Mit dem Ziel, verstärkt die Umsetzung von Pilotprojekten und Neukonzepten zukunftsfähiger Lernräume möglichst eng zu begleiten, vernetzt das HFD vier Lernraumprojekte mit einem Workshop-Programm. Durch die kollegiale Beratung lernen die Teilnehmenden voneinander. Im Fokus steht zunächst die Begleitung während der Planungs- bzw. Konzeptionsphasen in den Projekten. Wichtige Erkenntnisse werden dabei in Form von Publikationen (Arbeits- oder Diskussionspapiere, Leitfäden, Blogartikel) mit der HFD-Community geteilt. Hier stellen die teilnehmenden Projektpartner:innen sich und ihre Lernraumkonzepte vor.
Teilnehmende: Prof. Dr. Katja Ninnemann, Prof. Dr. Jona Piehl, Prof. Pelin Celik, Sally Paege (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
Auf Basis aktueller Forschungserkenntnisse zu Innovationsprozessen bei der räumlichen Gestaltung von hybriden Lernumgebungen sowie den Erfahrungen in der COVID-19-Pandemie ist bekannt, dass Digitalisierungskonzepte in der Lehre den Lernraum Hochschule und damit zukünftige Campusentwicklungsmaßnahmen grundlegend verändern. In diesem Zusammenhang gilt es, innovative Strategien zur räumlichen Gestaltung und hochschulweiten Umsetzung von hybriden und studierendenzentrierten Lehr-/Lernformaten zu entwickeln und zu erproben.
Im Rahmen des Projektes Innovative Lernräume werden an der Schnittstelle von Fachbereich 2 Ingenieurwissenschaften - Technik und Leben und Fachbereich 5 Gestaltung & Kultur in einem mehrstufigen Verfahren innovative Gestaltungsprozesse und vier Modellräume für hybride und studierendenzentrierte Lehr-/Lernumgebungen entwickelt, implementiert und evaluiert. Mit der Zusammenführung der didaktischen, räumlichen, technologischen und organisatorischen Perspektiven können von Anfang an strategische Maßnahmen sowie relevante Organisationsstrukturen und -prozesse zur Skalierung und damit hochschulweiten Integration von nachhaltigen und hybriden Ausstattungsszenarien mitgedacht werden.
https://projekte.htw-berlin.de/hochschule/curriculum-innovation-hub/
© Katja Ninnemann Prof. Dr. Katja Ninnemann
Prof. Dr. Katja Ninnemann studierte Architektur und Städtebau an der TU Darmstadt und dem ISPJAE Havanna und promovierte an der TU Wien über Innovationsprozesse bei der Lernraumgestaltung an Hochschulen. Als Expertin für Gestaltungspraktiken und Gestaltungsprozesse hybrider Lern- und Arbeitsumgebungen war sie in verschiedenen Positionen in Praxis, Forschung und Lehre tätig. Während ihrer Gastprofessur Corporate Learning Architecture an der TU Berlin erhielt sie 2020 den Ruf auf die Professur Digitalisierung und Workspace Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und wurde 2021 zur Sprecherin Reallabor im Forschungscluster Sustainable Smart City berufen.
Prof. Pelin Celik
Prof. Pelin Celik ist Professorin im Studiengang Industrial Design und System Design an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Vor Ihrem Ruf an die HTW Berlin war Sie als Professorin an der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Ulm und als Gastprofessorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle tätig. Als Industriedesignerin in namhaften Büros hat Sie zahlreiche internationale Auszeichnungen für Ihre Arbeiten erhalten. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der holistischen User Experience und dem Systemic Design, sowie experimentellen und partizipativen Prozessen im Design. Zudem ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende im Internationalen Design Zentrum Berlin.
Prof. Dr. Jona Piehl
Prof. Dr. Jona Piehl ist Professorin im Studiengang Kommunikationsdesign, ihre fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Informationsdesign und Kommunikation im Raum. Sie studierte Kommunikationsdesign und Illustration an der HAW Hamburg und dem Edinburgh College of Art und promovierte am Central Saint Martins London über die erzählerischen Funktionen von Gestaltung in Ausstellungen. Vor ihrem Ruf an die HTW hat sie neben langjähriger Lehrtätigkeit als Gestalterin und Medienplanerin für Büros in London und Berlin an Ausstellungen für Institutionen wie das Victoria and Albert Museum, Natural History Museum, London, Miraikan, Tokyo, und die Festung Marienberg, Würzburg gearbeitet.
Sally Paege Sally Paege studierte Geschichte und Politikwissenschaft (Bachelor) an der Universität Greifswald und Politikwissenschaft (Master) an der FU Berlin. Anschließend arbeitete sie einige Jahre in einer Nichtregierungsorganisation in einem Bundesprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, welches Projekte im Bildungsbereich unterstützte.
