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Digitale Prüfungen – Take Home Exams

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Digitaler Freischwimmer, 25.5.2021
Dieser Beitrag gehört zum Dossier:
Dossier

Digitale Prüfungen

E-Assessment, digitale Prüfungen, Online-Proctoring - digitale Leistungsmessung wird für Hochschulen immer wichtiger.
Symbolbild Digitale Prüfungen: Computer, Kaffee, Notizbuch

Als eine Alternative zu Prüfungsformaten wie z.B. dem Online-Proctoring, werden Take Home Exams zunehmend diskutiert und angewendet – insbesondere seitdem auch Prüfungen aufgrund der Corona-Pandemie ins Digitale umziehen mussten. In diesem Blogbeitrag aus der Feder des Projekts Digitaler Freischwimmer, wird das Prüfungsformat vorgestellt und Tipps zur Durchführung gegeben.

 

Einführung

Ein “Take Home Exam” (THE) ist eine schriftliche Prüfung, die zu Hause und nicht an der Hochschule stattfindet. Sie ist mit einer Klausur vergleichbar, d.h. es werden Aufgaben gestellt, die innerhalb einer relativ kurzen Zeit gelöst werden. Take Home Exams werden in der Regel als “Open-book-Klausur” oder “Kofferklausur” konzipiert. Das bedeutet, dass Hilfsmittel zulässig sind. Die Ausgabe der Prüfungsaufgaben und die Abgabe der Lösungen erfolgt in der Regel in elektronischer Form.

Einsatzszenario

Die Aufgaben eines Take Home Exams bearbeiten Studierende…

  • “schriftlich oder elektronisch,
  • eigenständig,
  • ohne Aufsicht,
  • ggf. unter Nutzung von zugelassenen Hilfsmitteln,
  • im Umfang einer bestimmten Bearbeitungsdauer und
  • in einem festgelegten Bearbeitungszeitrahmen (einer Frist), der länger als die eigentliche Bearbeitungsdauer der Prüfungsleistung sein kann” (E-Learning-Portal UHH, 2021).

Aufgrund des offenen Informationszugangs und der fehlenden Aufsicht können Studierende während des THE Informationen recherchieren und sich untereinander absprechen. Deshalb sind die Prüfungsaufgaben so zu konzipieren, dass ein Austausch nicht oder nur wenig zielführend oder explizit Bestandteil der Aufgabe ist. Freitextaufgaben sind deshalb sinnvoller als Multiple-Choice-Fragen, über deren Antworten Studierende sich leicht austauschen können.

Wichtig!

Prüfen Sie, inwieweit das Take Home Exam in der Prüfungsordnung Ihrer Hochschule als Studien- bzw. Prüfungsleistung zugelassen ist und welche Bearbeitungsdauer vorgesehen ist. Meist ist das Take Home Exam auf zwei bzw. mehrere Stunden angesetzt.

Bereitstellung der Prüfung

Üblicherweise wird die Prüfung online bereitgestellt, z.B. im Lernmanagement-System, in einer Cloud, per E-Mail oder in einer fachspezifischen Software. Studierende laden sich die  Aufgabenstellung herunter oder lesen sie online. Beachten Sie bitte: Sie können nicht davon ausgehen, dass die Teilnehmenden über einen Drucker verfügen!

Einreichung der Ergebnisse

Für das Format der Einreichungen gibt es mehrere Möglichkeiten: Studierende können die Prüfung am Endgerät bearbeiten, z.B. in Word. Dies stellt eine gute Lesbarkeit sicher. Möglich ist es auch, dass Studierende sie offline auf separatem Papier beantworten und dieses dann abfotografieren / einscannen. Das ist vor allem günstig, wenn Studierende Skizzen anfertigen oder Formeln schreiben müssen. Handschriftlich abgegebene Arbeiten können ggfls. eine gewisse Täuschungssicherheit bieten.
Dafür müssen die Studierenden über eine Kamerafunktion, z.B. am Smartphone verfügen. Alle Abgaben sollten als PDF-Datei erfolgen. So können die Dateien im Nachhinein nicht geändert werden. 

Tisch bedeckt mit Mitschriften, einem Taschenrechner, Büchern und SnacksBei Take Home Exams, sind Hilfsmittel zugelassen. Solche "Open-book-" oder "Kofferklausuren" sollten daher den Fokus auf Synthese- bzw. Transferleistungen legen. Bild: [https://www.pexels.com/de-de/foto/bucher-notizen-schule-tisch-4778611/ cottonbro]

Tipps zur Umsetzung

Täuschungen erschweren

Das Format des Take Home Exams ermöglicht grundsätzlich Absprachen zwischen Studierenden untereinander sowie Zugriff auf die Skripte und das Internet. Um Täuschungen zu erschweren, sollte es in Take Home Exams überwiegend um das Prüfen von Synthese- bzw. Transferleistungen gehen, sodass der Austausch untereinander nicht oder nur wenig zielführend ist.

