Summer School: Feedback neu gedacht – Zukunft der Hochschulkultur mitgestalten.
Summer School: Feedback neu gedacht – Zukunft der Hochschulkultur mitgestalten.


Feedback ist ein wesentlicher Faktor für die Qualität von Lehre und Lernen an Hochschulen.
Studien (z. B. Hattie & Timperley, 2007¹) zeigen, dass konstruktives Feedback nicht nur die
Lernprozesse von Studierenden nachhaltig verbessert, sondern auch die Reflexions- und
Weiterentwicklungsfähigkeit von Lehrenden stärkt. Gleichzeitig verdeutlichen
Untersuchungen (Nicol, 2010²; Winstone et al., 2017³), dass Feedback nur dann wirksam ist,
wenn klare Rückkopplungskanäle bestehen, Feedback als Dialog verstanden wird und beide
Seiten – Lehrende wie Studierende – aktiv in den Prozess eingebunden sind. Trotz dieser
Erkenntnisse bleibt die Implementierung einer nachhaltigen Feedbackkultur im deutschen
Hochschulsystem eine Herausforderung. Häufig mangelt es an institutionellen Strukturen,
einer gemeinsamen Feedbacksprache oder einem gegenseitigen Verständnis für die
Erwartungen an Feedback. Hinzu kommt, dass Feedbackprozesse oft mit Widerständen –
etwa aufgrund von Zeitaufwand, fehlenden Ressourcen oder kulturellen Barrieren –
konfrontiert sind. Darüber hinaus durchlaufen Hochschulen und Hochschullehre einen
Transformationsprozess. Der vermehrte Einsatz von blendet- und hybrid Learning, Lehre in
Videokonferenzsystemen und als Selbstlernkurse auf Lernplattformen auf der einen Seite
und das verstärkte Aufkommen von generativer KI und KI-Agenten auf der anderen Seite,
stellt völlig neue Anforderungen daran, wie wir in der Hochschullehre mit Feedback
umgehen.
Mit der Summer School 2025 möchten wir diese Herausforderungen gezielt adressieren und
einen Raum schaffen, in dem Lehrende, Studierende sowie studentische Initiativen und
Mitbestimmungsorgane (z. B. ASten, ThinkTanks) gemeinsam Perspektiven und Lösungen
für eine zukunftsfähige Feedbackkultur entwickeln können. Das Etablieren von
Feedbackkulturen ist essenziell, um innovative Hochschullehre zu gestalten, da es den
kontinuierlichen Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden fördert und erst dadurch
Lehrkonzepte dynamisch weiterentwickelt werden können. Eine gelebte Feedbackkultur
schafft die Grundlage für partizipative Lehr- und Lernprozesse, die es ermöglichen, auf die
vielfältigen Bedürfnisse und Perspektiven der Lernenden – aber auch Lehrenden –
einzugehen und somit zukunftsfähige, praxisorientierte Lehrformate zu entwickeln.