Teilnehmende: Ina Thiesies-Cremer, Brian Liebig (Hochschule Ruhr West)
Das Lernraum-Projekt COMPLETE wird seit dem 01.08.2021 an der Hochschule Ruhr West (HRW) realisiert und von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert. In dem Projekt entwerfen und realisieren Studierende, Lehrende und Beschäftigte der zentralen Hochschulservices gemeinsam ihren Hybrid-Campus der Zukunft. Es soll eine ganzheitliche Gesamtlernarchitektur entstehen, die physische und virtuelle Lernräume optimal vereint und Raum für neue Lerngelegenheiten und -szenarien schafft. Die Kernziele des Projektes sind die konsequent lernendenzentrierte Neugestaltung der vorhandenen Räume, die Ermöglichung von Hybridszenarien an den Hochschulstandorten in Mülheim und Bottrop und die Gestaltung fließender Übergänge zwischen formalisierten und studentischen Lernräumen. Dazu werden zum einen die vorhandenen studentischen Lernflächen umgestaltet und erweitert, die bereits seit 2016 im Zuge der Initiative Lernraum der Hochschulbibliothek optimiert wurden. Zum anderen werden drei traditionelle Unterrichtsräume zu Pilot-Lehr-Lern-Räumen, die flexible und kreative Zusammenarbeit nicht nur zulassen, sondern aktiv dazu anregen und somit den „Shift from teaching to learning“ auch räumlich abbilden sollen. Die Konzeption dieser Räume erfolgt ausgehend von zukünftig darin stattfindenden Pilot-Veranstaltungen, die eine kontinuierliche technische und didaktische Begleitung erfahren. Als skalierbare Prototypen sollen diese Unterrichtsräume das Fundament für einen langfristigen Erneuerungsprozess an der HRW legen.
Der Projektverlauf kann über einen Online-Blog live mitverfolgt werden: https://go.hrw.nrw/complete-projekt
Einen HFD-Blogbeitrag zu COMPLETE gibt es hier.
© henning : photographie
Ina Thiesies-Cremer
Ina Thiesies-Cremer ist Mediendidaktikerin im E-Learning-Team der Hochschule Ruhr West und studierte Kunsthistorikerin. Sie begleitet das Lernraumprojekt COMPLETE seit der Antragstellungsphase sowohl inhaltlich als auch organisatorisch.
© henning : photographie Brian Liebig
Brian Liebig ist Projektkoordinator des Lernraum-Projektes COMPLETE - COllaborative Spaces for Online Meets Physical LEarning and TEaching, das seit dem 01.08.2021 an der Hochschule Ruhr West umgesetzt wird. Er studierte Erziehungswissenschaften und Soziologie an der Universität Osnabrück und an der Universität zu Köln. Vor seiner Tätigkeit an der HRW war Brian Liebig im non-formalen Bildungsbereich beim Deutschen Roten Kreuz tätig.
Teilnehmende: Katrin Schillinger, Prof. Christine Gläser (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg)
Praktische Umsetzung in Experimentierräumen
Von April 2021 bis Dezember 2023 verfolgt das Digitalisierungsprojekt Hybride Lernräume an der HAW Hamburg eine flexible prototypische Entwicklung der Konzepte und Umsetzung in ausgewählten Experimentierräumen. Um die Erfahrungen und Ergebnisse des Projekts auch nachhaltig für künftige Lernrauminitiativen zu öffnen, wird eine Dokumentation in Form eines „Lernraum-Toolkit“ initiiert.
Drei Lernraumdynamiken im Fokus
Dieses Projekt legt den Fokus auf folgende drei Lernraumdynamiken:
Experimentierräume als systematischer Prozessbaustein (Quelle: eigene Abbildung, Digitalisierungsprojekt Hybride Lernräume 2022)
Im Wintersemester 2021/22 wurde für die Fakultät Wirtschaft & Soziales das Konzept eines Experimentierraums erarbeitet. Dieser ermöglicht und unterstützt als offene, flexible Fläche selbstständiges Lernen der Studierenden im Kontext von Lehre und Mediennutzung.
Lernraumentwicklung von und für Studierende
Bei dieser Vorgehensweise werden Studierende gezielt beteiligt und darüber hinaus die Wünsche und Bedarfe der Studierenden systematisch erforscht und die Ergebnisse dieser Forschung in die Gestaltungsprozesse eingebracht. Das Projekt zeichnet sich durch interdisziplinäre und partizipative Planungsprozesse aus. Die prototypischen Konzeptelemente sollen künftig auch fakultäts- und organisationsweit genutzt werden können.
