Gemeinsam tiefer graben, Ideen spinnen und Kaffee trinken – wie drei ungewöhnliche Austauschformate die digitale Verbundarbeit verbessern
Gemeinsam tiefer graben, Ideen spinnen und Kaffee trinken – wie drei ungewöhnliche Austauschformate die digitale Verbundarbeit verbessern
12.07.24Autor:innen: Katrin Rockenbauch und Ella Lindauer – tätig in der Projektkoordination, in der Qualitätssicherung und -entwicklung – unter Mitarbeit von Agnes Berbée
Dr. Katrin Rockenbauch und Ella Lindauer vom Verbundprojekt D2C2 beschreiben drei verschiedene digitale Kollaborationsformate für die asynchrone Zusammenarbeit.
Kerstin K. berät eine Lehrende, die sich einen anderen Umgang mit ihren Studierenden wünscht. Im “Digging Deeper” gibt ihre Kollegin Franka F. Einblick in ein Lehr-Lern-Konzept im Fachbereich Soziale Arbeit, das auf dem Prinzip Students as Partners (SaP) basiert. Kerstin K. war begeistert von dem Vorgehen und musste an ihr Beratungsgespräch mit der Lehrenden ihrer Hochschule denken, die über die Entfremdung zwischen sich und den Studierenden klagte und sich mehr Augenhöhe wünschte. Da sich Kerstin K. mit dem Ansatz SaP selbst noch nicht so sicher fühlt und sie sich eher als Novizin in der Beratung sieht, geht sie mit ihren Fragen in den “Ideen und Entwicklungsraum” und holt sich kollegialen Rat. Drei Monate später trifft sie Franka F. zufällig im digitalen “Kaffeeplausch“ und erzählt ihr davon, dass sie – angestoßen durch das “Digging Deeper” – mit einer Lehrenden in der Informatik ein Scholarship-of-Teaching-and-Learning-Projekt zu SaP durchführt. Ein halbes Jahr später teilen Franka F. und Kerstin K. sowie die beiden Lehrenden ihre Erfahrungen beim University Future Festival.
So oder so ähnlich kann Kommunikation in Hochschulverbünden laufen. Klar, dass hierbei Tools zur asynchronen Kommunikation hilfreich sind. So auch im Projekt “Digitalisierung in Disziplinen partizipativ umsetzen: Competencies connected (D2C2)”, das von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre bis Dezember 2025 gefördert wird. D2C2 ist ein (fast) sachsenweites Projekt mit ungefähr vierzig studentischen und wissenschaftlichen Beschäftigten und verwendet ebenfalls Tools zur asynchronen Kommunikation. Und ja, auch in diesem Verbundprojekt gibt es regelmäßige Treffen mit möglichst allen Kolleg:innen, sogenannte “Verbundtreffen”, die halbjährlich in Präsenz und etwa alle sechs Wochen online stattfinden.
In der kleinen Anekdote zum Einstieg wurden drei Kollaborationsformate unseres Verbundprojekts vorgestellt, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Fast zwei Jahre nach Einführung gehören sie zum Alltag im Projekt D2C2, wenngleich die Teilnahme fakultativ und nach Bedarf und Zeit erfolgt. In diesem Blogartikel möchten wir einen Überblick über drei erprobte Formate geben. Welche Konzepte stecken hinter Digging Deeper, Ideen- & Entwicklungsraum sowie Kaffeeplausch und wie nutzen wir diese in D2C2?
Digging Deeper – die projektinterne Weiterbildungsreihe
Das Problem
Im Projekt D2C2 arbeiten wissenschaftliche und studentische Kolleg:innen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen und Erfahrungen zusammen. Unsere interne Verbundbefragung ergab, dass für 52,2 % der Befragten das Verbundprojekt der berufliche Einstieg in die Hochschuldidaktik war. Rund 17,4 % arbeiteten zum ersten Mal an einer Hochschule und 43,5 % in einem Verbundprojekt (N=23 für alle Prozentangaben). In einer ersten Projektphase sollten Erhebungen zum Status Quo z.B. in unseren Schwerpunktfächern durchgeführt werden, was für einige Kolleg:innen Neuland darstellte. Darüber hinaus sieht die Projektstruktur vor, dass Ergebnisse, die in einigen der Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, anderen Projektteilen zur Verfügung gestellt werden.
