Was wir vom University:Future Festival 2025 gelernt haben

Was wir vom University:Future Festival 2025 gelernt haben

09.07.25

Zahlen, bitte: Wir erheben sehr viele Daten zum University:Future Festival (U:FF). Mit diesem Blogpost zeigen wir, was wir aus 2025 gelernt haben und was wir für mögliche künftige U:FFs mitnehmen.

Das University:Future Festival ist eine intensiv vermessene Veranstaltung. Wir werten zahlreiche Daten aus und stellen sie in Relation zueinander. Unsere Datenquellen für 2025 – natürlich stets erhoben mit Zustimmung der Teilnehmenden:

  • Selbstauskunft Teilnehmende: u.a. Geschlecht, Arbeitsbereich, Organisation
  • Call-Daten Speaker:innen: u.a. Geschlecht, Bundesland, Organisation, Jobtitel
  • Jury-Verfahren: Bewertungen der Jury-Mitglieder
  • Live-System: u.a. Popularität von Sessions, Teilnehmendenströme, Verweildauer, Nutzung von Features
  • Vor- und Nachbefragungen: Zufriedenheit, Prioritäten, Verbesserungsvorschläge, Wissensstände und -veränderungen

Steigen wir also ein!

Wer sind wir und wenn ja wieviele?

Die wichtigste Zahl zuerst: Wir hatten 4872 aktive Teilnehmende, was eine Steigerung von etwa 350 Personen gegenüber 2024 und ein neuer Rekord ist. Darüber freuen wir uns sehr.

Diesen Rekord verdanken wir vor allem einer signifikant gesunkenen No-Show-Rate, denn wir haben 2025 erstmals knapp weniger Tickets vergeben als im Vorjahr. Das kam für uns etwas überraschend: Eine Woche vor dem Festival lagen wir noch 10% über den zum selben Zeitpunkt vergebenen Tickets im Vorjahr.

Wir hatten allerdings damit gerechnet, dass wir in eine Konsolidierung kommen: Das Thema „Innovationen in der akademischen Bildung“ ist groß – und hat gleichzeitig natürliche Wachstumsgrenzen. Dass wir „auf den letzten Metern“ weniger Tickets vergeben haben als gewohnt, liegt aus unserer Sicht an der gestiegenen Bekanntheit und damit schlicht früheren Buchungen. Hinzu kam eine vergleichsweise geringere Sichtbarkeit unserer Kommunikationsmaßnahmen aufgrund diverser Brückentage in den Wochen vor dem Festival.

Was uns sehr freut: Die Nutzungsintensität ist gestiegen! Wir können natürlich nur digitale Teilnehmende tracken, diese haben allerdings an signifikant mehr Sessions teilgenommen und sind auch im Schnitt länger geblieben. Im Mittel hatte eine Session 119,4 so genannte „Eindeutige Besucher:innen“ (im weiteren Verlauf sprechen wir einfach von Besucher:innen). Das ist eine Steigerung gegenüber 101,6 im Jahr 2024. Gleichzeitig sind die Leute im Schnitt länger dabei geblieben und zwar 26,4 Minuten anstatt 24,2. Daraus schlussfolgern wir: Programm und Plattform haben für die meisten Teilnehmenden gut funktioniert.

Aber wer kommt überhaupt zum U:FF?

Das University:Future Festival ist von Beginn an weiblich dominiert: Wir hatten immer mehr Frauen als Männer auf den Bühnen und im Publikum. 2025 ist der Frauenanteil in beiden Bereichen noch einmal gestiegen: Bei den Besucher:innen ist es 63,7% Frauen versus 30,8% Männer, also mehr als 2:1. Auf den Bühnen sieht es ähnlich aus mit 60,3% Frauen zu 35,9% Männern.

Wir sehen eine breite Aufteilung auf verschiedene Funktionsgruppen innerhalb und außerhalb der Hochschule. 76% der Teilnehmenden sind direkt an einer Hochschule beschäftigt oder studieren. Besonders freuen wir uns darüber, dass wir mit knapp 450 aktiv teilnehmenden Studierenden (9,2% der Teilnehmenden) einen neuen Rekord aufgestellt haben.

In Sachen Altersdiversität steht das Festival gut da und ist im Vergleich zum Vorjahr ein wenig älter geworden.

International dominieren Teilnehmende aus Österreich und der Schweiz. Das lag natürlich an einem für uns wichtigen Meilenstein: Wir hatten 2025 erstmals in Graz und Zürich eine lokale Partnerbühne.

Der Anteil der Neuteilnehmenden ist auf 37,2% gefallen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden war dagegen vor 2025 bereits zweimal oder mehr beim U:FF dabei. Wir sehen: Wir haben uns ein wiederkehrendes Publikum erarbeitet und das freut uns sehr!

