Studierende-als-Partner-Ansatz

Der Ansatz „Students-as-Partners“ stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Bildungssystem und sieht Studierende als aktive Partner:innen in der Hochschulentwicklung – nicht nur in der Lehre, sondern auch in Verwaltung, Nachhaltigkeit und hochschulübergreifender Zusammenarbeit.
Im britischen Hochschulsystem, das stark von neoliberalen Strukturen geprägt ist, finanzieren sich die Universitäten überwiegend über Studiengebühren, die seit den 1990er Jahren deutlich gestiegen sind. Seit dem Brexit gibt es zudem eine strikte Trennung zwischen inländischen und ausländischen Studierenden mit deutlich höheren Gebühren für Letztere. Dieses wettbewerbsintensive Umfeld wird durch Rankings wie das Research Excellence Framework (REF) und enge Wirtschaftskooperationen geprägt.
Trotz vielfältiger, professioneller Projekte an britischen Eliteuniversitäten ist „Students-as-Partners“ bisher nicht curricular verankert. Die Umsetzung basiert vielmehr auf motivierten Studierenden und Lehrenden, die in vertrauensvollen und gleichberechtigten Projekten zusammenarbeiten – ähnlich den DigitalChangeMakersStudent Initiative #DigitalChangeMaker des HFD.
Erkenntnisse und Impulse der Delegationsreise
Die Delegationsreise zeigte, dass „Students-as-Partners“ weit mehr ist als ein pädagogisches Konzept: Es ist eng verbunden mit gesellschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen. Besonders eindrücklich waren die sichtbar gelebte Feedbackkultur, die professionelle und serviceorientierte Betreuung der Studierenden, die flachen Hierarchien mit kurzen Kommunikationswegen sowie Beteiligungsformate, die langfristig angelegt und strukturell verankert sind.
Weitere Einblicke in zentrale Erkenntnisse, Erfahrungen und Empfehlungen finden Sie im Blogbeitrag, Hangout und im Podcast.

Students as Partners oder Students as Customers? Eindrücke der HFD-Delegationsreise nach London
Delegation

Saskia Junge
arbeitet seit September 2023 an der Evangelischen Hochschule Dresden als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Projekten D2C2 und BediRa, in denen studentische Partizipation eine wesentliche Rolle zur Arbeitsweise beiträgt.

Ronny Röwert
ist Projektbüro-Leiter des Digital Learning Campus SH (DLC) beim Wissenschaftszentrum Kiel.

Nina Weimann-Sandig
ist Professorin für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Dresden. Sie ist dort hochschuldidaktische Beauftragte und leitet das Projekt BediRa, das von der Stiftung Innovationen in der Hochschullehre gefördert wird. Ebenso ist sie derzeit Forschungsbeauftragte der Hochschule.

Bonny Brandenburger
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Weizenbaum-Institut.

Franz Vergöhl
hat sich von 2018 bis 2020 hauptberuflich und wissenschaftlich, im Universitätskolleg der Uni Hamburg, mit studentischer Partizipation beschäftigt.