Neue OER-Machbarkeitsstudie empfiehlt Vernetzung bestehender OER-Angebote

Neue OER-Machbarkeitsstudie empfiehlt Vernetzung bestehender OER-Angebote

11.02.16

Die „Machbarkeitsstudie zum Aufbau und Betrieb von OER-Infrastrukturen in der Bildung“ wurde veröffentlicht. Empfohlen wird kein zentrales Repositorium, sondern eine vernetzte Infrastruktur für OER.

Offene Bildungsmaterialien (OER) bieten großes Potential für die digitale Lehre. Schon heute gibt es zu vielen Themen frei verfügbare Materialien, die kostenfrei genutzt, weiterentwicklelt und weitergegeben werden. Auf der anderen Seite fällt es Lehrenden oft schwer, sich einen Überblick über die verfügbaren Materialien zu verschaffen und geeignete Materialen zu finden. 

Eine neue Studie die vom Team des Bildungsservers in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement und dem Learning Lab der Universität Duisburg‐Essen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erstellt wurde, beschäftigt sich nun mit der Frage, welche Infrastruktur benötigt wird, um offene Bildungsmaterialien besser auffindbar und nutzbar zu machen. 

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Aufbau einer zentralisierten Infrastruktur, insbesondere in Bereichen, in denen es bereits eine etablierte OER-Infrastruktur gibt, nicht zielführend ist. Die Vorteile von existierenden Plattformen, wie Eigenständigkeit, Subsidiarität und die Stärkung von Fachcommunities auf spezialisierten Plattformen sei höher zu bewerten als die möglichen Vorteile zentraler Strukturen. Um den Austausch von OER zu erleichtern wird allerdings empfohlen, ein zentrales Metadatensystem zu schaffen, dass die einzelnen OER-Bestände vernetzt und durchsuchbar macht. Dieses System sollte von einer Koordinierungsstelle getragen werden, die eine Beteiligung von Nutzern, Anbietern und der Community gewährleistet.

Weitere zentrale Empfehlungen der Studie sind Fördermaßnahmen für den Aufbau von Repositorien in Bereichen, in denen OER noch unterrepräsentiert sind (z.B. in der Berufs- oder Erwachsenenbildung) und der Aufbau von Materialsammlungen im Sinne von Referenzssystemen für bildungspolitisch besonders relevante Themen, wie z.B. inklusion, Alphabetisierung und frühkindliche Bildung.

Die Studie wurde von April bis Oktober 2015 im Dialog mit allen relevanten Akteursgruppen (unter anderem auch Vertretern des Hochschulforums Digitalisierung) und unter Anwendung verschiedener Methoden durchgeführt. Dazu zählten vergleichende Literatur- und Best-Practice-Analysen, leitfadengestützte Interviews sowie Expertenworkshops und -reviews.

Die Studie finden Sie im Kasten rechts. Sie kann außerdem hier heruntergeladen werden.