IHF Talk Series mit Prof. Dr. Isabell Welpe zum Thema „Universität 2030: Vernetzt, unternehmerisch und trAInsformiert“

09 Dez

IHF Talk Series mit Prof. Dr. Isabell Welpe zum Thema „Universität 2030: Vernetzt, unternehmerisch und trAInsformiert“

Deutsche Hochschulen haben in den letzten zwei Jahrzehnten große Fortschritte erzielt, doch im internationalen Vergleich liegt keine Universität unter den Top 20 und nur wenige unter den Top 50. Ursachen sind zum einen bürokratische und gesetzliche Vorgaben, die strategische Flexibilität, internationale Vernetzung und unternehmerisches Handeln behindern, zum anderen aber auch eine zu geringe Ausrichtung auf soziale Vernetzung und gemeinschaftliches Leben an den Hochschulen – alles Aspekte, die mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz immens an Bedeutung gewinnen werden. Hier haben deutsche Universitäten großen Nachholbedarf bei lebendigen sozialen Räumen, studentischen Netzwerken und einer unternehmerischen Kultur. In den kommenden zehn Jahren wird sich das Hochschulsystem stärker verändern als im gesamten Jahrhundert zuvor. Nicht alle Hochschulen werden diesen Wandel überleben. Lehre und Forschung werden sich grundlegend wandeln: Abschlusszertifikate werden an Bedeutung verlieren, während tatsächliche Fähigkeiten, praktische Anwendung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und erfahrungsbasiertes Lernen wichtiger werden. Universitäten müssen den Elfenbeinturm verlassen und wieder Teil des realen Lebens werden. Die Universität 2030 muss sich neu erfinden – als vernetzte, unternehmerische und sozial starke Organisation, die Ideen verbindet und Wirkung entfaltet.