Neurodiversität in der digitalen Hochschullehre

Neurodiversität in der digitalen Hochschullehre

31.01.24

In der oberen Bildhälfte ist eine Grafik zu dekorativen Zwecken abgebildet. Titel des Blogartikels: "Neurodivrrsität in der digitalen Hochschullehre". Untertitel: "Ein Gastbeitrag von Dr. Judith Rommel". Logo rechts unten: Hochschulforum Digitalisierung.

Eine Hochschullehre, die vielfältige Denk- und Lernstile fördert oder vielleicht sogar feiert, schafft nicht nur ein inklusives Umfeld, sondern bietet Mehrwerte für alle Lehrenden und Studierende. In diesem Artikel erkunden wir, warum Neurodiversität in der digitalen Hochschulwelt von entscheidender Bedeutung ist und wie sich praktisch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse neurodivergenter Menschen in der Hochschullehre eingehen lässt. Durch Entscheidungsfreiheit im Umgang mit Technik und mit gegenseitiger Empathie lässt sich die Selbstwirksamkeit einzelner und das Gemeinschaftsgefühl fördern.

Stellen Sie sich eine Hochschulumgebung vor, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die einzigartigen Denkweisen und Potenziale aller sich darin befindenden Personen schätzt und fördert. Digitale Hochschullehre bietet viel Raum, um einer wichtigen Vielfaltsdimension – der Neurodiversität – gerecht zu werden. Der Begriff „Neurodiversität“ bezieht sich auf die Tatsache, dass Menschen unterschiedliche Gehirne und Nervensysteme haben. Daher verarbeiten Menschen Informationen aus ihrer Umgebung auf verschiedene Weise.

(1) Das beeinflusst unter anderem die Aufmerksamkeit, das Lernen, die Vorstellungskraft und die Kommunikation miteinander. Neuroatypische (man sagt auch neurodivergente) Menschen, nehmen die Welt und Sinnesreize auf andere Weise wahr als neurotypische Personen. Zu den Neuroatypien zählen beispielsweise ADHS (ca. 5% der Bevölkerung), Autismus (0,6% – 1% der Bevölkerung), Dyskalkulie (3–7 % der Bevölkerung), Legasthenie (4-8% der Bevölkerung), Synästhesie (4-5% der Bevölkerung) und Hochbegabung (ca. 2% der Bevölkerung).

(2) Auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen wie Gerüchen, Geräuschen und Licht gehört dazu. Insgesamt lebt etwa jede fünfte Person in Deutschland mit irgendeiner Form von Neurodivergenz. Eine Gruppe von Menschen ist neurodivers, wenn ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe ein andere Funktionsweise ihrer neurokognitiven Verarbeitung haben. Dieser Artikel möchte anhand konkreter Beispiele für die Bedeutung der Neurodiversität in der digitalen Hochschullehre sensibilisieren und praxistaugliche Orientierung geben.

I. Warum das Wissen um Neurodiversität in der digitalen Hochschullehre wichtig ist

Zum Lernen gehört die Aufnahme von Informationen über Sinneskanäle. Menschen unterschieden sich darin, welche Sinneskanäle sie beim Lernen bevorzugen. Viele Menschen sind visuell orientiert und lernen gerne durch Beobachten und Sehen. Andere lernen besser auditiv durch zuhören und sprechen. Und kinästhetisch orientierte Menschen lernen, indem sie etwas machen, mit den Händen fühlen, Gerüche wahrnehmen oder etwas schmecken. Die Lernenden können oft auf Mischformen dieser Sinneskanäle zurückgreifen, haben jedoch häufig ein System, das sie für die Wahrnehmung, Speicherung und Wiedergabe von Daten bevorzugen.

Zusätzlich zu einer Über- oder Unterempfindlichkeit der Sinneswahrnehmung (z.B. Geräuschempfindlichkeit versus nur 50% Hörvermögen) treten bei neuroatypischem Lernen und Kommunizieren weitere Herausforderungen auf, die Lehrende bewusst adressieren können. Dazu zählen beispielsweise Ablenkbarkeit oder Schwierigkeiten die Konzentration länger zu halten, Wortfindungs- und Sprachprobleme, Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlenkonzepten oder beim Lesen oder Einschränkungen bei der Bewegungskoordination und dem räumlichen Bewusstsein.

