Erkenntnisse aus der Studie: „Von KI lernen, mit KI lehren. Die Zukunft der Hochschulbildung“

Erkenntnisse aus der Studie: „Von KI lernen, mit KI lehren. Die Zukunft der Hochschulbildung“

15.01.25

Wie verändert Künstliche Intelligenz die Hochschulbildung? Und: Wie unterscheidet sich in dieser Hinsicht unser Nachbarland Österreich von Deutschland? Gerhard Brandhofer, Ortrun Gröblinger und Anna Füßl stellen in diesem Beitrag die Studie „Von KI lernen, mit KI lehren. Die Zukunft der Hochschulbildung“ vor, die einen umfassenden Einblick in die Chancen und Herausforderungen des KI-Einsatzes an österreichischen Hochschulen bietet. Von der Förderung digitaler Kompetenzen über innovative Prüfungsformate bis hin zu ethischen Leitlinien – die Ergebnisse zeigen, wie KI Lehr- und Lernprozesse transformieren kann. Gleichzeitig beleuchtet die Studie notwendige Ressourcen, rechtliche Fragestellungen und die Bedeutung eines hochschulübergreifenden Austauschs.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre beeinflusst zunehmend die Art und Weise, wie wir lernen und lehren. Wir stehen vor der Herausforderung, zum einen die Potenziale von KI in der Lehre bestmöglich zu nutzen und zum anderen Prüfungssettings im Zeichen von KI zu überdenken. Im Rahmen des Projektes „Von KI lernen, mit KI lehren. Die Zukunft der Hochschulbildung“ des Vereins Forum Neue Medien in der Lehre Austria wurde der zentralen Frage nachgegangen, wie der aktuelle Stand bei der Nutzung von KI an den österreichischen Hochschulen aussieht und welche Handlungsoptionen sich in Zusammenhang mit den Chancen und Risiken beim Einsatz von KI in der Hochschullehre anbieten. Ziel war es, durch eine intensive Auseinandersetzung im Rahmen einer Arbeitsgruppe Best Practice Szenarien für die österreichischen Hochschulen zu erarbeiten. Außerdem wurden durch eine quantitative Erhebung Studierende und Lehrende bzgl. des Einsatzes und der Erfahrungen mit KI in der Hochschullehre befragt und mittels qualitativer Interviews relevante Stakeholder an den Hochschulen bzgl. strategischer Ausrichtung und organisatorischer Veränderungen um ihre Einschätzung gebeten.

Die Ergebnisse des Projektes wurden in einem Sammelband zusammengefasst, dieser ist hier verfügbar: https://www.fnma.at/medien/fnma-publikationen

Der Fokus der Arbeitsgruppe KI

Als Teil des Gesamtprojektes wurde eine AG KI initiiert. Insgesamt arbeiteten 32 Mitglieder aus 21 österreichischen Hochschulen etwa sieben Monate lang intensiv daran, die anderen Arbeitspakete des Projekts inhaltlich zu unterstützen und Handlungsoptionen aus den Ergebnissen abzuleiten. Die Arbeitsgruppe KI vereinte Expert:innen aus dem Bereich der Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Die Ergebnisse aus den Arbeitspaketen zum Stand der Forschung und der qualitativen und quantitativen Erhebungen bildeten die Ausgangsbasis für die Arbeit der Gruppe.

Zielsetzung und Schwerpunkte der AG KI

Die Arbeit konzentrierte sich auf drei zentrale Ziele. Erstens wurde der Austausch zwischen österreichischen Hochschulen gefördert. Die heterogene Zusammensetzung der Gruppe ermöglichte es, eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven und Ansätze zum Thema zu diskutieren und zusammenzuführen. Zweitens begleitete das Projekt inhaltlich weitere Arbeitspakete und setzte die Forschungsergebnisse in einen praxisrelevanten Kontext für Hochschulen. Dabei wurden Thesen für qualitative und quantitative Studien entwickelt und die Ergebnisse anderer Arbeitspakete gezielt eingebettet. Drittens ging es um die Identifizierung von Handlungsoptionen im Umgang mit Chancen und Risiken, die Künstliche Intelligenz in Hochschulen mit sich bringt. Der Fokus lag hierbei insbesondere auf ethischen Fragen, akademischer Integrität, Datenschutz und Urheberrecht sowie den Auswirkungen auf Prüfungs- und Campus-Management. Die zentralen Ergebnisse der Arbeit lassen sich in mehrere Bereiche unterteilen. Zunächst wurden Richtlinien und Standards entwickelt, die verschiedene Aspekte wie Prüfungen, Campus-Management, Servicebereiche und die Curriculumsentwicklung abdecken. Darüber hinaus wurden Good Practices identifiziert, die als praxisnahe Beispiele den Umgang mit Künstlicher Intelligenz veranschaulichen und anderen Hochschulen als Orientierung dienen können. Ergänzend dazu wurden ethische und rechtliche Leitlinien erarbeitet, die sich mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von KI auseinandersetzen und eine fundierte Grundlage für den verantwortungsvollen Umgang bieten.

Projektergebnisse und die Implikationen für die Hochschulbildung

Die wichtigsten Ergebnisse aus den einzelnen Teilprojekten wurden strukturiert analysiert und mögliche Schlussfolgerungen, die aus den Untersuchungsergebnissen gezogen werden können, skizziert. Diese wollen wir an dieser Stelle in Kurzfassung darstellen. Die gesamte Studie ist auf der Seite des Vereins Forum Neue Medien in der Lehre Austria abrufbar.

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Der Themenkomplex KI und Hochschulbildung ist vielschichtig und erfordert eine breite, multidisziplinäre Diskussion. Die Integration von KI in die Hochschulbildung bietet viele Chancen, erfordert jedoch auch eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Herausforderungen. Eine positive und konstruktive Einstellung der Hochschulleitungen zum Einsatz von KI ist grundsätzlich gegeben, und es bedarf einer intensiven Auseinandersetzung, um die Potenziale von KI bestmöglich zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.

Autor:innen

Gerhard Brandhofer ist Hochschulprofessor für Bildung und Digitalität an der Pädagogischen Hochschule  Niederösterreich. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Planung, Lehre und Forschung zur Didaktik in einer Kultur der Digitalität. Forschungsaktivitäten und Veröffentlichungen umfassen die Themenfelder einer wirkmächtigen Mediendidaktik und zukunftsorientierten Pädagogik, die Bedingungen für gelingende informatische Bildung und die Auswirkungen von KI auf formale Bildung. 

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/gerhard-brandhofer

Ortrun Gröblinger ist Abteilungsleiterin für Digitale Medien und Lerntechnologien, sowie stellvertretende Leiterin des Zentralen Informatikdienst (ZID) an der Universität Innsbruck. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören u.a. die Weiterentwicklung des Portfolios des ZID, sowie ein Fokus auf jene Services, die insbesondere die digitale Lehre unterstützen. Dazu zählen insbesondere das Lernmanagementsystem, Streaming-Media und Open Educational Resources.

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/ortrun-gröblinger  

Anna Füßl ist seit 2012 an der Technischen Universität Wien tätig und leitet den Fachbereich Prozessmanagement in der Lehrentwicklung. In dieser Rolle widmet sie sich der digitalen Transformation im Lehr- und Studienbetrieb sowie der Optimierung und Weiterentwicklung damit verbundener Prozesse. Darüber hinaus verantwortet sie strategische Digitalisierungsprojekte. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer aktuellen Arbeit liegt auf den Potenzialen, Herausforderungen und Risiken Künstlicher Intelligenz in der Hochschule.

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/anna-füßl

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