Die Lösung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlugen wir als Projektkoordination nach Gesprächen mit einigen Verbundkolleg:innen dem Verbund ein projektinternes Weiterbildungsformat mit dem Titel „Digging Deeper“ vor. Das Format dient dazu, bestehende Kompetenzen und Erfahrungen einzelner Kolleg:innen für andere im Verbund nutzbar zu machen. Damit können nicht nur projektbezogene Aufgaben besser umgesetzt werden, sondern auch im Projekt erarbeitete Wissensdomänen transferiert und diskutiert werden. Das Format zielt also darauf ab, die Primäraufgaben (Busse, 2024) im Projekt noch besser umsetzen zu können. Mit Primäraufgabe ist in diesem Fall ist die Umsetzung der Projektziele gemeint.
Weitere Details
- 90-minütiges digitales Format in gemeinsamem Videokonferenzraum
- projektinterne Organisation, zu Beginn durch Projektkoordination umgesetzt
- Sammlung thematischer Bedarfe im Verbund, Setzung einiger Themen mit Blick auf die Projektinhalte und Projektphasen
- Terminkoordination zu Beginn durch die Projektkoordination, derzeit durch Mitarbeitende im Verbund
- Rhythmus: zu Beginn alle vier Wochen, dann alle sechs Wochen, später nach Bedarf, also wenn Inhalte dringend nachgefragt werden bzw. für das Projekt relevantes (Erfahrungs-)Wissen erarbeitet wurde und dies geteilt werden muss bzw. dazu Diskussion Not tut
- alle haben nach Möglichkeit die Kamera an
- Ablauf:
- Anmoderation und Check-in (10 Min)
- Inputphase (45-60 Min)
- meist Gruppenarbeitsphase (15-30 Min)
- gemeinsamer Abschluss (5 Min)
- Möglichkeit zur Teilnahme von Lehrenden oder anderer Gäste besteht
Die Folgen
Infolge der internen Weiterbildung können die Verbundkolleg:innen das transferierte Wissen nutzen, um es in ihrem Tätigkeitsbereich anzuwenden. Gleichermaßen werden die Inputgeber:innen in ihrer Rolle als Expert:innen wahrgenommen und nicht selten nach dem Digging Deeper um Rat gebeten. Dadurch wird uns nach und nach deutlich, wie vielfältig und reich der Verbund an vorhandenem (Erfahrungs-)Wissen ist.
In unserer jährlichen Verbundbefragung im September 2023 haben wir die Kolleg:innen gefragt, welchen Mehrwert das Digging Deeper für sie bietet. Die Antworten von vierzehn Personen konnten wir in folgenden Kategorien clustern:
An erster Stelle benennen die Kolleg:innen hier das Vertiefen von Inhalten als Mehrwert des Formates “Digging Deeper” – der Name ist Programm.
Ideen- & Entwicklungsraum – die verbundweite kollegiale Beratung
Das Problem
Eine der verschiedenen Phasen im Projekt ist die Entwicklungsphase. Hier werden zusammen mit Lehrenden und Studierenden die Entwicklung und ggf. Einführung neuer Lehr-Lern-Szenarien in den Fächern vorangetrieben. Vor allem Kolleg:innen, die allein an ihren Standorten arbeiten oder weniger Erfahrung im Hochschulbereich bzw. der Hochschuldidaktik haben, stellt diese Aufgabe vor eine größere Herausforderung. Auch weil der Ideenaustausch mit Projektkolleg:innen am Standort fehlt. Wir hatten den Eindruck, dass die Entwicklungsphase im Projekt auch deshalb eher schleppend anlief.
Die Lösung
Daher richteten wir den Ideen- und Entwicklungsraum ein – ein monatlicher digitaler Treffpunkt, in dem Unfertiges weitergedacht werden kann oder völlig neue Ideen für Herausforderungen gefunden werden. Gefolgt wird dem Prinzip der kollegialen Beratung, wobei eine Person – bisher die Projektkoordination – die Moderation übernimmt.
Weitere Details
- 90-minütiges digitales Format im gemeinsamen Videokonferenzraum
- Termine werden durch Projektkoordination terminiert, Rhythmus: alle vier Wochen
- Themen werden ohne vorherige Planung eingebracht, zu Beginn wird (sobald neue Personen dabei sind) der Ablauf vorgestell
- alle haben nach Möglichkeit die Kamera an
- Ablauf:
- gemeinsamer Einstieg (5-10 Min)
- Fallschilderungen und -auswahl (15 Min)
- detaillierte Fallschilderung (15 Min)
- Nachfragen (10 Min),
- Lösungen (30-40 Min)
- ggf. Sharing (5 Min)
- gemeinsamer Abschluss (5 Min)
- Ggf. wird bei der Fallauswahl vereinbart, dass zwei Fälle besprochen werden, dann verkürzen sich die Zeiten entsprechend.
