Neue Publikation: Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter – Warum Hochschulen jetzt handeln müssen

Neue Publikation: Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter – Warum Hochschulen jetzt handeln müssen

15.04.25
Grafik mit Illustration von Studentin sowie dem Text: Publikation: Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter – Warum Hochschulen jetzt handeln müssen."

In diesem neuen Diskussionspapier des HFD stellen Tina Basner, Lea Hildermeier und Theresa Sommer dar, welchen Einfluss Hochschulen auf die (psychische) Gesundheit ihrer Studierenden haben und formulieren Handlungsempfehlungen, wie sie Studierende besser unterstützen können.

Hochschulen sind ein Faktor für die Gesundheit der Studierenden – und aktuell geht es ihnen schlechter als noch vor 10 Jahren. Das belegen Studien, unter anderem der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse. Dieser dokumentiert eine signifikante Verschlechterung des subjektiven Gesundheitszustands von Studierenden. Das Diskussionspapier fordert daher ein ganzheitliches Konzept, das die psychische Gesundheit der Studierenden in den Mittelpunkt stellt und dabei nicht nur Rahmenbedingungen zur Bewältigung akuter Krisen schafft, sondern auch langfristig Studien- und Arbeitsbedingungen verbessert. Dafür zeigt es auch Beispiele von Universitäten auf, die heute schon wegweisende Ansätze verfolgen, ihre Studierenden gesundheitlich zu unterstützen.

Zunächst gehen die Autorinnen des Diskussionspapiers auf die Herausforderungen ein, die die Digitalisierung und der Einsatz von E-Learning mit sich bringen. Dabei gehen sie konkret auf drei Aspekte ein, durch die digitalisierte Lehre eine zusätzliche Belastung darstellen kann, und geben Empfehlungen, wie diese Belastungen reduziert werden können. So kann der „Technostress“, der durch die Nutzung unterschiedlicher digitaler Plattformen entstehen kann, reduziert werden, wenn einheitliche Plattformen genutzt werden und die Lehrenden sich der Belastung durch digitales Lernen bewusst sind. Der Einsamkeit durch Online-Formate kann durch mehr Raum für interaktive Elemente entgegengewirkt werden. Ein weiteres Problem in digitalen Lernumgebungen, auf das das Diskussionspapier aufmerksam macht, ist digitale Gewalt und Cybermobbing. Hochschulen sollten daher einen präventiven Ansatz verfolgen, um eine sichere digitale Lernumgebung zu schaffen. Außerdem sollte es Anlaufstellen geben, an die sich Betroffene von digitaler Gewalt wenden können.

Da hochschulbedingte Faktoren eine zentrale Rolle spielen, tragen Hochschulen eine Mitverantwortung für das Wohlbefinden ihrer Studierenden und Mitarbeitenden.

Diese Publikation setzt sich dafür ein, dass Wellbeing und Mental Health in der Strategieentwicklung von Hochschulen stärker berücksichtigt werden und Maßnahmen zur Unterstützung von Studierenden und Mitarbeitenden diskutiert und umgesetzt werden. Dafür gibt sie zentrale Handlungsempfehlungen:

 

  • (Digital) Wellbeing in Befragungen integrieren → Bedarfe frühzeitig erkennen
  • Digitale Anlaufstellen schaffen → Informationen und Unterstützungsangebote sollten unkompliziert auf Hochschul-Websites zu finden sein
  • Bestehende digitale Mental-Health-Angebote einsetzen → zum Beispiel Open-Source-Tools für den eigenen Zweck adaptieren
  • Wellbeing und Digitalisierung strategisch verankern → Wellbeing fest in die strategische Hochschulentwicklung und Campuskultur integrieren
  • Finanzierung und Förderungen sichern → Eigenständige Ressourcen schaffen und Wellbeing als grundständigen Teil der strategischen Ausrichtung finanzieren

 

Hintergrund des Diskussionspapiers

 

Der HFD-Think-Tank Wellbeing & Mental Health im digitalen Zeitalter beschäftigt sich in Kooperation mit der studentischen Initiative DigitalChangeMaker des HFD seit 2024 intensiv mit dem Einfluss der Digitalisierung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Hochschulangehörigen.

 

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