„Digitale Lehrformate sollten vielfältige Lernstile ansprechen, barrierefreie Inhalte bieten und Individuelle Anpassungen erlauben, um die Bedürfnisse aller Studierenden zu berücksichtigen.”
Elli, Asperger Autistin

Manchmal äußert sich Neurodivergenz auch dadurch, dass Menschen ihr Verhalten schwer auf ein Ziel ausrichten können oder dass sie die Körpersprache und Mimik anderer Menschen schlecht interpretieren können.  Alles das, kann sogar von Hochbegabung und hoher Intelligenz mit rascher Auffassungsgabe begleitet sein. Daher sollten digitale Lehrformate vielfältige Lernstile ansprechen, barrierefreie Inhalte bieten und Individuelle Anpassungen erlauben, um die Bedürfnisse aller Studierenden zu berücksichtigen.“
– Elli, Asperger Autistin

Die im Folgenden genannten Erfahrungen beziehen sich hauptsächlich auf reine Onlinelehre. Die meisten Aspekte lassen sich auf Präsenzveranstaltungen mit digitalen Hilfsmitteln übertragen. Alle wörtlichen Zitate sind von Studierenden und Professoren aus dem Studiengang Bachelor of Science Informatik.

II. Neurodiversität in der digitalen Hochschullehre: Vorteile und Herausforderungen aus Sicht von Lehrenden und Studierenden

Ein großer Vorteil digitaler Lehre besteht darin, dass Neurodiversität, also heterogene Gruppen mit und ohne Neurodivergenzen, individuell berücksichtigt werden kann. Beispielsweise sind damit alternative Darstellungsweisen, interaktive Elemente und flexible Lernstrukturen im Bezug auf Text, Farbe, Ton und Steuerelemente gemeint. Diese Alternativen sollten sich entsprechend den individuellen Bedürfnissen ergänzend einstellen lassen, um den Lernprozess anderer nicht negativ zu beeinflussen.“ Max Wilhelm

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass viele unterschiedliche, oft auch zueinander im Gegensatz stehende Bedürfnisse berücksichtigt werden wollen. Diese gehen über die Ansprüche der W3C oder WCAG Standards für Barrierefreiheit im Internet hinaus (3,4). Barrierefreie (oder eher barrierearme) Lernplattformen sind äußerst vorteilhaft, um ein inklusives und angenehmes Lernumfeld für alle leicht und effizient umzusetzen. Besonders bemerkenswert ist, dass so viele Vorteile für alle entstehen:

„Ein hoher Kontrast beispielsweise macht die Website freundlicher für Farbenblindheit und gleichzeitig auch einfacher verständlich für neurotypische Nutzer. Ein übersichtliches Menü sieht hübsch aus für neurotypische Nutzer, kann aber gewissen neurodivergenten Personen dabei helfen, nicht über alle Maßen überfordert zu sein.``
Paul, Absolvent B.Sc. Informatik

Neben dieser technischen Flexibilität ermöglicht digitale Lehre räumliche und zeitliche Unabhängigkeit, so dass ein Zugang zu individuell anpassbaren digitalen Lernressourcen entsteht.

„Statt einer strikten Online-Anwesenheitspflicht könnten bspw. Vorlesungen zusätzlich aufgenommen werden, damit jeder Studierende sie in seinem Tempo und ggf. mit Pausen erneut ansehen kann.“ – Tatjana

Gerade Menschen mit Allergien und empfindlichen Reaktionen auf Umgebungsreize wie Geräusche, Gerüche, Berührungen, Farben oder Licht, erleichtert Onlinelehre die Teilhabe am Studium. Zu Hause in selbst gestalteten Räumen treffen sie auf wesentlich weniger unsichtbare Barrieren als in öffentlichen Gebäuden.

