Der Wandel, den wir gestalten – Ein Jahresrückblick aus dem Hochschulforum Digitalisierung

Der Wandel, den wir gestalten – Ein Jahresrückblick aus dem Hochschulforum Digitalisierung

17.12.25

Eine Collage mit Impressionen aus dem Hochschulforum Digitalisierung, UFF, Agora und VP-Event. In der Mitte hält eine Person ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Zukunft“ und durchgestrichenem „Insellösungen“. Darüber liegt eine grafische Textfläche mit dem Titel „Der Wandel, den wir gestalten – Jahresrückblick 2025 aus dem HFD“ sowie der Autorenzeile „Ein Blogbeitrag von Michael Siegel und Matti Flieger“.

2025 war aus Sicht der Autoren kein Jahr neuer digitaler Zäsuren, sondern eines der bewussteren Gestaltung im Umgang mit Fragen nach der dauerhaften Verankerung digitaler Innovation, nach Verantwortung und nach dem Zusammenspiel von individueller Initiative und institutionellen Strukturen. Im Jahresrückblick reflektieren wir diese Verschiebungen und fragen, wie digitale Transformation unter Bedingungen von Krisen, Ressourcenknappheit und wachsender Komplexität handlungsfähig bleibt. Im Mittelpunkt stehen dabei vielfältige Aktivitäten des Hochschulforums Digitalisierung sowie Entwicklungen an Hochschulen, die sich zwischen Analyse und Praxis, zwischen Experiment und organisatorischer Einbettung sowie zwischen individuellem Engagement und gemeinsamer Orientierung bewegen.

🧱 KI als Prüfstein organisationaler Praxis

Digitale Innovation in Studium und Lehre beruht seit jeher auf persönlichem Engagement. Lehrende und lehrunterstützende Einheiten experimentieren, erproben neue Formate und bauen auf diese Weise institutionelle Kompetenzen auf. Dieses Können bildet bis heute eine zentrale Triebkraft der digitalen Transformation.

Zugleich haben Pandemieerfahrungen und das Aufkommen generativer KI diesen Prozess deutlich beschleunigt – und seine Komplexität erhöht. Themen wie Künstliche Intelligenz, neue Prüfungsformate, Teilhabe oder digitale Selbstbestimmung lassen sich zunehmend nicht mehr allein über individuelles Engagement bearbeiten. Sie verweisen auf die Notwendigkeit verlässlicher Zuständigkeiten, abgestimmter Entscheidungswege und kollaborativer, teils hochschulübergreifender Strukturen. 2025 wurde damit besonders deutlich, dass digitale Transformation an Wirksamkeit gewinnt, wenn individuelles Engagement auf institutionelle Rahmenbedingungen trifft, die es aufnehmen, koordinieren und dauerhaft tragen. 

Diese Verschiebung vom (alleine) Können zum (gemeinsamen) Ermöglichen prägte 2025 auch die Art, wie digitale Transformation beschrieben, eingeordnet und verhandelt wurde. So dokumentiert die aktuelle Ausgabe des Magazins strategie digital nicht nur gelungene Lehr- und Lernbeispiele, sondern befasst sich auf mehr als 100 Seiten mit der Frage, wie Hochschulen strategisch mit generativer KI umgehen können: Welche Folgen hat KI für Curricula, Prüfungsformate, Lehrmethoden und das Kompetenzprofil Studierender? Und wie lässt sich KI-Nutzung institutionell verantworten, rechtlich absichern und organisatorisch einbetten?

Dass sich der Blick im Jahr 2025 stärker auf strukturelle Fragen richtete, zeigte sich auch insgesamt besonders deutlich im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Der KI-Monitor 2025: Hochschulen gestalten den KI-Alltag macht deutlich, dass KI in vielen Bereichen längst genutzt wird – häufig aber ohne übergreifende Rahmung. Während bislang nur ein kleiner Teil der Hochschulen (15 %) über eine ausformulierte KI-Strategie verfügt, arbeiten viele weitere aktuell an deren Entwicklung (50 %). Damit bewegen sich viele Hochschulen zwischen pragmatischem Handeln und dem Bedarf nach strategischer Einbettung.

publikation

Blickpunkt: KI Monitor 2025. Hochschulen gestalten den KI-Alltag

04.09.2025
„Hochschulen suchen heute nicht mehr nach Gründen für oder gegen den Einsatz, sondern nach tragfähigen Wegen, um mit den tiefgreifenden Veränderungen umzugehen.“
Jannica Budde & Jens Tobor

Die anhaltende Phase des Übergangs wurde durch mehrere konzeptionelle Publikationen weiter geschärft (die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die meistgelesene HFD-Publikation des Jahres liefern).

Arbeiten wie Künstliche Intelligenz: Grundlagen für das Handeln in der Hochschullehre und Wie KI Studium und Lehre verändert rücken weniger einzelne Tools in den Fokus als grundlegende Orientierungsfragen: Welche Kompetenzen gewinnen an Bedeutung? Wie verändern sich Lernprozesse, Prüfungsformate und wissenschaftliche Praxis? Und welche gesellschaftliche und Verantwortung für Transformationsprozesse haben Hochschulen auch über den eigenen Lehrbetrieb hinaus?

Besonders zugespitzt wurde diese Diskussion mit der Publikation Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter, die im Anschluss an ein bundesweites HFD-Netzwerktreffen von Vizepräsident:innen und Prorektor:innen für Studium und Lehre bzw. Digitalisierung verfasst wurde. Dass sie auf große Resonanz stieß, verweist darauf, wie sehr KI inzwischen in zentrale akademische Praktiken hineinwirkt. Fragen der Bewertung, Betreuung und wissenschaftlichen Redlichkeit lassen sich hier nicht mehr isoliert bearbeiten, sondern berühren Prüfungsordnungen, Erwartungshorizonte und institutionelle Verantwortung gleichermaßen.

publikation

Diskussionspapier Nr. 38: Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im KI-Zeitalter

21.10.2025

Parallel dazu blieb auch der Austausch zu konkreten Anwendungsbeispielen und Use Cases bedeutsam. Good-Practice-Erfahrungen machen sichtbar, wie vielfältig KI bereits eingesetzt wird und wo konkrete Potenziale liegen. Zugleich zeigt sich gerade an diesen Beispielen zunehmend die Frage, unter welchen Bedingungen solche Ansätze über den Einzelfall hinaus wirksam werden können – und welche strukturellen Voraussetzungen es dafür braucht.

Mit dem frisch veröffentlichten Arbeitspapier Souveräne KI-Infrastrukturen an Hochschulen – Reflexionen und Handlungsperspektiven, das aus einer Expertenanhörung des HFD hervorging, wurde diese Linie weitergeführt und auf eine infrastrukturelle Ebene gehoben. Fragen von Datenhoheit, aber auch von Personalgewinnung und institutioneller Kooperation stehen hier exemplarisch für eine Debatte, die deutlich über technische Aspekte hinausreicht. Die starke Resonanz auf das Thema „Digitale Souveränität” zeigt: Hochschulen suchen zunehmend nicht nur nach belastbaren Prüfungsordnungen oder guten Prompts, sondern nach Orientierung dafür, wie solche Souveränität überhaupt aufgebaut werden kann. Welche infrastrukturellen Voraussetzungen sind nötig? Welche Kompetenzen müssen in den Einrichtungen entstehen? Und in welchen Bereichen wird Kooperation – etwa über Hochschulen oder Länder hinweg – unverzichtbar? Damit rückt zugleich in den Blick, dass diese Entwicklung ohne politische Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene sowie abgestimmte Förderstrukturen kaum zu bewältigen ist.

publikation

Arbeitspapier Nr. 89: Souveräne KI-Infrastrukturen an Hochschulen – Reflexionen und Handlungsperspektiven

03.12.2025
„Digitale Souveränität ist kein abstraktes Ideal, sondern eine konkrete Gestaltungsaufgabe – und sie ist machbar. Entscheidend ist, ob Hochschulen dafür die nötigen strukturellen und politischen Rahmenbedingungen erhalten.“
Uwe Reckzeh-Stein

