Neues Diskussionspapier: Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter

Neues Diskussionspapier: Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter

21.10.25
Neues Diskussionspapier: Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter

Wie sieht die Zukunft der Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich das neue HFD-Diskussionspapier „Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter” von Doris Weßels, Annabell Bils und Jannica Budde.

Der Einzug von generativer künstlicher Intelligenz markiert eine tiefgreifende Disruption, die etablierte Praktiken in  Forschung, Lehre und Studium in Frage stellt, insbesondere schriftliche (Abschluss)Arbeiten. Hochschulen sehen sich mit einer grundlegenden Ambivalenz konfrontiert: Einerseits werden KI-Systeme als leistungsstarke „Kreativ-Booster“ und Effizienzwerkzeuge wahrgenommen, andererseits werden sie als existenzielle Bedrohung für die Grundfesten der akademischen Kultur angesehen. Diese Spannung zwischen Chance und Risiko zwingt die Akteur:innen im Wissenschaftssystem zu einer grundlegenden Neuausrichtung tradierter Lehr- und Prüfungsformate.

Dies ist Ausgangspunkt des Diskussionspapier von Doris Weßels, Annabell Bils und Jannica Budde:
Was bedeutet die durch Künstliche Intelligenz erzeugte Disruption etablierter Praktiken für wissenschaftliche (Abschluss)Arbeiten? Wie können die Potenziale von KI in schriftlichen Prüfungsprozessen genutzt werden, ohne dabei die fundamentalen Säulen guter wissenschaftlicher Praxis zu untergraben?

In dem Papier zeigen die Autorinnen auf, warum der Fokus auf Verbot und Kontrolle eher destruktiv wirkt und es in der Diskussion mehr darum gehen sollte, wie die Nutzung von KI gestaltet und bewertet werden kann. Schriftliche Arbeiten werden jedoch auch in Zukunft nicht komplett wegfallen, so die Autor:innen.

Vielmehr muss die Frage im Mittelpunkt stehen, welches Ziel eine schriftliche Arbeit verfolgen soll. Dabei geht es um mehr als nur die Anpassung von Prüfungsordnungen, sondern darum, dass das Verhältnis von Mensch, Maschine und Wissen neu ausgehandelt wird.
Dr. Jannica Budde, Mitautorin (HFD/CHE)

Dementsprechend zeigt das Diskussionspapier auch, wie Lösungsansätze für die Weiterentwicklung akademischer Abschlussarbeiten aussehen können.

Entstanden ist das Diskussionspapier auf Basis eines Workshops von Prof. Dr. Doris Weßels  beim Austauschtreffen Strategische „Hochschulentwicklung in Zeiten generativer KI” des Hochschulforums Digitalisierung im Juli 2025.