- Variationen: Der Ablauf kann auch variieren und es können z.B. Methoden der Co-Creation zum Einsatz kommen oder die Beratungslösungen werden mit KI generierten Lösungen verglichen
Die Folgen
Die Kolleg:innen, die den Ideen- und Entwicklungsraum besuchten, berichteten danach vom (Wieder-)Erlangen ihrer Handlungsfähigkeit, von mehr Klarheit und Struktur in ihrem weiteren Vorgehen sowie mehr Motivation, als schwierig erlebte Themen anzugehen. Darüber hinaus ist unser Eindruck, dass das Format die Professionalisierung im Verbund vorantreibt. Dies zeigte sich z.B. darin, dass Rollenunklarheiten bei den Kolleg:innen im Verlauf der Zeit abnahmen. Auf die Frage, welchen Mehrwert der Ideen- und Entwicklungsraum für sie hat, antworteten im Rahmen der Verbundbefragung neun Kolleg:innen im September 2023 folgendermaßen:
Sich gegenseitig beraten und dabei auch eigene Ideen einbringen, sich somit handlungsfähig fühlen, steht bei der Teilnahme im Vordergrund. Auch der Gruppenzusammenhalt wird aus Sicht von drei Personen gestärkt und eine Person äußert, dass sie die Themenfelder der Kolleg:innen besser kennenlernen kann. Hier zeigt sich für uns der Vorteil des AG-übergreifenden Austauschs, den wir mit diesem Format stärken wollten. Eine Person beschreibt, dass sie entweder am Kaffeeplausch oder am Ideen- und Entwicklungsraum teilnehme, was vermuten lässt, dass ihre Arbeitszeit nicht ausreicht, um an allen Austauschformaten teilzunehmen.
Kaffeeplausch – der informelle Austausch im digitalen Raum
Das Problem
Wir sind ein großer Verbund und arbeiten verteilt über elf Standorte zusammen. Nur ein Bruchteil der Kolleg:innen kennt sich durch die Zusammenarbeit in vorherigen Arbeitskontexten. In Präsenz sehen wir uns etwa alle sechs Monate in einem konzentrierten Arbeitssetting verteilt über ein bis zwei Tage. Manche Kolleg:innen von uns arbeiten an den Hochschulstandorten, ohne vor Ort in ein Team eingebettet zu sein. Es mangelt in all diesen Kontexten an Raum für informellen Austausch: Für das kurze Gespräch über individuelle Stimmungslagen, den Geschmack des Kaffees, die Lieblingsmusik, die Schwierigkeiten bei der derzeitigen Publikation, den letzten Austausch mit der Hochschulleitung uvm. Die fehlende Möglichkeit zur Eingebundenheit durch einen informellen Austausch führt stellenweise zu Demotivation und zur geringen Bindung zwischen den Kolleg:innen. Busse (2024) bezeichnet die Beziehungsarbeit zwischen Arbeitnehmer:innen, die im Zuge jeder Arbeitstätigkeit geleistet werden muss, als Tertiäraufgabe. Wenn die Beziehungen zwischen Arbeitnehmer:innen nicht tragfähig sind, leidet sowohl die Primäraufgabe (Zielerreichung), wie auch die Sekundäraufgabe, also das Gestalten der Arbeitsorganisation und -struktur.
Die Lösung
Vor diesem Hintergrund gründeten wir den digitalen Kaffeeplausch: ein wöchentliches Format für den informellen Plausch unter den Verbundkolleg:innen. Jede Woche gibt es einen 45-minütigen Zeitraum, innerhalb dessen die Kolleg:innen nach Belieben kommen und gehen können.
Weitere Details
- kurz zuvor wird im Gruppenchat oft nochmal dazu eingeladen
- kurz vor Start läuft seit einiger Zeit immer Musik aus einer projektinternen Playlist (zu der alle beigetragen haben) im Videokonferenzraum
- nicht vorstrukturiert, maximal eine Einstiegsfrage, um eine lockere Atmosphäre zu wahren bzw. aufzubauen und später Dazukommende abzuholen
- Einstiegsfolie oft zum Zeichnen: Was treibt Euch um/wie geht es Euch?
- alle haben nach Möglichkeit die Kamera an
- Je nach Teilnehmendenbedürfnissen werden sehr unterschiedliche Themenbereiche fokussiert z.B. persönlichen Lerngeschichten, technische Neuerungen in der Hochschullehre, Empfehlungen für das Freizeitprogramm, aber auch kollegialer Rat, konkrete kurze inhaltliche Nachfragen oder auch Resonanzraum für Ideen.