Digitale Lehre gibt mir die Möglichkeit, in meinem gewohnten Umfeld, ohne große Ablenkungen zu arbeiten. Außerdem fällt die Hin- und Rückfahrt weg, was Stress und Zeit spart. Für mich ist es jedes Mal eine Herausforderung, zur Hochschule zu fahren und in der Vorlesung zu sitzen. Ich bin wirklich froh darüber, dass einige Dozenten die Online- bzw. Hybrid-Vorlesungen beibehalten haben.“ – Elli, Asperger Autistin

Viele Studierende sehen Vorteile darin, dass sie sich bei virtuell stattfindenden Termine besser konzentrieren können und die Vorlesungen oder Besprechungen besser in ihrem Alltag integriert sind. Diese positive Wirkung bestätigen Studierende, unabhängig davon, ob sie neurodivergent sind oder nicht. Hier spielen weniger Pendelzeit, direkte Erreichbarkeit und ortsunabhängiges Arbeiten eine wichtige Rolle, da dies gerade auch chronisch Kranken oder Menschen mit Familienverantwortung hilft, im eigenen, individuellen Tempo voranzugehen und zu lernen. Auch aus Sicht von Lehrenden mit Neurodivergenzen überwiegen die Vorteile: 

„Online-Vorlesungen haben für mich (...) den großen Vorteil, dass ich in einer mir zuträglichen Umgebung die Vorlesung durchführen kann und mich somit der massiven Exposition mit elektromagnetischen Feldern an der Hochschule entziehen kann.”
Mario, Professor im Studiengang Informatik

Demgegenüber stehen allerdings auch einige Herausforderungen: Ich finde den Verlust des Anschlusses zu bemerken, manchmal schwierig, da man nur eine Klausur im Semester hat und deshalb kaum Zwischenfeedback bekommt. Ich denke, insgesamt ist der Nachteil an Online-Vorlesungen, dass man einiges an Selbstdisziplin aufbringen muss.“ – Paul

Andere Studierende beschreiben Herausforderungen in der Kommunikation: Die audiovisuelle Übertragung verschlingt einen Teil der Gestik und Mimik, was den persönlichen Bezug bspw. zum Dozenten deutlich verringert.“  – Tatjana

Neben den Schwierigkeiten, Mimik und Gestik zu entschlüsseln, wird auch der Mangel an emotionaler Bindung in der Gruppe und zu Dozenten als Hindernis zu gegenseitigem Verständnis genannt. Wichtig wäre dass Missverständnisse im persönlichen Gespräch ausgeräumt werden und kurze Nachfragen möglich sind. Lehrende bestätigen diese Herausforderungen: „Der Nachteil des Online-Formats besteht in dem mangelnden Kontakt zu den Studentinnen und Studenten. Tools für Online-Meetings erlauben zwar die Interaktion zwischen dem Dozenten und dem Studenten, aber aus meiner Erfahrung ist hier ein wesentlich geringerer Austausch als in Präsenzveranstaltungen zu beobachten.“ – Mario, Professor im Studiengang Informatik

Und aus Sicht der Studierenden ist es so:

„Außer dem persönlichen Kontakt empfinde ich Lernen, ob digital oder vor Ort, kaum unterschiedlich. (...) Einfach gesagt, ein sehr guter Dozent vor Ort ist auch digital ein sehr guter Dozent.”
Sandra

III. Lösungsansätze für gemeinsame Kommunikation und soziale Integration

Insgesamt wünschen sich Studierende und Lehrende bei reiner Onlinelehre also besseren Kontakt und Austausch, regelmäßiges Feedback, gute Unterstützung bei der Selbstorganisation sowie eine angenehme und für die eigenen Bedürfnisse passgenaue Umgebung. Wie können gute Bindungen und stärkende zwischenmenschliche Interaktionen in der digitalen Lehre gewonnen werden?

Studierende können besseren Kontakt und Austausch mit Lehrenden erhalten, wenn diese Zeit dafür haben. Ein Tutorensystem wie in den Oxbridge Colleges eröffnet Räume für tiefere Diskussionen und regelmässigen Kontakt. Auch vereinfachen digitale Tools die Erreichbarkeit und ermöglichen häufigere, ortsunabhängige Treffen. In kleinen Gruppen können dann individuelle Ansätze entwickelt werden, um die Selbstorganisation der Studierenden zu unterstützen  (z.B. Ziele in kleine Schritte zerlegen, Empfehlung für Projektmanagement Tools für eigene Aufgaben). Auch passende Strategien für den Umgang mit Neurodivergenzen können im persönlichen Kontakt leichter besprochen werden.