💭Korrespondierende Räume für gemeinsames Nachdenken

Der Bedarf nach gemeinsamer Einordnung zeigte sich 2025 nicht nur in Blog und Publikationen, sondern auch in unseren Veranstaltungsformaten. Das University:Future Festival entwickelte sich weiter und ist nicht nur eine zunehmend internationale Bühne für Innovationen, sondern auch ein Ort, an dem die Vielfalt der Community und ihrer Perspektiven sichtbar wird. Unter dem Motto /imagine rückten zahlreiche Speaker:innen Themen in den Mittelpunkt, die weit über technische Fragen hinausreichen: von Future Skills und individueller Gestaltungsmacht über digitale Selbstbestimmung und institutionelle Machtverhältnisse bis hin zum sozialen Gefüge der Hochschule insgesamt. In seiner Offenheit, seiner geographischen Reichweite und der Vielzahl community-basierter Beiträge wurde zugleich sichtbar, wie breit die Community die Fragen der digitalen Transformation verhandelt und wie unterschiedlich die Perspektiven sind, die in diesen Prozess einfließen.

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„In diesem Jahr fällt besonders auf, dass politische Themen sehr gut laufen und wir davon deutlich mehr im Programm haben. Aber auch KI und Future Skills bleiben Themen, die nochmals an Bedeutung gewonnen haben.“
Sebastian Horndasch

Im Blog setzten wir die Reflexion fort und griffen zentrale Linien des Festivals auf, etwa in Beiträgen wie Was wir vom University:Future Festival 2025 gelernt haben, /imagine Resilienz, /imagine Future Skills, /imagine Gestaltungsmacht oder Haltung, Macht und Miteinander. Zugleich wurde spürbar, unter welchem Druck Hochschulen derzeit stehen: finanziell, technologisch, gesellschaftlich und demographisch. Daran knüpft auch das kommende Festival an. Unter dem Motto „Under Pressure“ laden der Call for Participation sowie der Call for Arts & Experience dazu ein, Herausforderungen und Lösungsansätze im kommenden Jahr aufzugreifen.

Auch die Relevanz studentischer Mitgestaltung wurde 2025 an vielen Stellen spür- und sichtbar. Die Mitglieder der studentischen DigitalChangeMaker-Initiative im HFD brachten sich substanziell in die Diskussionen rund um eine zukunftsfähige Transformation des Hochschulsystems ein, und das nicht als punktuelle Ergänzung, sondern als essenzieller Teil einer gewachsenen Beteiligungskultur. Das passierte nicht nur auf den großen Bühnen, wie zum Beispiel die des U:FF, sondern auch im Hintergrund: Etwa durch die Einbindung eines studentischen Mitglieds aus der DCM-Community in eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates zu KI oder die Beteiligung an Taskforce-Initiativen zum Thema Future Skills im Stifterverband. Apropos KI: Der KI-Sprint der DCM-Initiative wurde als jahrgangsübergreifendes Projekt weitergeführt und entwickelte, begleitet von Expert:innen aus der Community, aktualisierte Positionen zum Umgang mit generativer KI aus studentischer Perspektive, beteiligte sich mit Workshop-Formaten an national führenden Fachveranstaltungen wie der LearningAID und internen Events wie dem KI-Lab.

Das Engagement der DigitalChangeMaker steht dabei exemplarisch für ein Grundverständnis des Hochschulforums Digitalisierung: Transformation lebt von Pionier:innen und engagierten Gestalter:innen, entfaltet jedoch erst dann Wirkung, wenn deren Impulse aufgegriffen, weitergeführt und strategisch in Veränderungsprozesse eingebettet werden. Mit der Agora [Zukunft] wurde dieses Grundverständnis auf neue Weise mit über 200 strategischen Gestalter:innen pilotiert. Der erstmals durchgeführte, sequenzielle Prozess zeigte, wie sich individuelle Impulse in einem strukturierten Arbeitsraum bündeln und in gemeinsames Gestalten überführen lassen. 

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Zugleich wurde hier bestätigt, was sich in vielen Diskussionen bereits abgezeichnet hatte: Die zentralen Herausforderungen der digitalen Transformation verlaufen selten entlang einzelner Themenstränge, sondern entstehen dort, wo unterschiedliche fachliche, organisatorische und kulturelle Ebenen ineinandergreifen. So zeigen die Agora Insights 2025, dass viele Herausforderungen quer durch Themenfelder verlaufen: Zukunftskompetenzen lassen sich nicht additiv vermitteln, innovative Lehre projektförmig nicht dauerhaft sichern, Partizipation nicht allein über Einladung herstellen. 

