Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) investiert in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro, um den Zugang von Flüchtlingen zum Studium zu verbessern, 27 Millionen davon allein im kommenden Jahr.

Etwa die Häfte der Flüchtlinge, die derzeit Deutschland erreichen, ist unter 25 Jahre alt und benötigt im Regelfall eine Ausbildung. Viele davon bringen die Qualifikation und den Willen mit, in Deutschland ein Studium anzutreten oder fortzusetzen. Das BMBF hat nun ein Maßnahmenpaket angekündigt, mit Hilfe dessen Flüchtlingen die Integration ins Studium erleichtert werden soll. Mitentwickelt hat dieses Paket der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Dieses Programm gilt zusätzlich zur bereits am 5. November vorgestellten Initiative des BMBF zur Sprachenvermittlung und beruflichen Integration von Flüchtlingen über 130 Millionen Euro.

Die Maßnahmen umfassen im einzelnen folgende Punkte:

1. Kompetenzen und Qualifikationen von Flüchtlingen erkennen

Die Kompetenzen aber auch die Unterstützungsbedarfe von Flüchtlingen sollen schneller und zielgerichteter erfasst werden. Zu diesem Zweck sollen Studierfähigkeitstests in mehr Sprachen (unter anderem Arabisch und Dari) angeboten werden und eine bessere Einstufung der Sprachkompetenzen statt finden. In beiden Fällen übernimmt das BMBF die anfallenden Kosten. Zudem werden die Kapazitäten der Servicestelle für Internationale Studienbewerbungen (Uni-Assist e.V.) ausgebaut, um die Hochschulzulassungsverfahren für Flüchtlinge zu beschleunigen.

2. Mehr Plätze für Flüchtlinge in Studienkollegs

Studienkollegs bereiten ausländische Bewerberinnen und Bewerber auf ein Studium an deutschen Hochschulen vor. Dabei erlernen die Teilnehmenden sprachliche, fachliche und soziale Kenntnisse. Das BMBF wird in den kommenden vier Jahren etwa 2.400 zusätzliche Plätze an Studienkollegs finanzieren.

3. Integration von Flüchtlingen an Hochschulen unterstützen

Das BMBF unterstützt ein Bündel an weiteren Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen an Hochschulen. Dazu zählen zum ersten Studierendeninitiativen zur Integration von Flüchtlingen. Das BMBF übernimmt auf Antrag Sach- und Personalkosten für studentische Integrationsprojekte für Flüchtlinge. Zum zweiten baut das BMBF seine Online-Informationsangebote aus. Die Seite www.study-in.de/information-for-refugees/ richtet sich an Flüchtlinge und ist inzwischen auf vielen zusätzlichen Sprachen nutzbar. Drittens können Geduldete und Inhaber bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel ab dem 1. Januar bereits nach 15 Monaten Unterstützung für ein Studium beantragen. Bisher galt eine Frist von vier Jahren.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Pressemitteilung des BMBF

BMBF-Seite „Flüchtlinge durch Bildung Integrieren“

Bild: Christian Weidinger „Independet Study„, CC-BY-NC-ND 2.0 via flickr.com