e-teaching.org-Event: Curriculumentwicklung zwischen Innovation und strukturellen Rahmenbedingungen (Abschlussdiskussion)
e-teaching.org-Event: Curriculumentwicklung zwischen Innovation und strukturellen Rahmenbedingungen (Abschlussdiskussion)
Das Informationsportal e-teaching.org lädt am Montag, den 19. Januar 2026, zum Online-Event „Abschlussdiskussion: Curriculumentwicklung zwischen Innovation und strukturellen Rahmenbedingungen“ mit Prof. Dr. Isa Jahnke (UTN), Gernot Messinger (PH Wien), Dr. Sylvia Ruschin (HS Niederrhein) und Dr. Benno Volk (ETH Zürich) ein. Ausgangspunkt der abschließenden Online-Podiums ist die Frage nach Spannungen zwischen solchen Entwicklungen und den bestehenden Rahmenbedingungen – und nach möglichen Spielräumen.
Alle Gäste des Online-Podiums haben die Erfahrung gemacht, dass Curriculumentwicklung in einem Spannungsfeld zwischen innovativen, zukunftsorientierten Bildungsansätzen und den bestehenden strukturellen Rahmenbedingungen steht. Zugleich sind ihre institutionellen und persönlichen Hintergründe und Perspektiven durchaus unterschiedlich, wie die folgenden Statements zeigen, in denen sie ihre Positionen zusammengefasst haben.
Für Gernot Messinger, als Lehrkraft an Berufsschulen in Wien und Masterstudent involviert in die Curriculumentwicklung an der PH Wien, liegt der Fokus klar auf der Praxisrelevanz und der Vorbereitung auf das Berufsleben: „Die Curriculumentwicklung soll die praxisnahe Ausbildung stärken und digitale, inklusive und interkulturelle Kompetenzen vereinen. Als Lehrkraft sehe ich klare Strukturen und den Fokus auf berufspädagogische Handlungskompetenz als zentrale Elemente. Raum schaffen für innovative Lehrformate und die Studierenden noch gezielter auf die Anforderungen moderner Berufsschulen vorzubereiten sind mir wichtige Anliegen.”
Dr. Benno Volk, Unit for Teaching and Learning (UTL), Curriculumsentwicklung an der ETH Zürich, sieht in der „Curriculumentwicklung das wirksamste Instrument, um Studienprogramme kohärent auszurichten – über Module, Semester und Akteursrollen hinweg. Wo Studiengänge Kompetenzen konsequent mappen und Assessment, Workload sowie Lernpfade darauf abgestimmt werden, entstehen tragfähige und zugleich flexible Programmarchitekturen. Entscheidend ist, Curriculumentwicklung als lernende Infrastruktur an Hochschulen mit klarer Governance, iterativen Zyklen, wirkungsorientierten Kennzahlen und datenbasiertem Qualitätsmanagement zu begreifen.”
Diesen Prozess bezeichnet Prof. Dr. Isa Jahnke, Gründungsvizepräsidentin der 2021 gegründeten Technischen Universität Nürnberg (UTN), als einen „Balanceakt”, der „durch wissenschaftsgeleitete Lehre, interdisziplinäre Ansätze, die Zusammenarbeit mit Industriepartnern und Workshops zu Key Competencies angegangen wird, um Studierenden und zukunftsfähige (Aus-)Bildung zu bieten.” Eine ganz konkrete Maßnahme auf operativer Ebene ist beispielsweise, „dass jeder Kurs 6 ECTS hat, so dass Module in verschiedenen Studiengängen genutzt oder in der Zukunft individuell zusammengestellt werden können, oder sogar ‚stackable’ sind”.
Dr. Sylvia Ruschin legt als Leiterin des Arbeitsbereichs Hochschuldidaktik an der HS Niederrhein und vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen an verschiedenen Hochschulen den Fokus vor allem auf den Prozess: „Gute Curricula entstehen nicht am Reißbrett, sondern im Dialog. Curriculumentwicklung bedeutet, Lehren, Lernen und Prüfen gemeinsam so zu gestalten, dass Studierende sichtbar wachsen – im Wissen, im Können, im Denken. Ein absichtsvoll und systematisch entwickeltes Curriculum ist das Fundament studentischen Lernerfolgs. Das macht Curriculumentwicklung zu einer lehrstrategischen Führungsaufgabe.”
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des aktuellen e-teaching.org-Themenspecials “Curriculumentwicklung: Konzepte, Tools & Trends” statt.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auf der Veranstaltungsseite wird 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung ein Link freigeschaltet, über den Sie sich in den Zoom-Raum einloggen können.