„Die Agora erlaubte es, Bedarfe und Themen rund um die digitale Transformation mit einer heterogenen Gruppe strategischer Gestalter:innen produktiv so zu bewegen, dass Lösungen in den Blick kommen, die konvergieren und im Zusammenspiel den Weg in Richtung einer adaptiven Innovationslandschaft an deutschen Hochschulen aufzeigen.“
Oliver Janoschka

⚙️ Strategische Arbeit als kontinuierlicher Prozess

Parallel zu den großen Resonanzräumen zeigte sich strategische Entwicklung weniger in punktuellen Aha-Momenten als in konzertierten Formaten, die unterschiedliche Zielgruppen erreichten. Die Peer-to-Peer-Strategieberatung, seit Langem ein Kernangebot des Hochschulforums Digitalisierung, begleitete Hochschulen erneut bei der Klärung ihrer digitalen Entwicklungswege und -ziele. Eine Besonderheit 2025 war die erstmalige Beratung einer europäischen Hochschulallianz, die zeigte, dass Fragen digitaler Transformation zunehmend verbundübergreifend gedacht werden. Gleichzeitig zeichnete sich ab, wie stark das Thema KI die Prioritäten der kommenden Jahre prägen wird und wie spürbar die Verständigungsbedarfe hier zu Buche schlagen – eine Dynamik, das HFD für 2026 erstmalig mit einer neuen KI-P2P-Strategieberatung aufgreift (Interessensbekunden können noch bis zum 11. Februar 2026 eingereicht werden). 

Die strategische Relevanz des Themas KI zeigte sich auch beim HFD-Netzwerktreffen der Vizepräsident:innen und Prorektor:innen 2025. Am buchstäblich heißesten Tag des Jahres diskutierten 60 Hochschulleitungen aus ganz Deutschland unter dem Motto „Strategische Hochschulentwicklung in Zeiten generativer KI“ über mögliche Wege – nicht als einzelne Akteur:innen, sondern mit dem Ziel, gemeinsame Verantwortung zu übernehmen. Dabei wurde deutlich, dass viele Hochschulen bereits an KI-Strategien arbeiten oder sie vorbereiten und dass der Wille zur aktiven Mitgestaltung spürbar gewachsen ist.

In diesem Umfeld spielte auch das erstmals durchgeführte KI-Lab eine besondere Rolle. Es bot engagierten Hochschulangehörigen einen konkreten operativen Rahmen, in dem strategische Überlegungen auf reale Praxis trafen. Hier wurden experimentelle Ansätze entwickelt und zugleich daraufhin reflektiert, wie sie in bestehende Strukturen integriert und langfristig tragfähig gemacht werden können.

Die Ergebnisse – im Blickpunkt Lessons from the Lab dokumentiert – zeigen, wie eng technische, organisatorische und kulturelle Fragen verbunden sind und welche Voraussetzungen Hochschulen benötigen, um ihre Transformationsfähigkeit institutionell zu sichern.

Auch in fachspezifischen Arbeitszusammenhängen setzte sich die strategische Auseinandersetzung fort. In der AG-Arbeit, etwa zur Digitalisierung der Fachbereiche, zeigte sich exemplarisch, wie Strukturfragen in konkrete fachkulturelle Kontexte übersetzt werden können. Die AG DiF Mathematik bündelte hierzu Erkenntnisse aus dem hochschulübergreifenden Austausch in einem Arbeitspapier und machte sichtbar, wie eng Anforderungen an Lehre, Infrastruktur und Personal mit fachlichen Praktiken verbunden sind. Damit wurde deutlich: Strategische Entwicklung entsteht nicht nur in Leitungsrunden, sondern ebenso dort, wo Fächer ihre eigene Praxis reflektieren und weiterentwickeln.

publikation

Arbeitspapier Nr. 88: Kreide trifft Cloud: Digitales Lehren und Lernen in der Hochschulmathematik

08.09.2025

🎓 Lehre neu kontextualisiert

2025 wurde deutlicher denn je, dass sich zentrale Transformationsfragen schließlich in Studium und Lehre bündeln. Auch dort, wo 2025 verstärkt über Strukturen, Governance und institutionelle Verantwortung gesprochen wurde, hat gerade die Lehre keineswegs an Bedeutung verloren. Im Gegenteil: Sie steht exemplarisch für die veränderten Anforderungen an Hochschulen insgesamt. Gerade hier verdichten sich Fragen nach Qualität, Verantwortung und Gestaltungsfähigkeit unter Bedingungen digitalen Wandels besonders deutlich.

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Immer sichtbarer wurde dabei, dass die Wirkung innovativer didaktischer Ansätze auch davon abhängt, in welche Rahmenbedingungen sie eingebettet sind. Prüfungsordnungen, Anerkennungssysteme, IT-Landschaften oder Personalstrukturen prägen dabei maßgeblich, ob und wie didaktische Konzepte ihr volles Potenziale entfalten können. Zugleich wird hier besonders spürbar, wie eng Fragen der Lehre mit Arbeitsbelastungen, Rollenverständnissen und der Organisation von Zusammenarbeit verbunden sind. Damit rücken auch hochschulkulturelle Themen wie Wellbeing und Mental Health sowie New Work in den Blick – nicht als ergänzende Aufgaben, sondern als strukturelle Dimensionen guter Lehre. Sie verweisen darauf, dass qualitätsvolle Lehr- und Lernprozesse dauerhaft nur dort gelingen, wo Arbeits- und Studienbedingungen mitgedacht und aktiv gestaltet werden.

Dass diese Zusammenhänge zunehmend offen benannt werden, verweist weniger auf neue Einsichten als auf ein wachsendes Bedürfnis, bekannten Herausforderungen systemisch zu begegnen. Gute Lehre wird damit zu einem Prüfstein dafür, ob Hochschulen angesichts des ständigen Wandels im Äußeren Resilienz entwickeln und nach innen tragen können.

🪢 2025 als Phase der Verknüpfung

Rückblickend lässt sich 2025 weniger als Jahr neuer Themen beschreiben denn als Phase, in der die enge Bezogenheit der Aktivitäten des Hochschulforums Digitalisierung noch deutlicher hervorgetreten ist. Studien und Analysen bildeten eine wichtige Grundlage für lebendige Diskussionen, in denen auch konzeptionelle Arbeiten zu KI, Digitaler Souveränität oder Governance aufgegriffen und weitergedacht wurden. Während Großveranstaltungen Räume für die kollektive Einordnung eröffneten, übersetzten spezialisierte Formate diese Debatten in konkrete institutionelle Kontexte. 

Zugleich wurde sichtbar, wie stark sich Menschen aus lehrunterstützenden Bereichen – aus Didaktik, IT, akademischer Entwicklung oder Studienorganisation – in diese Prozesse einbringen. Die Gestaltung der digitalen Transformation wird in den Hochschulen zunehmend Teil eines professionellen Selbstverständnisses, das nicht mehr an einzelne Rollen oder Projekte gebunden ist, sondern gemeinsam getragen werden muss, um kurz-, mittel- und langfristig erfolgreich zu sein.

🔭 Ausblick

Auf dieser Grundlage richtet sich der Blick nach vorn. Entscheidend wird weniger sein, was technisch möglich ist, als wie Hochschulen digitale Potenziale in Strukturen, Prozesse und Entscheidungen übersetzen – mit Tempo und Verlässlichkeit zugleich.

Das HFD widmet sich diesen Herausforderungen weiterhin: bedarfsorientiert, agil und mit Räumen für Verständigung und kollaborative Lösungsentwicklung. Wir bringen Wissen zusammen, machen Erfahrungen über konkrete Anwendungskontexte hinweg nutzbar und unterstützen Hochschulen, pragmatisch und dialogisch, in ihren Transformationsprozessen.

2025 hat gezeigt, dass digitale Transformation dort an Tiefe gewinnt, wo individuelle Initiativen auf strukturelle Ermöglichung und gelebte Zusammenarbeit treffen. Dieses Zusammenspiel weiter zu stärken, bleibt der Kompass für die kommenden Jahre.“

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