Vom Insta-Scroll zum Zoom-Call: Mein unerwartetes Interview mit Christian Spannagel und über die Vorteile von Offenheit in der Hochschullehre

Vom Insta-Scroll zum Zoom-Call: Mein unerwartetes Interview mit Christian Spannagel und über die Vorteile von Offenheit in der Hochschullehre

12.02.25

von Nadine Maxrath

Im Interview spricht Prof. Dr. Christian Spannagel darüber, wie er digitale Tools gezielt einsetzt, um innovative Lehransätze wie die Verbindung von Inverted Classroom und HyFlex voranzutreiben. Dabei zeigt er, wie er traditionelle Präsenzlehre mit digitalen Ansätzen kombiniert und kollaborative Prozesse unter Studierenden fördert. Ein spannendes Gespräch voller praxisnaher Einblicke!

Manchmal nehmen die besten Dinge ganz unerwartet ihren Lauf. Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, saß ich in der Bahn und scrollte durch Instagram, als mir ein Video von Prof. Dr. Christian Spannagel angezeigt wurde. Mein erster Gedanke: Ach cool, der wäre genau der Richtige, um unser Projekt bekannter zu machen und die Aufmerksamkeit anderer Lehrender zu gewinnen. Ohne lange zu überlegen, tippte ich eine Nachricht an Prof. Spannagel und erzählte kurz über unser Projekt. Beim Abschicken dachte ich noch: Das gibt eine Absage oder die Bitte eine offizielle Anfrage zu stellen. Doch kurz darauf die Überraschung: „Ja klar, wollen wir dazu mal zoomen?“ – damit hatte ich nicht gerechnet!

Nach einem ersten Treffen und Klärung offener Fragen vereinbarten wir direkt einen Termin zum Interview. Gemeinsam mit meiner Kollegin Dr. Henrike Neubauer trafen wir uns online, und es wurde ein sehr angenehmes Gespräch, bei dem ich mein Interesse, aus Zeitgründen, mehr als einmal zurückhalten musste.

Prof. Spannagel wusste immer genau, worauf ich mit meinen Fragen hinauswollte. Aber besonders beeindruckt hat mich seine Offenheit, als es um die Herausforderungen in der Lehre ging. Er sprach ehrlich und direkt darüber, wo es hakt – etwas, das oft vermieden wird. Jedoch ist diese Ehrlichkeit wichtig, denn sie öffnet den Raum für echte Lösungen.

Was dieses Interview mir gezeigt hat

Rückblickend hat mich dieses Interview nicht nur inhaltlich bereichert, sondern auch die Stärken digitaler Kooperation auf beeindruckende Weise vor Augen geführt. Es zeigte erneut, wie viel wir erreichen können, wenn wir unsere lokalen Hochschulgrenzen überwinden und uns auf digitale Werkzeuge einlassen und  dass wir vielleicht auch etwas lernen müssen. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, sind enorm:

  • Wir können uns unkompliziert und schnell mit Menschen vernetzen, die wir vielleicht nie persönlich getroffen hätten.
  • Zeit- und Ortsunabhängigkeit machen es möglich, mit wenig Aufwand spannende Gespräche zu führen und wertvolle Impulse zu gewinnen.
  • Der Austausch über verschiedene Perspektiven bereichert und öffnet neue Lösungsräume – gerade bei Herausforderungen, die uns alle betreffen.

Noch wichtiger: Es hat mir gezeigt, wie viel wir gewinnen können, wenn wir mit Offenheit und Neugier auf andere zugehen. Schwierigkeiten und Herausforderungen müssen kein Hindernis sein, sondern können durch ehrlichen Austausch in Chancen verwandelt werden.

Für mich war dieses Interview ein voller Erfolg – und ich hoffe, dass es auch die Zuschauer*innen inspiriert, die Potenziale digitaler Zusammenarbeit zu nutzen und offen für neue Wege in der Lehre zu sein.

1. Die Begeisterung für digitale Werkzeuge

Christian Spannagel erzählt von seiner Leidenschaft für digitale Tools und didaktische Einsatzszenarien und verrät uns, woher seine Begeisterung kommt.

2. Wie beeinflussen digitale Tools deine Lehrmethoden?

Christian Spannagel erklärt, wie er digitale Werkzeuge nicht nur als Tools, sondern als Mittel zur Erreichung übergeordneter Lernziele nutzt. Er spricht über das Inverted Classroom-Modell und dessen positive Wirkung auf Zusammenarbeit und Interaktion.