- eine Person (oft Projektkoordination) moderiert und bezieht andere mit ein
- Im Gegensatz zu einem informellen Austausch in Präsenz ist hier der zeitliche Rahmen gesetzt, die Zusammensetzung der Teilnehmenden hingegen nicht vorher planbar
- Phänomene von Gruppendynamiken und Viel- bzw. Wenigredner:innen finden auch hier statt. Daher sind Rede-, Schreib- und Malimpulse für alle hilfreich.
Die Folgen
Durch den informellen Austausch lernen sich die Kolleg:innen besser kennen und können bei Präsenztreffen und in anderen Kontexten besser beieinander anknüpfen, da so manche persönlichen und beruflichen Hintergründe klarer werden. Auch neuen Kolleg:innen hilft das Format beim Einstieg in den Verbund über die räumliche Entfernung hinweg. Manchmal werden Themen aus digitalen Arbeitstreffen nachbesprochen, so wie es vor Ort oft zwischen Tür und Angel geschieht. Infolgedessen wächst das Vertrauen ineinander und das Gefühl von psychologischer Sicherheit kann gestärkt werden. Auf die Frage nach dem Mehrwert des Kaffeeplauschs antworteten elf Kolleg:innen im Rahmen der jährlichen Verbundbefragung im September 2023 folgendermaßen:
Groß geschrieben wird der informelle und soziale (Informations-)Austausch. Vier Personen geben an, dass sie wenig oder kaum Zeit für das Format haben bzw. einen Mehrwert nur dann erleben, wenn sie konkrete Themen haben. Da der Kaffeeplausch öfter an dem Tag stattfindet, an dem auch der projektinterne Newsletter erscheint, dient der Plausch einer Person als Erinnerung im Newsletter relevante Themen einzutragen. Edmonson (1999) spricht von psychologischer Sicherheit, wenn ein Mensch zu der Überzeugung gelangt, dass es sicher sei, ein zwischenmenschliches Risiko einzugehen. Psychologische Sicherheit ist auch innerhalb der Arbeitstätigkeit relevant und ein wesentlicher Baustein für Innovation. Psychologische Sicherheit in einem meist digital arbeitenden Verbundprojekt aufzubauen, dazu trägt u.a. der Kaffeeplausch bei.
Ein abschließendes Fazit – werden wir zum Ende des Projektes ziehen
Wir möchten an dieser Stelle deutlich machen, dass die Formatentwicklung und -implementierung zu Beginn des Projektes mit allen Kolleg:innen besprochen wurde. Jede:r hatte die Möglichkeit sich im Sinne eines: “Wie wollen und können wir gut zusammenarbeiten – welche Strukturen brauchen wir?” in einem Padlet digital Wünsche anzubringen und Vorschläge zu kommentieren.
Das Team entschied also selbst über die notwendige Struktur zur Erfüllung der Sekundäraufgabe – dem Bauen von (Arbeits-)Strukturen (Busse, 2024). So kam auch die Wahl der Wochentage und die Anfangszeiten für “Digging Deeper” und “Kaffeeplausch” zustande. Mehrheiten und Machbarkeit für z.B. Menschen mit Kindern gaben den Ausschlag für die jeweilige Entscheidung, die dann mündlich und im projektinternen Newsletter angekündigt wurden. Beim Ideen- und Entwicklungsraum hingegen sahen wir als Projektkoordination eine Lücke in der Arbeitsstruktur, weshalb wir das Format im Jahr 2023 neu auflegten und dazu einluden. Wären keine Kolleg:innen gekommen, hätten wir das Format wieder abgeschafft. So verfuhren wir auch mit einem weiteren Kaffeeplauschtermin, den sich Kolleg:innen an einem weiteren Wochentag wünschten. Nach einer Probephase wurde dieser Termin aufgrund mangelnden Interesses eingestellt.
Wie würden wir diese drei Formate umsetzen, hätten wir die Möglichkeiten eines Videokonferenztools nicht? In einem bundeslandweiten Verbundprojekt stellt sich diese Frage heutzutage fast nicht mehr. Fahrtzeiten und Dauer der Treffen stehen in keinem positiven Verhältnis, so dass der digitale Raum hier Möglichkeiten eröffnet, die die Präsenz aufgrund der Distanzen nicht bietet. Klar könnte man sich einmal im halben Jahr zu einem halbtägigen kollegialen Beratungsformat treffen, doch das zeitsynchrone digitale Format ermöglicht durch seine Regelmäßigkeit ganz andere Dynamiken.