Menschen, deren Sinneskanäle über- oder untersensibel sind, z.B. Geräuschempfindlichkeit oder Schwerhörigkeit, haben online niederschwellige Möglichkeiten, die für sie passgenaue Umgebung zu gestalten und in Diskussionsforen virtuelle Gemeinschaft zu erleben. Gerade Menschen mit höherer Empfindlichkeit auf Reize halten in der eigenen Umgebung den Fokus besser. Vorteilhaft sind somit online Peer-Mentoring- Gruppen oder hybride Formate, bei denen Studierende wählen, ob sie von zu Hause oder vor Ort im Klassenzimmer den Vorlesungen folgen. Menschen mit anderen Neurodivergenzformen wiederum bevorzugen Veranstaltungen vor Ort, weil sie sich dann deutlich weniger ablenken lassen. Wichtig im Umgang mit Neurodivergenzen ist, dass im besten Fall jede Gruppe von Menschen untereinander ihre individuellen Bedürfnisse in Bezug auf gemeinsame Kommunikation festlegt, so dass es den Menschen damit gut geht. Vor allem in Gruppenarbeiten entstehen sonst unangenehme Herausforderungen. Hier schlagen Studierende vor: “Statt Gruppen zufällig zu formen, könnten sich diese auch selbst organisieren, um Stärken besser ausspielen und Schwächen ausgleichen zu können.”
 – Tatjana,-  Denn Teams, die wichtige Rollen von der Moderation, über die Aufgabenplanung bis zum Cheerleader für die rechtzeitige Abgabe gut abdecken, sind erfolgreicher.

In der bewussten Kommunikation liegt ein entscheidender Schlüssel, damit neurodiverse Gruppen gut miteinander klar kommen. Daher sollten Lehrende so bald wie möglich die Kommunikationsstile der Teilnehmer*innen herausfinden und die Lerngruppe dafür sensibilisieren. Auch auf die eigene Sprechgeschwindigkeit zu achten und dafür offen zu sein, Sätze bei Bedarf zu wiederholen, hilft neurodivergenten Menschen. Sollte jemand Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation haben, dann reicht oft schon aus, wenn die nächsten Schritte der Interaktion explizit benannt werden, z.B. “Kommen Sie herein und wir begrüßen uns”. Manche Menschen tragen Kommunikationskarten bei sich, über die sie kommunizieren, wenn ein verbaler Austausch durch Reizüberflutung nicht mehr möglich ist.  Bei der Wissensvermittlung als zentrale Aufgabe von Universitäten und Hochschulen “ist neben der sinnvollen Aufbereitung des Wissens (…) durch den Dozenten auch die Aufnahmekapazität der Studentinnen und Studenten zu berücksichtigen, die bei neurodivergenten Personen massiv vom direkten Umfeld während der Wissensweitergabe (Vorlesung) abhängt.” – Mario, Professor im Studiengang Informatik Daher wäre wünschenswert, dass alle Universitäts- und Hochschulmitarbeiter:innen über Neurodivergenzen Bescheid wissen und Strategien für einen guten Umgang damit institutionalisiert sind.

Für Chancengerechtigkeit können Lehrende sorgen, indem sie im Unterricht klare Routinen etablieren und beispielsweise Timer bereitstellen für Phasen, in denen Konzentration ohne Ablenkung wichtig ist. Auch gemeinsam mit Lerngruppen regelmäßig über ihre individuellen Bedürfnisse und Maßnahmen zu reflektieren, hilft. Auf institutioneller Ebene nimmt die Möglichkeit, in Teilzeit zu studieren und in der eigenen, individuellen Geschwindigkeit zu lernen, Druck. Menschen können dann entspannter an Lehrveranstaltungen teilnehmen. “Besonders wichtig ist meiner Ansicht nach aber, dass alle Studierenden wissen, dass sie sich in einem Safespace befinden. Damit meine ich, dass (…) offen darüber gesprochen werden kann, welche individuellen Stärken und Schwächen man mitbringt.”  – Tatjana – 

Gelingt es Lehrenden eine solche Lernatmosphäre zu schaffen, entsteht Raum für Gemeinschaft, statt Diskriminierung und Stigmatisierung. Im direkten Kontakt miteinander lassen sich Bedürfnisse ausgleichen und Lösungen für Konflikte finden. Für guten Kontakt ist wichtig, dass alle “negativen Einflussfaktoren aus dem direkten Lernumfeld entfernt werden können. Das bedeutet beispielsweise im Fall von Elektrosensiblen, dass der Vorlesungsraum funkfrei geschaltet werden kann.” – Mario, Professor im Studiengang Informatik

Dies setzt voraus, dass Menschen in digitalen Räumen offline wie online Entscheidungsfreiheit im Umgang mit Technik haben und sich digitale Technik an unterschiedliche Menschengruppen anpassen lässt.

