Konzeptstudie veröffentlicht zur Förderung von OER an niedersächsischen Hochschulen

Konzeptstudie veröffentlicht zur Förderung von OER an niedersächsischen Hochschulen

09.08.22
Linke Seite: Weiße Puzzle-Stücke auf blauem Grund. Text rechte Seite: Meldung. Konzeptstudie zur Förderung von OER. Von Tina Ladwig.

Obwohl Open Educational Resources (OER) auf Bundes- wie auch auf Landesebene gefördert werden, bleibt ihr Einsatz in der Hochschulpraxis hinter Erwartungen und Potential zurück. Um OER auch im Hochschulalltag zu etablieren, braucht es „mehr“ – mehr Information, mehr Bewusstsein und mehr Motivation. Mit ihrer Konzeptstudie zur Förderung von OER an niedersächsischen Hochschulen will Tina Ladwig für die Bedeutung von offener Bildung sensibilisieren und einen Beitrag zur konzeptionellen und technischen Weiterentwicklung des OER-Portals „twillo“ leisten. 

Im Juli erschienen gleich zwei wegweisende Publikationen zu OER: Anfang Juli 2022 hat der Wissenschaftsrat mit den Empfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studium Stellung zur Bedeutung von OER im Hochschulkontext bezogen. Der Fokus lag der weiteren Verbreitung und Nutzung von Open Educational Resources (OER) durch die Schaffung einer länderübergreifenden, vernetzten Infrastruktur. Ende Juli veröffentlichte das BMBF die OER-Strategie des Bundes. In dieser wird, neben den Möglichkeiten von Kollaboration und Kooperation, auch auf die Entwicklung neuer pädagogischer Praxis hingewiesen. Ziel ist es, Lernende und Lehrende in allen Bildungsbereichen in einer digitalen Lebens­ und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert zu unterstützen.

Doch ein Blick in die Hochschulpraxis macht deutlich, dass der Einsatz von OER trotz Förderung noch hinter den Erwartungen zurückbleibt. Wie sich das ändern lässt, ist die zentrale Fragestellung des vorliegenden Arbeitspapiers. Ziel der von Tina Ladwig für den OER-Portalverbund twillo bearbeiteten Konzeptstudie ist es, ein möglichst breites Spektrum an Anreizen zu identifizieren, die die Entwicklung, Nutzung und Veröffentlichung von OER in der Hochschulpraxis unterstützen.

Die für die Studie durchgeführten Interviews mit Expert:innen an niedersächsischen Hochschulen ergaben unter anderem, dass es nicht nur die auch vom Wissenschaftsrat geforderte, besseren Vernetzung von OER-Infrastruktur braucht. Es empfiehlt sich auch, den Mehrwert von OER deutlicher zu stärken, neue Zielgruppen zu definieren, Wissenslücken zu schließen und Fallstricke und Hürden konstruktiv einzugehen. Die vorliegende Konzeptstudie will ein breites Spektrum an möglichen Anreizen für die Nutzung und Veröffentlichung von OER aufdecken und das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Die Studie wurde für den OER-Portalverbund twillo unter Federführung der Technischen Informationsbibliothek (TIB) / Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek im Auftrag des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung e. V. durchgeführt und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.