Denn sie wissen, was sie tun: Programm und Juryprozess

Wenig sichtbar, dennoch wichtig und verdammt viel Arbeit: Der Juryprozess. Wir hatten 601 Einreichungen, 71 Jurymitglieder, zwei Bewertungsrunden und am Ende eine Annahmequote von 43,8 Prozent. Die meisten Jurymitglieder waren Volunteers. Alle Einreichungen wurden von mindestens fünf Personen bewertet, meist waren es acht bis zehn. So stellten wir sicher, dass nicht eine einzige extreme Bewertung den Ausschlag geben würde.

Im Nachgang haben Einreichende von abgelehnten Sessions von uns eine Rückmeldung bestehend aus den Jurykommentaren bekommen. Dafür gab es viel Wertschätzung, in einzelnen Fällen aber auch Frust, denn gerade dann, wenn es knapp nicht gereicht hatte, lasen sich die Bewertungen auch von Absagen insgesamt positiv.

Der Prozess ist aus unserer Sicht gut gelaufen; wir werden die gewonnenen Erkenntnisse für eine mögliche Weiterentwicklung nutzen.

Viel spannender, da sichtbarer: Das Programm! Und da haben wir einige Erkenntnisse! Nur eines vorweg; wir tracken nicht die Menschen vor Ort. Alle Besuchszahlen beziehen sich rein auf die digitalen Teilnehmenden.

In den vergangenen Jahren war immer „AI & Technology“ der beliebteste Track, dicht gefolgt von „Future Skills“. Dieses Jahr ist der klare Gewinner „The Bigger Picture“ mit im Schnitt 179,3 Besucher:innen. Es zeigt sich, dass gesellschaftliche Entwicklungen und Zukunftsfragen dieses Jahr eine besonders hohe Aufmerksamkeit hatten.

Drei weitere Erkenntnisse:

  • Leider zeigt sich schon seit Jahren, dass englischsprachige Beiträge weniger populär sind als deutschsprachige.
  • Festivalteilnehmende haben sich lieber die Übertragung der physischen Bühnen angeschaut als die rein digitalen Bühnen. Wir kennen diesen Effekt aus den Vorjahren, er war aber 2025 besonders ausgeprägt.
  • Das mit Abstand populärste Format war die Podiumsdiskussion. Lightning Talks waren überraschenderweise deutlich weniger beliebt als 2024.

Wir war es an den Präsenzbühnen?

Das University:Future Festival hat ja ein besonderes Konzept: Es ist parallel online und findet an mehreren physischen Orten statt. Uns ist nach wie vor keine Veranstaltung mit einem vergleichbaren Konzept bekannt. Entsprechend hoch ist die Komplexität, mit der wir umgehen müssen.

2025 hatten wir Partnerbühnen in Braunschweig (TU Braunschweig), Graz (TU Graz), Nürnberg (TH und TU Nürnberg) sowie Zürich (ETH Zürich). Für uns war die „Expansion“ nach Österreich und in die Schweiz etwas Neues: Bisher hatten wir nur mit deutschen Partnern gearbeitet. Wir haben die Vor-Ort-Teilnehmenden natürlich um Rückmeldungen gebeten. Krass: Jede Einzelne Rückmeldung war positiv. Alle waren mit dem lokalen Event, dem Programm und der Location zufrieden.

Die Zukunft?

Wenn man große Veranstaltungen organisiert, gibt es viele Abläufe, die für die Besucher:innen gar nicht sichtbar sind. Hier würden wir bei einem nächsten University:Future Festival natürlich weiter nach Verbesserungen suchen. Nur ein Beispiel: Wir nutzen eine Reihe verschiedener technischer Plattformen. Diese Plattformen „reden“ nicht immer so miteinander, wie wir es uns wünschen würden. Das bedeutet: Viel händische Arbeit für Dinge, die eigentlich automatisierbar wären. Daran wollen wir arbeiten; denn dann hätten wir mehr Ressourcen für spannende Extras auf den Events.

Das hybride Format hat sich als sehr populär erwiesen – wir wollen es weiter verbessern:

  • In der Präsenz wollen wir für noch attraktivere Angebote und Interaktion sorgen.
  • Digital wollen wir die Prozesse vereinfachen und mehr Optionen für aktive Teilhabe bieten.
  • Unsere Nachbefragung hat ergeben, dass Teilnehmende vor allem mehr Praxisbeispiele haben möchten; daran wollen wir arbeiten.
  • Thematisch wollen wir uns behutsam weiterentwickeln: Wir haben das Gefühl, dass der inhaltliche Mix 2025 sehr gut funktionierte.

Was ganz zentral bleibt: Die Einbindung der Community. Durch Befragungen, durch Volunteers, durch einen umfassenden Call. Also, stay tuned!

Nachschauen

Alle Videos vom University:Future Festival 2025 gibt es auf YouTube. Einen guten Zugang bietet unser Programm, über das man auch auf die Videos zugreifen kann. Außerdem finden Sie hier alle Fotos von der Berliner Bühne. Es sind viele Schätze dabei; schauen Sie rein!

Playlist: Alle Videos

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert