HFDbriefing 11/20: “Bleibt alles anders?”, Digitales Wintersemester, Online-Hackathon und das New Normal

HFDbriefing 11/20: “Bleibt alles anders?”, Digitales Wintersemester, Online-Hackathon und das New Normal

05.11.20

Der November-Newsletter vom Hochschulforum Digitalisierung. Digitales Wintersemester, #SemesterHack 2.0 und das neue Normal
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Hochschulforum Digitalisierung

Newsletter 11/2020


Von: Katharina Mahrt und Sophie Michel


Liebe Leser*innen,
alles bleibt anders: Auch das Wintersemester wird ein vorwiegend digitales Semester sein und Hochschulen, Lehrende wie Studierende müssen sich mit dieser Situation produktiv auseinandersetzen. Erneut ist die große Aufgabe, Bildung digital zu denken, gute Formate zu entwickeln und dabei niemanden zu verlieren.

Wir haben einen Vorschlag, wie man dies mitten im Lockdown umsetzen kann: Wir hacken gemeinsam und hochschulübergreifend das digitale Wintersemester!

Am 12. und 13. November 2020 veranstalten wir nach dem großen Erfolg unseres ersten #SemesterHack im Mai nun bereits den zweiten Online-Hackathon und erklimmen dabei gemeinsam mit dem DAAD und weiteren Partnern im Rahmen des #DigiEduHack die globale Bühne. Wir suchen Menschen, die mitmachen, mitdenken, mittüfteln möchten. Die besten Projektideen aus dem zweitägigen Hackathon fördert der DAAD mit insgesamt mind. 150.000 Euro für ihre Umsetzung im digitalen Wintersemester! Machen Sie mit und leiten Sie die Infos weiter!

Und für alle, die ihre digitale Lehre gerne in diesem Wintersemester weiterentwickeln wollen, haben wir gleich noch einen Tipp: Beim ersten HFD Makerspace Online-Lehre am 27. November können Sie mithilfe  von HFD-Community-Expert*innen Ihre eigenen Lehrkonzepte weiterentwickeln. Die Plätze sind limitiert; bewerben Sie sich bis zum 16. November!

Bereits im Oktober haben wir gezeigt, wie gut Online-Austausch funktionieren kann: Mit dem University:Future Festival richtete das HFD seine erste komplett digitale Konferenz aus. Drei Tage lang haben wir mit rund 1800 Teilnehmer*innen über das New Normal diskutiert. Das reine Digitalformat hat sich dabei bewährt: Wir konnten einem breiteren Publikum die Teilnahme und den Austausch ermöglichen. Wie schaffen wir es nun, die kreativen Ansätze und den kollaborativen Geist des U:FF in das Wintersemester mitzunehmen?

Zum Semesterstart gibt es leider immer noch kein einfaches Rezept, auf dessen Grundlage wir die Herausforderungen der nächsten Wochen und Monate meistern können. Und doch kennen wir bereits vier Zutaten, die laut Florian Rampelt und Oliver Janoschka helfen den Wandel weiter erfolgreich zu gestalten: Kollaboration, Offenheit, partizipative Formate und mehr Mut. Lassen Sie uns im Wintersemester mehr von dem tun, was gut läuft. Und gleichzeitig weiterhin Mut haben neue Wege abseits unserer Komfortzone zu gehen.

Einen Hinweis in eigener Sache: Es bleibt alles anders gilt nicht nur für das Wintersemester sondern auch für das HFDBriefing. Denn heute begrüßen Sie gleich zwei neue Gesichter – Katharina Mahrt und Sophie Michel. Das Potential von Digitalisierung für chancengerechte Bildungsprozesse liegt Katharina Mahrt bei der Newsletter-Redaktion am Herzen. Sophie Michel ist Expertin in digitaler Kommunikation und hat immer gute und neue Ideen was deren Vermittlung betrifft. Wir wollen die wertvolle redaktionelle Arbeit von Willi Weisflog fortführen und gleichzeitig eigene Akzente setzen. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

Bleiben Sie gesund!
Ihre
Katharina Mahrt & Sophie Michel

Neues aus dem HFD

#SemesterHack 2.0 und #DigiEduHack
Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft organisiert das HFD zusammen mit dem DAAD und der TU Berlin am 12. und 13. November das virtuelle Main-Stage-Event des #DigiEduHack der Europäischen Kommission. Unter dem Motto “Together we redefine learning“ bringen wir 48 Stunden lang 60 Initiativen aus über 30 Ländern zusammen, die über die Gestaltung der Zukunft der digitalen Bildung diskutieren. Alle Interessierten können den Livestream aus dem EUREF Campus Berlin online verfolgen, mitdenken und -debattieren und natürlich auch an einem der knapp 60 lokalen bzw. regionalen Hackathons teilnehmen.

Auch wir organisieren einen lokalen Online-Hackathon: Der Fokus des #SemesterHack 2.0 liegt auf innovativer Hochschulbildung im digitalen Wintersemester.

Nach dem großen Erfolg des #SemesterHack im Mai 2020 sind wir stolz darauf, den #SemesterHack 2.0 auf die internationale Bühne zu bringen, um Ideen aus dem Sommersemester weiterzuentwickeln und neue kreative Ansätze gemeinsam zu erproben. Von digitalen Lehramtspraktika über Matching-Apps für Studierende bis hin zu Handreichungen für Lehrende: Es gibt viele spannende Ideen, die man im Rahmen eines Online-Hackathons entwickeln kann. Programmieren muss man dafür nicht können.

Bereits nach dem ersten #SemesterHack erhielten vier Projekte über eine Förderung des BMBF die Möglichkeiten ihre Ideen weiterzuentwickeln. Für den #SemesterHack 2.0 stellt der DAAD nun insgesamt mind. 150.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Ausgewählte Projekte sollen damit bei der Implementierung im digitalen Wintersemester im Anschluss an den Hackathon unterstützt werden.

Melden Sie sich jetzt  an und hacken Sie mit uns das digitale Wintersemester: Die Anmeldung für den #SemesterHack 2.0 und auch die Einreichung von Ideen für den Hackathon ist ab sofort bis zum 6. November möglich. 

 

 

HFD Makerspace Online-Lehre am 27. November


Im neuen HFD Veranstaltungsformat geht es aktiv zu! Mit dem HFD Makerspace Online-Lehre stellen wir Teilnehmenden einen kreativen Online-Arbeitsraum zur Weiterentwicklung der eigenen Lehre zur Verfügung. Sie haben die Gelegenheit einen Tag lang mit Peers und Expert*innen in Kleingruppen Ihre eigenen Lehrkonzepte und Lehrveranstaltungen weiterzuentwickeln. Die Themenvielfalt im Makerspace reicht von der Erstellung von Screencasts für die Online-Lehre, über die Erprobung von E-Moderation bis hin zum Aufbau von Netzwerken mit Twitter. Am Ende des HFD Makerspace haben Sie Tools und Methoden ausprobiert, Ideen für Ihre eigene Lehrveranstaltung gesammelt und diese weiterentwickelt. Bewerben Sie sich auf die limitierten Plätze bis zum 16. November!

 

 

Rückblick auf das University:Future Festival
“Eindruck: beeindruckend”, schreibt Dr. Maren Lübcke im DigiBlogHIS/HE. Diese Begeisterung für das Online-Event zieht sich durch. Viele Teilnehmer*innen wünschen sich nächstes Jahr ebenfalls ein hybrides (46%) oder sogar ganz digitales (40%) U:FF. Noch mehr begeisterte Stimmen und Eindrücke vom U:FF gibt der Podcast Studium in Shutdown. Besonders freuen wir uns, dass bei den Speaker*innen der Frauenanteil bei 54% und unter den Teilnehmer*innen bei bei 58% lag! Damit spiegelt das U:FF wieder, was wir aus unseren Erhebungen bereits wissen: Dass unsere Community mehrheitlich weiblich ist.

