Studie: Hohes Potenzial für Hochschulen als Anbieter von Weiterbildung
Studie: Hohes Potenzial für Hochschulen als Anbieter von Weiterbildung
31.01.18Der digitale Wandel verändert die betriebliche Weiterbildung. Gerade für Hochschulen ergeben sich daraus neue Chancen. Das ist das Ergebnis der Studie „Trendmonitor Weiterbildung“.
Berlin, 31. Januar 2018. Hochschulen werden als Anbieter von betrieblicher Weiterbildung immer attraktiver. Das ist die Kernaussage der Studie „Trendmonitor Weiterbildung“. Sie wurde in Kooperation vom Stifterverband, der HHL Leipzig Graduate School of Management und dem E-Learning-Anbieter Lecturio initiiert. Für die Studie wurden im ersten Halbjahr 2017 Manager(innen) von 245 Unternehmen und 184 Hochschulen befragt.
Demnach bieten 48 Prozent der Hochschulen betriebliche Weiterbildung an. Das ist rund die Hälfte der Hochschulen in Deutschland. Drei Viertel der Universitäten und Fachhochschulen erwarten bei der betrieblichen Weiterbildung in der Zukunft einen wachsenden Markt.
Aktuell würden 23 Prozent der befragten 245 Unternehmen bei ähnlichen Angeboten eine Hochschule bevorzugen, und keinen privaten Anbieter wählen. Lediglich 15 Prozent der Firmen sehen das anders und würden sich für einen privaten Anbieter entscheiden. Ein Großteil der Studienteilnehmer aus der Wirtschaft zeigt dagegen keine eindeutige Präferenz.
Kooperationen zwischen Hochschulen als Anbieter und den Unternehmen auf der Nachfrageseite bieten eine große Chance für beide Seiten. Diese wird aber noch nicht ausgeschöpft. Zu wenig Personal und begrenzte Startfinanzierung werden mit Abstand als größte Hindernisse für Weiterbildungskooperationen angegeben.
“Die Expertise zeige, dass die betriebliche Weiterbildung in Deutschland noch nicht alle Chancen nutzt”, sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. Dies betreffe sowohl die technologischen Möglichkeiten, wie auch die Bedürfnisse in der Arbeitswelt von morgen – etwa Industrie 4.0. „Die Arbeitswelt ändert sich drastisch, ebenso Bildungsprozesse. Die betriebliche Weiterbildung muss darauf reagieren“, so Meyer-Guckel.
Neue Technologien kommen in der betrieblichen Weiterbildung bisher nur selten zum Einsatz: So liegt der E-Learning-Anteil bei der Mehrheit der Betriebe unter 10 Prozent. Durch den digitalen Wandel verändern sich vor allem die Anforderungen an Arbeitnehmer deutlich. Bisher nehmen das aber nur eine Minderheit der befragten Unternehmen zum Gegenstand der betrieblichen Weiterbildung auf.
Manfred Kirchgeorg von der HHL Leipzig Graduate School of Management betont: „Fakt ist: Der fundamentale Wandel ganzer Branchen erhebt lebenslange Weiterbildung zukünftig zum Erfolgsprinzip. Erstmals ermöglicht der Trendmonitor hierzu einen integrierten Blick auf die Nachfrager- und Angebotsseite.“
Stefan Wisbauer, Geschäftsführer bei Lecturio, sagt: „Der Trendmonitor hilft uns als E-Learning Anbieter, die Bedürfnisse und Probleme von Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Weiterbildungsstrategie besser zu verstehen. So können wir unsere E-Learning-Lösungen optimal darauf abstimmen.“
Den Trendmonitor Weiterbildung können Sie auf der Webseite des Stifterverbands oder auf der rechten Seite herunterladen.