IV. Fazit

Neurodiversität zeigt sich in der digitalen Hochschullehre durch viele unterschiedliche Bedürfnisse von Lehrenden und Lernenden. In der Kommunikation miteinander spielt die Verarbeitung von Sinneseindrücken eine große Rolle. Lernen setzt Kommunikation und Beziehung voraus, weshalb die Sensibilisierung und das Wissen über den Umgang mit unterschiedlichen Neurodivergenzen in der digitalen Lehre sehr wichtig sind.

Viele Strategien, um Inklusion und Chancengleichheit für neurodivergente Menschen zu schaffen, bringen einiges an Mehrwert auch für neurotypische Studierende und Hochschulmitarbeiter:innen. Dazu zählen ein höherer Grad an Individualisierung, die Offenheit über eigene Bedürfnisse und persönliche Stärken in sicherem Rahmen kommunizieren zu können, sowie räumliche und zeitliche Flexibilität.

Lernen im eigenen Tempo und im selbst gestalteten sinnesfreundlichen (digitalen) Raum bringt viele Chancen und manche Herausforderungen. Die im Artikel beschriebenen Lösungen zeigen niederschwellige Maßnahmen zur Bewältigung. In der Praxis sind viele Anpassungsschritte kostengünstig und angenehm für alle Studierende. Die neurologische Vielfalt muss sich in technischen und digital geprägten Hochschulumgebungen abbilden und das geht über die Bereitstellung von Rechts- und Linkshändermäusen hinaus. Entscheidungsfreiheit im Umgang mit Technik hilft, dass Maßnahmen effektiv Barrieren abbauen und gut für die Gesundheit aller Beteiligten sind. Daher ist es  von großer Bedeutung, dass Lehrende und Strategen an Universitäten und Hochschulen zum Thema Neurodivergenzen sensibilisiert sind. Sie haben entscheidenden Einfluss darauf, dass Software und digitales Lernen barrierefreier gestaltet sind und dass das Miteinander an Hochschulen und Universitäten von Lebendigkeit und Wertschätzung geprägt ist.

Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit dem HFD-Thinktank „Chancengerechtigkeit” unter Leitung von Tina Basner entstanden. Teilen Sie gerne über die Kommentarfunktion mit uns und der HFD-Community Ihre Ideen oder kontaktieren Sie uns per E-Mail unter judith.rommel@dhbw-stuttgart.de oder tina.basner@che.de.

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3 Kommentare

  1. Ich setzte mich sehr lange für Neurodivergenz (speziell ADHS, Autismus-Spektrum) ua.im Beruf aber eben auch bei Studenten und Lehrkräften ein. Ich hatte einige Wissenschaftliche Mitarbeiter im Coaching, die wegen Selbstorganisationsproblemen ganz erhebliche Schwierigkeiten haben. Es wäre schön, wenn Unis sich stärker mit dem Thema Neurodiversität beschäftigen würden.

  2. Lisa sagt:

    Nur als Anmerkung: Der Begriff „Asperger-Autismus“ gilt mittlerweile als veraltet und taucht im DSM-5 sowie ICD-11 nicht mehr auf, hier wird stattdessen von Autismus-Spektrum gesprochen. Außerdem ist Hans Asperger aufgrund seiner Vergangenheit in der NS-Zeit kritisch zu betrachten. Als Selbstbezeichnung ist dieser Begriff natürlich valide, aber ggf. könnte dies hier noch reflektiert eingeordnert werden.

    1. Julia Rosche sagt:

      Danke für die wichtige Anmerkung! Elli hat sich selbst als Asperger-Autistin bezeichnet, da sie ihre Diagnose nach dem ICD 10 erhalten hat. Der ICD 11 macht diese Unterscheidung nicht mehr.