Unsere Kernerkenntnisse:

  1. Das U:FF hat erstmals (nahezu) alle relevanten Akteur*innen an einem digitalen Ort zusammengeführt.
  2. Das U:FF hat als erstes digitales Großevent den Rahmen geboten, übergreifend über das Pandemiejahr 2020 und seine Auswirkungen auf die Hochschulbildung zu sprechen.
  3. Das U:FF hat sich formattechnisch als innovativ und richtungsweisend erwiesen.
  4. Das U:FF hat in ganz neuem Maße ein hoch diverses Publikum angezogen.
  5. Das U:FF wurde von unserer Community als neues Veranstaltungsformat sehr positiv aufgenommen.

Wir blicken auf eine kreative, erfrischende und erfolgreiche Veranstaltung zurück und danken allen, die dabei waren!

 

 

Studierende kommen zum Diskutieren und Forschen zusammen…

… und das in gleich zwei verschiedenen Arbeitsgruppen und Projekten!

Wir freuen uns, den neuen Jahrgang der DigitalChangeMaker mit einem motivierenden Kick-off begrüßt zu haben. Bei den ersten beiden Treffen hat sich die Gruppe – bestehend aus 15 Studierenden aus 14 Hochschulen – auf neue Themenschwerpunkte für die Arbeitsgruppen verständigt und konzentriert an ihren Projektideen gefeilt. 
Der vorherige DigitalChangeMaker-Jahrgang hat sich mit einem Debattenbeitrag im Blog des Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda verabschiedet. “Unsere” Studierenden plädieren dafür, das Wintersemester als Chance zu begreifen und nennen die sechs wichtigsten Stellschrauben der Hochschulen aus studentischer Perspektive.

Als zweites Projekt startete im Oktober das MasterLab #TheNewNormal, deren Fellows vom HFD ideell unterstützt werden. Das Lab wird vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung organisiert und finanziert, die damit die Studierenden bei ihrer Forschung fördern. Wir freuen uns auf die Themen und Forschungsimpulse, die die Studierenden mit ihren Arbeiten im digitalen Feld aufzeigen.

 

 

Neues aus dem HFD-Blog


Passend zur Deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben wir unserem Themendossier Internationalisierung einen neuen Anstrich verliehen. Im Dossier geht es nun schwerpunktmäßig um die Europäische digitale Hochschulbildung. Ein Interview mit Georgi Dimitrov zum Digital Education Action Plan steht für Sie bereit.
Als zweites wollen wir Sie auf die im Oktober gestartete Blogreihe zur vierten Runde unserer Peer-to-Peer-Strategieberatung aufmerksam machen. Mehr denn je ist es für die Hochschulen ein Anliegen ihre Digitalstrategie auszubauen.Gehen Sie mit unseren HFD-Strategie-Expert*innen auf Spurensuche und erfahren Sie, wie die sechs teilnehmenden Hochschulen den Digital Turn angehen. Den Anfang macht die Hochschule RheinMain mit einem Interview mit Prof. Dr. Christiane Jost zum Kick-Off der Strategieberatung.

 

 

Rückblick aufs erste Corona-Semester
Um das Corona-Semester in allen seinen Facetten zu evaluieren, haben wir gleich drei neue Angebote für Sie:
Zum einen die Ende Oktober veröffentlichte Folge des [Insights] Podcasts Approaching the Digital Turn, in der verschiedene Mitglieder der HFD-Community ihre Erfahrungen des #CoronaCampus teilen.
Zum anderen empfehlen wir Ihnen einen Blick in die Veröffentlichung des Diskussionspapiers “Corona-Semester 2020 – Ad-hoc-Maßnahmen evaluieren und nachhaltig verankern” zu werfen.
Und als drittes möchten wir Sie gerne einladen an unserem Studien-Workshop & Roundtable, in Kooperation mit dem HIS-HE, “Aus dem Coronasemester lernen – erste Forschungsergebnisse” am 11. November 2020 von 14 -17 Uhr teilzunehmen.

