Auf in die Zukunft der europäischen Hochschulbildung: Start von OEPass und MicroHE

Auf in die Zukunft der europäischen Hochschulbildung: Start von OEPass und MicroHE

18.12.17
Die Zukunft der Hochschulbildung Bild: [https://unsplash.com/photos/fIq0tET6llw Diego PH]

In Zukunft wird lebenslanges Lernen eine zentrale Rolle spielen – gerade vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Statt dafür immer wieder zum Vollzeitstudium an die Hochschule zurück zu kehren, werden Menschen ihre Kompetenzen in modularen Lernmöglichkeiten stärken und ausbauen, so die These der Projekte OEpass und MicroHE, die seit diesem Dezember an der Ausarbeitung dieser Vision und deren Umsetzungspotenzialen arbeiten. Die 12 internationalen Projektpartner der beiden Konsortien werden dabei von der EU-Kommission gefördert. 

Die Zukunft der Hochschulbildung Bild: [https://unsplash.com/photos/fIq0tET6llw Diego PH]

OEPass steht für Open Education Passport, MicroHE für Micro Higher Education. Bei beiden handelt es sich um neue, europaweite Forschungsinitiativen im Bereich der europäischen Hochschulbildung mit der Fragestellung, wie Bildungsangebote flexibler, effizienter und individueller angeboten werden können. Ziel ist die Förderung neuer Konzepte von (Mikro)-Studienleistungen die z.B. mit Open Educational Resources (OER), aber auch an Hochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen erworben werden können. Die Verwendung von Blockchain-Technologien zur zentralen und internationalen Speicherung von Leistungsnachweisen wird hierbei als mögliche Lösungskomponente erörtert. Beide Projekte stehen unter der Leitung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn.

Open Education Passport (OEPass): Um in Micro-Learnings erworbene Kompetenzen nachzuweisen, erarbeitet das Projekt eine europaweite und standardisierte Dokumentation von Studienleistungen in Form des so genannten Open Education Passports. In Zukunft soll Lernenden ermöglicht werden, Studienleistungen, die sie an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in verschiedenen Ländern mit oder ohne Verwendung von OER erbracht haben, in eben diesem OEPass zu dokumentieren. Im Sinne des Lebenslangen Lernens ist die Zielsetzung des OEPass die vereinfachte Dokumentation von Studienleistungen im Studium oder auf dem Arbeitsmarkt, sowie die erweiterte Zugänglichkeit von Open Education (OE) und Virtual Mobility (VM) für neue Zielgruppen. Der zu entwickelnde OEPass soll Arbeitsaufwand, Prüfungsformate und Qualitätskriterien universell definieren, sodass er später fächer- und länderübergreifend angewandt werden kann. An OEPass arbeiten acht Organisationen aus sechs verschiedenen europäischen Ländern. Neben der Projektleitung der DHBW Heilbronn (Deutschland) sind weitere Projektpartner der Stifterverband (und damit in Personalunion Teile des Hochschulforums Digitalisierung), das European Distance and E-Learning Network (Ungarn), die Budapest University of Technology & Economics (BME) (Ungarn), die Lithuanian Association of Distance and e-Learning (Litauen), das Knowledge Innovation Center Ltd (Malta), die National Distance Education University (UNED) (Spanien), sowie die Tampere University (Finnland).

Micro Higher Education (MicroHE): Ergänzend zum OEPass arbeitet MicroHE auf Technologie- und Policy-Ebene an der Anerkennung von Microlearning und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit dem Potenzial von ICTs für die Entwicklung effektiverer und individueller Lernerfahrungen und deren Anerkennung. Die Zertifizierung und Einordnung von Microdegrees in den bestehenden europäischen Qualifikationsrahmen soll somit die Integration von Mikro-Studienleistungen als Bestandteil anderer Formen der Hochschulbildung sicherstellen. Hierfür werden Instrumente zur Bewertung, Zertifizierung und Anerkennung von Microdegrees entwickelt. Acht renommierte Projektpartner bilden dabei eine internationale Partnerschaft: Die Cooperative State University Baden-Wuerttemberg (Deutschland), das European Distance and E-Learning Network (United Kingdom), Tampere University (Finnland), die Vytautas Magnus University (Litauen), das Jožef Stefan Institut (Slowenien), das Knowledge Innovation Centre (Malta), die Fondazione Politecnico di Milano (Italien) sowie die Kowledge 4 All Foundation (England).