Fakultätsübergreifende Förderung
Eine weitere Besonderheit ist die fakultätsübergreifende Förderung: Die drei Fakultäten Design, Medien und Information (DMI), Technik und Informatik (TI) und Wirtschaft und Soziales (W&S) fördern das Projekt gemeinsam – ein klares Signal, (hybride) Lernraumentwicklung auch weiterhin integriert und interdisziplinär an der HAW Hamburg zu verankern.
Mehr Informationen: https://hybride-lernraeume.de/
Katrin Schillinger im Interview - diesen HFD-Blogbeitrag finden Sie hier.
© Katrin Schillinger
Katrin Schillinger
Katrin Schillinger ist Projektmanagerin im fakultätsübergreifenden Digitalisierungsprojekt Hybride Lernräume - zuvor war sie Referentin für Lernraumentwicklung an der HAW Hamburg. Parallel ist sie Dozentin für agiles Projektmanagement und Beraterin für Unternehmen in Transformationsprozessen. Im Spielraum zwischen Wirtschaft und Lehre sind Agilität und kollaboratives Arbeiten und Lernen im digitalen Umfeld ihre Schwerpunktthemen.
© Christine Gläser
Prof. Christine Gläser
Prof. Christine Gläser studierte Bibliothekswissenschaften in Hamburg (FH) und Berlin (HU) ist seit 2008 Professorin für Informationsdienstleistungen, elektronisches Publizieren, Metadaten und Datenstrukturierung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Aktuelle Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Lernraum Hochschule, Teaching/Learning Library, Bibliotheksethnografie, Forschungsdatenmanagement, Data Literacy. Lernraumentwicklungen beschäftigen sie seit Anfang der 2000er Jahre. Sie bearbeitet die Thematik im Rahmen ihrer Professur in Forschung und Lehre der HAW.
Teilnehmende: Sabine Reisas, Sabrina Lorenz, Julia Eichhorn (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) soll durch den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes am Westring 400 ein Welcome Center mit Beratungsangeboten und vielfältig nutzbaren analogen und hybriden Interaktionsräumen entstehen. Mit seiner besonderen städtebaulichen Lage bietet das Gebäude beste Voraussetzungen als zentrale Anlaufstelle, den Austausch auf dem Campus, (inter-)national und mit der Gesellschaft zu befördern. Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen, außeruniversitären Einrichtungen, weiteren Bildungsinstitutionen und Unternehmen sollen über den physischen Ort gestärkt und aktiv von allen Beteiligten gestaltet werden.
Als zukünftige Betreiberin der öffentlichen Lern- und Arbeitsflächen führt die Universitätsbibliothek Kiel in Kooperation mit dem Gebäudemanagement der CAU und dem Projektbüro rheform den Partizipationsprozess zur Erhebung der Bedarfe sowie der Arbeits- und Lernprozesse der Nutzer:innen für die Ausgestaltung der Räumlichkeiten am Westring 400 durch. Verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten sollen allen Interessierten die Gelegenheit geben, von Offenheit geprägte Orte für Begegnungen und Austausch zu schaffen und Ideen für innovative digital gestützte und hybride Arbeits- und Lernwelten zu entwickeln. Die Ergebnisse des Prozesses werden in einen Architekturwettbewerb einfließen.
Sabine Reisas
Sabine Reisas studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Erziehungswissenschaften, Psychologie und Informatik (Magister) mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik. Sie leitet an der Universitätsbibliothek der CAU zu Kiel die Abteilung Lernen und Lehren. Im Referat Lehrentwicklung des Geschäftsbereichs Qualitätsentwicklung leitet sie das Team Digitale Lehre und berät Lehrende und Studierende zu allen Fragen der digitalen und hybriden Lehre. Sie gehört außerdem dem Sprecherteam des deutschsprachigen SoTL-Netzwerks an.
Julia Eichhorn
Julia Eichhorn studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie (Magister) mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik. Nach einem journalistischen Volontariat arbeitete sie für Kinderbuchverlage, Werbeagenturen und in verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit und als freiberufliche Medienpädagogin. Seit sechs Jahren ist sie an der Christian-Albrechts-Universität im Bereich der Hochschuldidaktik tätig. Sie leitet das Referat Lehrentwicklung, in dem innovative Lehr-/Lernkonzepte umgesetzt werden.
© Sabrina Lorenz Sabrina Lorenz
Sabrina Lorenz studierte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Information, Medien und Bibliothek (Master) mit dem Schwerpunkt Informations- und Medienkompetenz. Seit 2020 ist sie an der Universitätsbibliothek der CAU zu Kiel tätig und leitet das Referat Information in der Abteilung Lernen und Lehren, das analoge und digitale Services zur Informationskompetenz und bibliothekarischen Auskunft bereitstellt. Als Projektmitarbeiterin koordiniert sie seit April 2022 die Durchführung von Partizipationsprozessen im Rahmen des Bauvorhabens am Westring 400.
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