 

Das passiert in der Welt

 

Zukunft der Universitäten in Gefahr?
Berufsabschlüsse kann man jetzt bei Google machen: Der Großkonzern bietet in den USA  sechsmonatige Zertifizierungskurse für Berufe im Projektmanagement, in Datenanalyse und UX Design an. Peter Seele kommentiert in Forschung & Lehre, Hochschulen müssten jetzt aufpassen, dass sie ihren Status nicht verlieren: “Der Angriff von Google entspricht dem, was das US-Militär ‘full spectrum dominance’ nennt: Der Google Abschluss dauert sechs Monate statt vier Jahre, ist komplett online, kostet einen Bruchteil an Gebühren (wohlgemerkt im Vergleich zum US-System) und als Dolchstoß: Wird von Google als Arbeitgeber als äquivalent zu vierjährigen Universitätsabschlüssen bewertet.”

 

 

Individualisiertes Lernen vs. Datenschutz
Individualisiertes Lernen wird als nächster notwendiger Schritt im Bildungssektor gehandelt: “The move toward a tech-driven, personalized learning system, like Teach to One 360 from a nonprofit called New Classrooms, is long overdue, experts say. Other industries, such as health care and entertainment, have been shifting in this direction for years”, zitiert Janet Morissey den Computerwissenschaftler Sheldon H. Jacobsen in der New York Times. Laut dem Bericht habe sich individualisiertes Lernen bewährt.

Doch es gibt auch Kritik, wie einige Studien zeigen, die keine nennenswerten Verbesserungen durch die Einführung von personalized learning festellen konnten. Zudem stellen sich Fragen zum Datenschutz. Diese Debatte findet sich berechtigterweise bei Audrey Watters auf Twitter wieder, die vor einem Ausverkauf der Daten im Zusammenhang mit Individualisierungsmaßnahmen in der Lehre warnt. Sie fordert dazu auf einen Weg zu finden, die Vorteile moderner Techniken für die Bildung zu nutzen, ohne dass die Lernenden damit überwacht werden.

 

 

Bildungsforscher*innen aufgepasst: das BMBF schreibt Preis für den Europäischen Forschungsraum aus
Noch bis zum 2.12.2020 können sich Wissenschaftler*innen mit einem abgeschlossenen Forschungsprojekt um den Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum bewerben. Bis zu 50.000 Euro werden vom Ministerium für die sechs Preisträger*innen bereitgestellt. Alle Informationen zur Bewerbung und den Anforderungen finden Sie an dieser Stelle.

 

 

Brauchen wir eine digitale Hochschule für ganz Europa?
Laut den FDP-Politikern Konstantin Kuhle und Jens Brandenburg schon. Ihre Vision lautet, dass alle Studierenden unabhängig von Programmen wie Erasmus+ an den besten Lehrveranstaltungen der Hochschulen anderer Mitgliedstaaten digital teilnehmen können. Der im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlose Austausch soll zu mehr Chancengleichheit, unabhängig von geographischer Mobilität Einzelner führen. 

Direkt weiter mit dem Wunschzettel an die EU geht es bei der Forderung nach einem Europäischen Open Technology Fund. Die ehemalige grüne Europaabgeordnete Julia Reda plädiert in ihrer Kolumne Edit Policy dafür, finanzielle Förderstrukturen für Open-Source-Technologien aufzubauen mit dem Ziel, dass europäische Produkte, wie BigBlueButton oder Jitsi, privatwirtschaftlich-außereuropäischen Produkten endlich ernsthaft Konkurrenz machen können: “Wenn die deutsche EU-Ratspräsidentschaft es mit ihrem strategischen Ziel der digitalen Souveränität ernst meint, muss sie Open-Source-Technologien finanziell fördern, die weltweit unsere Sicherheit und Freiheit schützen.” 

 

Tweet des Monats
„Wenn Nokia tatsächlich bis 2022 ein funktionierendes 4g Netz auf dem Mond baut, auf welchem Platz ist dann Deutschland und welche Ausrede hat @AndiScheuer ? #Nokia #Moon #Digitalisierung“
DANIEL (@DANIELBHM12)


Termine

 

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2. – 3.12.2020
Campus of the future
Dresden

 


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Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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