Wie sicher deutlich wurde, werden die Formate nicht von allen Verbundmitarbeitenden besucht. Etwa ein Drittel der Mitarbeitenden besucht die Formate regelmäßig. Selbstverständlich stellt sich in diesem Kontext die Frage von Aufwand und Nutzen. Bisher ziehen wir hier eine positive Bilanz. Rückblickend führten die drei Formate zu einer Steigerung der Arbeitsergebnisse. Das Teilen von Wissen, Erfahrungen und Information, führt zu einer Steigerung der Befähigung der Mitglieder des Verbundes, das gemeinsame Ventilieren von Ideen und möglichen Entwicklungen fördert die Kreativität, Innovationsfreude und Motivation. Der digitale Treff zum gemeinsamen Kaffee stärkt Verbindungen untereinander und dient sowohl der Vertiefung von Wissen als auch der Motivationssteigerung uvm., je nach Anwesenden. Die Umsetzung der drei Formate in den letzten zwei Jahren seit März 2022 verstärkten die Bildung dessen, was manche als Kernteam bezeichnen, einem Personenkreis von Mitarbeitenden, die häufiger miteinander interagieren und sich stärker einbringen.
Die Formate sind lebendig und entwickeln sich mit dem Verbund. So erlebt z.B. das “Digging Deeper” derzeit eine Stärkung. Verbundmitglieder haben untereinander als relevant empfundene Inhalte definiert und die Reihe im Sommersemester 2024 erneut aufleben lassen. Für uns als Projektkoordination sind die beschriebenen Kommunikations- und Kollaborationsformate nicht in Stein gemeißelt und müssen nicht über die gesamte Projektdauer (in derselben Art und Weise) stattfinden. Damit die Zusammenarbeit an Fahrt aufnehmen konnte, erlebten wir in der Projektkoordination die Formate als förderlich und ermuntern zur Nachahmung. Die jährliche Befragung zur Projektzusammenarbeit wird uns Aufschluss dazu geben, ob wir die Formate bis zum Ende der Projektlaufzeit fortsetzen. Die Konzeption und Umsetzung der Formate geschieht also immer entlang der Bedürfnisse der Teilnehmenden und entlang der von der Projektkoordination wahrgenommenen Bedarfen zur Projektzielerreichung. Wir sind gespannt auf zukünftige Entwicklungen und ziehen zum Ende der Projektlaufzeit gern ein abschließendes Fazit.
Mehr über das Projekt D2C2, in dem die fachbezogene Hochschullehre im Mittelpunkt steht, erfahrt ihr auch hier:
Für die Clusterung der Aussagen zum wahrgenommenen Mehrwert der Kolleg:innen danken wir Agnes Berbée.
Quellen
Busse, Stefan (2024): Die triadische Aufgabenstruktur professioneller Teams. In: Busse, Stefan; Ehlert, Gudrun, Becker-Lenz, Roland & Müller-Hermann, Silke (Hrsg.): Professionelles Handeln in und von Teams. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, Band 16. Wiesbaden : VS-Springer.
Edmondson A. (1999): Psychological safety and learning behavior in work teams. Administrative Science Quarterly, 44, 350–383. http://dx.doi.org/10.2307/2666999
Goller, Ina; Laufer, Tanja (2018): Psychologische Sicherheit in Unternehmen. Springer-Gabler.
Autor:innen
Dr. Katrin Rockenbauch ist seit 2022 in der Rolle als Projektkoordination für das Verbundprojekt D2C2 zuständig. Sie studierte Psychologie und arbeitete, lehrte und promovierte in der Humanmedizin, bevor sie 2016 in die Hochschuldidaktik wechselte. Sie ist Supervisiorin (DGSv) und Kommunikationstrainerin.
Ella Lindauer studierte zunächst Sonderpädagogik auf Lehramt an der Universität Leipzig und führte ihre Ausbildung anschließend mit dem Master Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung in Leipzig fort. Während ihres zweiten Studiums arbeitete sie als Lernbegleiterin im Lernladen Leipzig. Im Jahr 2019 gelangte sie über die Teilnahme an der dghd-Jahrestagung zur Hochschuldidaktik Sachsen (HDS). Dort unterstützte sie als wissenschaftliche Hilfskraft die Evaluation des Verbundprojekts Lehrpraxis im Transfer Plus, die Veröffentlichung des Podcasts Trafohaus//Lehre und war zudem in der Qualitätssicherung tätig. Seit September 2021 besetzt sie die Stelle in der Qualitätsentwicklung im Verbundprojekt Digitalisierung in Disziplinen Partizipativ umsetzen: Competencies Connected (D2C2).