GLC Summit stellt “Berlin Consensus: Cornerstones of a Successful Digital Transformation of Education” vor

GLC Summit stellt “Berlin Consensus: Cornerstones of a Successful Digital Transformation of Education” vor

29.06.17
GLC Consensus

Bei der Eröffnung des Global Learning Council (GLC) Summits am heutigen Donnerstag in Berlin wurden Eckpfeiler für eine erfolgreiche digitale Transformation von Bildung vorgestellt. Das Konsenspapier ist das Ergebnis des Dialogs zwischen GLC und den diesjährigen Kooperationspartnern.  

Die zweitägige Konferenz steht unter dem Motto „Paving the way for the digital future“ und findet zum ersten Mal in Europa statt. Internationale Expert(inn)en und Führungskräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft, sowie kommerzielle Bildungsanbieter tauschen sich über Erfahrungen zum digitalen Lernen aus und verständigen sich über neue Richtlinien und Standards. Im Programm wird die ganze Bildungskette von frühkindlicher Bildung über Hochschul- bis Erwachsenenbildung abgedeckt. Die Empfehlungen des “Berlin Consensus: Cornerstones of a Successful Digital Transformation of Education” sollen die Grundlage für die Diskussionen bilden.

GLC Consensus

Das Konsenspapier ist in fünf zentrale Bereiche gegliedert, die jeweils kurz erörtert werden und von spezifischen Handlungsempfehlungen und zu beachtenden Überlegungen für Praktikter(innen), Führungskräften aus Bildungs- und Technologieentwicklung und Entscheidungsträger(inne)n begleitet werden. Dabei soll kein bestimmter Bildungsbereich adressiert werden, sondern es geht vielmehr um Kernelemente entlang der gesamten Bildungskette. 

Der Themenbereich „Mindset and Skills“ fordert eine langfristige Bewusstseinsänderung der relevanten Stakeholder, den Willen zum Wandel, Offenheit gegenüber Kreativität, Agilität sowie andere Fähigkeiten. Curricula sollen regelmäßig überdacht und aktualisiert werden, um aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen und Absolvent(innen) mit den für das 21. Jahrhundert nötigen Kompetenzen auszustatten.

Das Schlüsselelement „Structures“ betrifft die Informationsumgebung und Netzwerke. Technische und personelle Infrastruktur sollen ineinandergreifen und einer ganzheitlichen Strategie folgend zusammenarbeiten. Des weiteren werden Universitäten und Entscheidungsträger(innen) dazu angeregt, einen möglichst offenen Zugang zu Information, Lernmaterial und Bildung zu ermöglichen.

Neue Rollen und überholte Konzepte

Um das pädagogische Verständnis von Lernen geht es im Kapitel „Drivers and Enablers“. Pädagogische Konzepte müssten überprüft werden, da sich die Zielgruppe vergrößert und verändert, sowie eine andere Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden stattfindet. Vermittlung soll den Empfehlungen zufolge evidenzbasiert stattfinden und digitalen Medien nicht unüberlegt Vorrang einräumen. Gleichzeitig werden traditionelle Bildungseinrichtungen durch neue (private) Anbieter in ihrem Geschäftsmodell herausgefordert und müssen dieses anpassen, sowie neue Kooperationen eingehen.

Der „Digital Divide“ zwischen Generationen und globalen Regionen ist eine der Herausforderungen, die im Kernelement „Opportunities and Challenges“ aufgegriffen werden. Digitale Kompetenzen werden als Chance betrachtet, grenzüberschreitenden Wissensaustausch zu betreiben und als „Global Citizen“ zu Ideen, Information und geteilten Werten beitragen zu können. Eine andere große Herausforderung dürfte die Investition der Staaten in die entsprechende Infrastruktur sein. Ständig verkürzte Innovationszyklen und schnell veraltendes Wissen verlangen zudem angepasstes und selbstgesteuertes Lernen.
Nicht nur Lernformen ändern sich, sondern auch Rollen von Lehrenden und Lernenden, was Gegenstand des Kapitels „New Pedagogic Teaching Concepts and Scientific Evidence“ ist. Peer-to-Peer-learning, Peer-to-Peer-Assessment und Tutoring sind Lernkonzepte, die durch digitale Hilfsmittel ermöglicht werden. Kollaboratives und personalisiertes Lernen sollen Erfolgsfaktoren für die digitalisierte Welt sein und Lernenden ihren Bedürfnissen entsprechend fördern. Big Data und Learning Analytics wird dabei eine wichtige Bedeutung beigemessen. 

Bringen Sie Ihre Meinung ein!

Das „Berlin Consensus“ hält lediglich Eckpfeiler für eine globale Diskussion über die digitale Transformation von Bildung bereit, den Raum dazwischen werden die Teilnehmer(innen) des GLC Summits mit ihren Kommentaren und Beiträgen füllen. Auch Sie sind eingeladen, Lob, Kritik und Anmerkungen zu dem Konsenspapier per Mail an berlinconsensus@globallearningcouncil.org zu äußern.