden kann. „Hier kann man sich mit anderen Leuten austauschen, die das gleiche machen. Das ist an der eigenen Uni nicht unbedingt da, weil es jede Funktion oft nur einmal gibt“ findet Jana Lasser von der Universität Göttingen.
Die erste Workshoprunde
An Gruppentischen werden die Köpfe zu drei Schwerpunktthemen zusammengesteckt: Inhalte, Didaktik und die Frage der Einbettung in Curricula.
Im Zentrum der Einbettung in die Curricula steht eine Reihe wichtiger Überlegungen. Neue Inhalte in Lehrpläne zu integrieren, ist immer mit der Frage verbunden, was nicht mehr gebraucht wird. Wie solche Diskussionen an Hochschulen geführt werden können, wird intensiv besprochen. Auch zentrale Entscheidungsträger*innen von der Wichtigkeit neuer Kompetenzen zu überzeugen, hat überall einen hohen Stellenwert. Gleichzeitig müssen Unterschiede zwischen den Hochschulen berücksichtigt werden. Die Studierenden- und Lehrendenschaften sind verschieden und müssen auf unterschiedliche Art und Weise überzeugt werden.
In einer weiteren Gruppe werden die Inhalte, die es zu vermitteln gilt, diskutiert und auch hier taucht eine Reihe zentraler Fragen auf:
Zum #InternationalDayofEducation heute gemeinsam die Data Literacy Education ein Stücken weiterentwickelt. Vielen Dank an unsere Gäste! @uniGoettingen @UASMannheim @stifterverband #DataLit #DigitalTurn
— Leuphana Kooperations-Service (@uni_kooperation) 24. Januar 2019
Eine ganze Reihe von Dingen kann getan werden, um die Arbeit der einzelnen Akteur*innen zu verbessern: Flipped Classroom Videos, Fallbeispiele und Ideen fürs Storytelling teilen, standortübergreifende Studierendenprojekte durchführen, sowie bestehende Unterlagen und Videos nutzen.
Die zweite Workshoprunde
Wie soll die Öffentlichkeit in Zukunft von den Projekten erfahren? Wie kann der Wissenstransfer zwischen Hochschulen gestaltet werden, damit nicht nur die beteiligten Akteur*innen von den Projekten profitieren? Wie können die Projekte insgesamt eine Breitenwirkung erzielen? Und last but not least: Wie können Lehr- und Lernmaterialen sinnvoll erstellt und geteilt werden?
Feedback
Am Ende wird vor allem immer wieder die Offenheit aller Teilnehmenden betont. Das Ende ist also zugleich ein Startschuss, denn vielleicht ist diese Offenheit eine der Hauptvoraussetzungen für die konstruktive Zusammenarbeit unterschiedlicher Hochschulen. Deswegen sei es entscheidend, dass diese Offenheit auch bewahrt werde, wenn im Laufe der Umsetzung mal Fehler passierten.
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