Komplexität der Aufgaben erhöhen

Je länger die vorgegebene Bearbeitungszeit, desto größer die Möglichkeiten der Studierenden, eigene Recherchen durchzuführen und Quellen für die Bearbeitung der Prüfung zu nutzen. Berücksichtigen Sie dies bei der Konzeption Ihrer Aufgaben. Nicht geeignet sind Aufgaben, die lediglich Faktenwissen abfragen, reine Rechenaufgaben oder Aufgaben im Antwort-Wahl-Verfahren.

Stellen Sie stattdessen Aufgaben, in denen Studierende…

  • ihre Lösung erläutern oder begründen,
  • Sachverhalte in eigenen Worten erklären,
  • begründen, warum bestimmte vorgegebene Antworten richtig/falsch sind,
  • verschiedene Lösungen für Fragen entwickeln können,
  • ein reales Beispiel für einen fachlichen Inhalt geben,
  • anhand einer Case Study eine adäquate Methode beschreiben,
  • eine komplexe Aufgabe mit einer fachspezifischen Software lösen.

Die erfolgreiche Bearbeitung solcher Aufgaben impliziert das Vorhandensein von Fakten- und Methodenwissen. Zu beachten ist überdies, dass die Prüfungsaufgaben zum Schwierigkeitsgrad der Lehrveranstaltungsinhalte passen.

Bearbeitungszeit knapp bemessen

Planen Sie die Aufgabenstellung so, dass Absprachen sich aus zeitlichen Gründen nicht lohnen. Dabei muss selbstverständlich noch sichergestellt sein, dass die Erreichung der Lernziele in angemessener Weise überprüft werden kann.

Unterschiedliche Prüfungsvarianten stellen

Teilen Sie die Prüfungskohorte in mehrere Gruppen und erstellen Sie Prüfungsvarianten, z.B. in dem Sie

  • Aufgaben innerhalb der Klausur mischen,
  • Variationen einbauen, z.B. bei Zahlen- und Werteangaben,
  • A-/B-Klausuren erstellen.

Probeklausur schreiben lassen

Auch wenn die Zeit immer zu knapp ist: Stellen Sie eine (kurze) Probeklausur. So können Sie die fehlerfreie Bereitstellung und das Einsammeln testen und die Studierenden die Technik erproben (herunterladen, bearbeiten, hochladen). Außerdem bekommen die Studierenden einen Einblick in das Aufgabenformat. Dies ist besonders wichtig für die Fächer, in denen das Lernen mithilfe von Altklausuren eine große Rolle spielt.

Tools an der HCU

 Für die Durchführung eines Take Home Exams in moodle können Sie die moodle Aktivität “Aufgabe” verwenden  (siehe auch Beitrag Lernplattform moodle). HCU-Angehörige finden weitere Infos in unserem moodle-Kurs. 

Tools an der TUHH

Die Prüfung sollte über das LMS stud.IP bzw. über ILIAS bereitgestellt werden (siehe auf Beitrag Lernplattform ILIAS). Eine umfangreiche Handreichung und ein Erfahrungsbericht zum Take Home Exam sind hier zu finden.

 

Literatur

Tipps zu geeigneten Aufgaben- bzw. Fragenformaten: Open-Book-Klausuren @Home (2020). Digitales Lehren und Lernen, Universität Göttingen. URL: Open-Book-Klausuren @Home der Universität Göttingen (zuletzt aufgerufen 12.02.2021)

Beispielfragen hat das Zentrum für Qualitätsentwicklung der TH Wildau im Abschnitt Empfehlungen für Open-Book-Klausuren zusammengestellt. URL: https://www.th-wildau.de/elben/ (zuletzt aufgerufen 12.02.2021).

Eine ausführliche Beschreibung bietet außerdem:
Take-Home-Exams. Die alternative digitale Prüfungsart zur Klausur in Präsenz (2021). E-Learning Portal, Universität Hamburg. URL: https://www.uni-hamburg.de/elearning/methoden/online-pruefen/take-home-exams.html (zuletzt aufgerufen 12.02.2021).

Ein konkretes Beispiel für die Umsetzung zeigt: 
Magdowski, Mathias (2021). Ein mögliches Online-Take-Home-Prüfungsformat für die Grundlagen der Elektrotechnik. URL: https://mathiasmagdowski.wordpress.com/2021/01/20/online-get-pruefung/ (zuletzt aufgerufen 12.02.2021).

Tags: 
Anerkennung
Lehr- & Lernformate
Online-Proctoring
CC-BY-SA LogoDieser Text steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International - CC BY-SA 4.0. Bitte nennen Sie bei einer möglichen Nachnutzung den angegebenen Autorennamen sowie als Quelle das Hochschulforum Digitalisierung.
  • Blog von Laura Wittmann
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