3. Wie förderst du kollaborative Prozesse mithilfe von digitalen Tools?

Christian diskutiert, wie er in Präsenzveranstaltungen die Kollaboration unter Studierenden ohne Technik fördert und gleichzeitig das Lernmanagementsystem für große Gruppen einsetzt – eine spannende Balance zwischen Tradition und Innovation.

4. Erfolgreiche Einsätze digitaler Werkzeuge in der Lehre

Welche Erfahrungen und Vorteile es hat Etherpads und Online-Whiteboards, in Präsenzveranstaltungen einzusetzen, um kollaborativen Austausch zu fördern erfährst du hier.

5. Herausforderungen beim Einsatz digitaler Tools

Wir sprechen über immer wieder aufkehrende Schwierigkeiten, beim Einsatz digitaler Tools in der Lehre und der großen Frage warum Studierende oft zögern, kollaborative Möglichkeiten aktiv zu nutzen.

6. Der Blick in die Zukunft

Christian skizziert seine Vision für eine Harmonisierung von digitalen Tools und Präsenzlehre. Er träumt von einer hohen Flexibilisierung bei Veranstaltungen, die den verschiedensten Anforderungen von Studierenden entgegenkommt (HyFlex-Ansatz).

7. Christians Quick-Tipp

Wie man in der Lehre eine effiziente Fragenerfassung (auch in großen Gruppen) hinbekommt verrät uns Christian Spannagel in diesem kurzen Video.

Wer das ganze Interview sehen will, schaut hier https://www.co3learn.de/vom-insta-scroll-zum-zoom-call/ auf unserer Webseite

Wer jetzt noch Interesse hat, sich mit Prof. Dr. Christian Spannagel zu vernetzen, der/die besucht die Seite der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und findet mehr als einen Weg. Ein kurzer Hinweis auf dieses Interview wäre hilfreich. https://www.ph-heidelberg.de/mathematik/personen/lehrende/spannagel/

Und wer Lust hat, digitale Tools kreativ in der eigenen Lehre einzusetzen, die/der vernetzt sich mit uns und unserer Community unter https://www.co3learn.de/community/ und auf dem Academic Cloud Hub unter https://hub.academiccloud.de/s/digitalekollaboration/

Autor:innen

Prof. Dr. Christian Spannagel forscht im Bereich Hochschuldidaktik mit einem besonderen Fokus auf die Fächer Mathematik und Informatik. Seine Arbeit verbindet innovative Lehrmethoden mit Wissenschaftskommunikation und zielt darauf ab, Lernen effektiver und zugänglicher zu gestalten.

Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Verbindung von Inverted Classroom und HyFlex-Ansätzen, die Verknüpfung von Lehre und Transfer sowie die Zusammenführung von formellem und informellem Lernen. Darüber hinaus erforscht er die Nutzung sozialer Medien und Online-Communities als Werkzeuge zur Förderung des Lernens und des Austauschs zwischen Lehrenden und Lernenden.

Im Rahmen seines aktuellen #WissKomm-Projekts „True Math – Das wahre Wesen der Mathematik“ setzt er sich dafür ein, die Schönheit und Bedeutung der Mathematik einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Prof. Dr. Spannagel ist außerdem auf zahlreichen Social-Media-Plattformen aktiv, wo er Einblicke in seine Forschung, Lehrmethoden und Wissenschaftskommunikation teilt und sich mit der Community austauscht. Mit dieser Präsenz schafft er eine Brücke zwischen Wissenschaft, Lehre und Öffentlichkeit und trägt zur Weiterentwicklung der Hochschuldidaktik bei.

Nadine Maxrath hat einen Master in Kommunikation und Medientechnik (M.Sc.). Sie ist seit August 2024 Teil des Projekthauses der Technischen Universität Braunschweig. Im Verbundprojekt Co³Learn konzentriert sie sich dabei auf die Entwicklung einer effektiven Lehrenden-Community und versucht Lehrende untereinander zu vernetzen.

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Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Verbundprojektes Co³Learn der Technischen Universität Braunschweig, Georg-August-Universität Göttingen und Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Laufzeit 01.08.2021 – 31.12.2025). Das Ziel des Projektes ist es, die universitäre Lehre mit digitalen Tools (Programme, Apps) für die Kommunikation, Kooperation und Kollaboration in Studium und Lehre zu unterstützen.
Die hier besprochenen Tools und Plattformen Discord, Etherpad, frag.jetzt, miro, Moodle, Twitch und YouTube wurden in Eigenverantwortung der Autor:innen eingesetzt. Das Verbundprojekt Co³Learn hat hier keine datenschutzrechtliche Prüfung veranlasst. (Stand 06-2024)

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