Die Anerkennung von Kompetenzen – ein Interview mit Kerstin Fink

Die Anerkennung von Kompetenzen – ein Interview mit Kerstin Fink

03.07.19

Geht es hoch oder runter?

„Der Markt an sich ist nicht transparent für Hochschulen.“ Im Interview spricht Kerstin Fink, Geschäftsführerin der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) über Anerkennung von Kompetenzen, Anrechnungsverfahren und die Kommunikation zwischen Unternehmen und Hochschulen.

 

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Wie verändert sich die Anerkennung von Kompetenzen im digitalen Zeitalter?

Die Herausforderung erwächst zunächst aus der Tatsache, dass es erst einmal keine klaren Regeln gibt. Der Bildungsmarkt jenseits der Hochschulen ist sehr groß. Studierende und potentielle Studierende erwerben sich heute ein ganzes Portfolio an Kompetenzen. Und hier ist es wichtig, dass diese Kompetenzen auch von Hochschulen als eine wissenschaftlich qualifizierte Ausbildung anerkannt werden. Der Markt hat sich in den letzten zehn Jahren gewandelt. Weg von den klassischen Lernformaten: Ich gehe an eine Hochschule, habe Lehrveranstaltungen und habe Prüfungen. Heute haben wir zusätzlich digitale Lernformate. Die Frage ist nun: Wie kann so etwas für eine Hochschule angerechnet werden, damit klar ist, dass diese bei externen Bildungsanbietern erworbenen Qualifikationen für die Hochschulen auch wissenschaftliches Niveau haben.

Mit welchen Ressourcen lassen sich Anrechnungsverfahren unterstützen?

Ressourcen beziehen sich in diesem Falle natürlich immer auch auf finanzielle Ressourcen. Es bedarf aber darüber hinaus großer Ressourcen für Kommunikation, für Austausch und somit eines Bewusstwerdens für die Hochschulen. Es ist etwas Neues, deswegen muss in einer Hochschule für diese Auseinandersetzung mit dem Thema Raum gegeben werden. Letztendlich geht es auch um Bewusstseinsschärfung in einer Hochschule: Was heißt das Ganze? Wie kann ich auf gewisse Regeln vertrauen? Erst dann wird das Ganze diskutiert, kommt in die Fakultäten, wird mit den Studierenden einbezogen und damit habe ich automatisch zeitliche Ressourcen. Und aus der Zeit entstehen letztendlich Formate, die ich anrechnen kann.Geht es hoch oder runter?

Worauf sollten Unternehmen bei der Kommunikation mit Hochschulen besonders achten?

Transparenz ist eine der wichtigsten Sachen. Der Markt an sich ist nicht transparent für Hochschulen. Auf welchen Anbieter kann man sich verlassen? Ist dieser qualitätsgesichert und wie erstellt er Kriterien für Prüfungen? In der Denkweise von ECTS stellt sich die Frage: Wie können digitale Lernformate aus Sicht der Hochschule in Credit Points umgerechnet werden? Dann kann entschieden werden, ob es einen exklusiven Anbieter in der Zusammenarbeit geben soll. Auch in Hinblick auf die Kriterien muss es Weiterentwicklungen geben. Ein Kriterium wird z.B. der Learning Outcome sein. Also was kommt am Ende des Tages von den externen Anbietern, als Ziel der Lehrveranstaltung heraus und passt das zu meinem eigenen Studiengangsprofil?

 

Das Video wurde von KUXMA GmbH & Co. KG produziert. Redaktion und Regie übernahm Josephine Kuthning.

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