Wissenschaftspraxis – Weltverbesserung durch Open Educational Resources?

Wissenschaftspraxis – Weltverbesserung durch Open Educational Resources?

08.06.15

Wie funktionieren Open Educational Resources in der Wissenschaftspraxis? Jöran Muuß-Merholz spricht darüber mit Sandra Schön von Salzburg Research. Alle Podcast-Beiträge aus dieser Reihe zu OER finden Sie hier. Alle Blogbeiträge auf der Seite des Hochschulforums zu Open Educational Resources sind hier gesammelt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Gesprächspartner

OER in der Wissenschaftspraxis

„Ich bin als Pädagogin eine latente Weltverbesserin – und da gehört der Zugang zu freiem Wissen einfach dazu,” sagt Dr. Sandra Schön. Sie ist Forscherin bei Salzburg Research und eine der Initiatoren von L3T, dem Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. L3T gilt geheimhin als das Vorzeigeprojekt zu OER im Hochschulbereich.

In der Diskussion um OER sieht Sandra Schön nicht nur die Debatte einer Filterbubble, sondern einen größeren Trend. Sie hofft auf politische Unterstützung als Katalysator. Öffentliche Einrichtungen sollten ihrer Meinung nach auch Material erstellen, das der Allgemeinheit zugute kommt: „Wenn ich die Brille als Steuerzahlerin aufsetze, muss ich sagen: Wenn jemand in einer öffentlichen Einrichtung arbeitet und von meinen Steuermitteln bezahlt wird, da erwarte ich, dass der auch etwas macht, was der Allgemeinheit zugute kommt.” Sie kann sich gut vorstellen, dass es bei Projektförderungen zum Standard wird, dass erarbeitete Inhalte als OER veröffentlicht werden müssen. Und nicht nur das: „Der übernächste Schritt könnte sein: ‘Wenn Sie ein Projekt bei uns machen wollen, dann ist die Auflage aber, dass Sie auf OER zurückgreifen, das es schon gibt.’”

An den Hochschulen seien die Qualitätsmaßstäbe an OER durch die öffentliche Sichtbarkeit besonders hoch. Schön: „Ich habe den Eindruck, dass die Ressourcen besser sind als die, die in normalen Lehrveranstaltungen verwendet werden.” Die zunehmende Bedeutung von OER könne so mittelfristig insgesamt den Studierenden zugute kommen: „Wenn uns OER wichtig ist, wird uns auch Lehre an sich wichtiger sein.”

Durch die Entwicklung von L3T und anderer Projekte hat Sandra Schön viel Erfahrung mit dem Umgang mit Freien Bildungsressourcen sammeln können. Aktuell fühlt sie sich als eine der Vorreiterinnen für OER. Sie hofft aber, dass der Trend schnell wächst. Derzeit gebe es schon sehr viel Material, das im Internet abrufbar sei, jedoch nicht als OER veröffentlicht wurde.

Das Lehrbuch L3T wurde 2013 neu aufgelegt, mit 280 Beteiligten in nur sieben Werktagen. Dabei haben die Autoren in der Regel kostenlos gearbeitet. Das gesamte Projekt wurde multimedial begleitet, es gab Livestreams und mehrere L3T-Camps im deutschsprachigen Raum.

Inhaltsverzeichnis

00:00:15 Dr. Sandra Schön

00:00:56 Wahrnehmung als „Wissenschaftspraktikerin” von OER

00:13:28 OER und Urheberrechte: Bruch mit der Digitalisierung?

00:20:59 Hochschule: Wer (und wie viele) kümmert sich um OER?

00:29:39 Ist dank Open Access ein leichterer Zugang zum Verständnis CC und OER da?

00:39:04 L3T – Diskurs: Erstellung, Nutzung, 2.0

00:52:13 Weiterverwendung von OER

00:56:32 „Sprechen wir über Geld” – OER gratis / kostenlos?

01:03:14 Öffentlichkeitsparadoxon: OER-Nutzer (-Ersteller) sind auch selbst offen?

01:07:10 Remix als Nutzungsmöglichkeit von OER: Wie groß ist der Eisberg?

01:14:55 OER im Mainstream – die „dark side of OER”

Erwähnte Organisationen / Projekte / Personen / Studien etc.

Lizenzhinweise

Der Podcast steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urheber soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz / www.open-educational-resources.de – Transferstelle für OER.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert