Leseempfehlungen rund um Künstliche Intelligenz
Leseempfehlungen rund um Künstliche Intelligenz
19.04.21Künstliche Intelligenz geht alle an. Darum dürfen KI, Big Data und Algorithmen nicht nur von jenen diskutiert werden, die sie entwickeln. Für alle, die einen Blick in die Fragestellung aus unterschiedlichen Perspektiven werfen wollen oder gute Anregungen für einen Einstieg in die Thematik suchen, haben wir hier eine kleine Empfehlungsliste angefertigt. Über Ergänzungen in den Kommentaren freuen wir uns.
Katharina Zweig: „Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl: Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können“ (Heyne, 2019)
Ein wichtiger Band für alle, die einen ersten Einblick in die Thematik gewinnen möchten. Nach dem Schaffen eines Grundverständnisses der technischen Zusammenhänge und Funktionsweisen geht es vornehmlich darum, wie wir als Gesellschaft uns mündigen mit der Technologie umzugehen, ihre Vor- und Nachteile zu begreifen und gewinnbringend in unser Zusammenleben zu integrieren. Das Buch besticht durch Witz und gleichzeitig ernüchternde Entmystifizierung.
Christoph Bartneck, Christoph Lütge, Alan R. Wagner, Sean Welsh: „Ethik in KI und Robotik“ (Hanser, 2019)
Ein kleiner, aber feiner Band zur Einführung in die Thematik der KI-Ethik. Alle nötigen Grundbegriffe werden geklärt, um den Autoren problemlos folgen zu können. In sehr übersichtlichen Kapiteln entdeckt man in einigen Exempeln außerdem so manche Überraschung und Neulinge im Themenfeld (auch aus technischen Fächern) werden gewiss neue Perspektiven gewinnen können.
Lukas Brand: „Künstliche Tugend: Roboter als moralische Akteure“ (Friedrich Pustet Verlag, 2019)
Ein interessanter Perspektivwechsel, der wenig die technische Seite, umso mehr aber die etische Seite anstehender Technologien beleuchtet. Sprachlich faszinierend denkt der Autor dabei gern bereits einige Schritte weiter, als es für die zeitnah mögliche KI bereits nötig wäre. Damit leistet der Band einen kleinen Pionierbeitrag und lässt nebenbei vor allem auch über menschliche Tugend reflektieren.
Kenza Ait Si Abbou: „Keine Panik, ist nur Technik: Warum man auf Algorithmen super tanzen kann und wie wir ihnen den Takt vorgeben“ (Gräfe und Unzer, 2020)
Wer leichtfüßig an das Thema KI und Algorithmen herangeführt werden möchte, findet hier einen unterhaltsamen und informativen Band. In Beispielen in gut nachvollziehbarem Stil erklärt die Autorin, wo die Technik bereits umfängliche Anwendung findet und warum das eigentlich keine Angst machen muss. Pflichtlektüre gegen Angst vor KI-Technologie.
Jörg Dräger, Ralf Müller-Eiselt: „Wir und die intelligenten Maschinen: Wie Algorithmen unser Leben bestimmen und wir sie für uns nutzen können“ (DVA, 2019)
Ein sehr optimistisches Buch über den Wert der algorithmisierten Technologien für eine bessere Zukunft der Gesellschaft. Zahlreiche Beispiele zeigen Machbarkeiten oder bereits eingesetzte Anwendungsmöglichkeiten, wobei aber nicht die möglichen Fallstricke verschwiegen werden.
Stefan Bauberger: „Welche KI?: Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten“ (Hanser, 2020)
Da die KI, Big Data und Algorithmen die Gesellschaft zusehend omnipräsenter durchdringen, stellt der Autor in seinem Band die unvermeidliche Frage, was das mit der Gesellschaft anstellt und was wir zu bedenken haben, wenn wir auch zukünftig in einer wünschenswerten Gesellschaft leben wollen. Ein nachdenkliches Buch, das beweist, dass die Frage nach technologischer Entwicklung so viel mehr ist als eine technische Frage. Insbesondere nämlich eine philosophische.
Stuart Russel, Peter Norvig: „Künstliche Intelligenz“ (Pearson Studium, 2012)
DAS Standardwerk. Wer es hier durchschafft, kann die Einführungsveranstaltungen im entsprechenden Studium getrost bewältigen. Wer sich für die vornehmlich technische Seite interessiert, findet hier eine nachvollziehbare Einleitung.