E-Learning: Grundsatzpapier zu strategischen Handlungsfeldern der Hochschulen des Landes Baden-Württemberg
E-Learning: Grundsatzpapier zu strategischen Handlungsfeldern der Hochschulen des Landes Baden-Württemberg
07.03.16Hochschulen und Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg haben ein gemeinsames Grundsatzpapier zur Digitalisierung in der Hochschullehre erarbeitet. Es fasst den Stand der Entwicklung und die Perspektiven innovativer Lernformen an den Hochschulen des Landes zusammen und benennt davon ausgehend den Handlungsbedarf. Die Ausführungen sollen als Basis für die weitere Diskussion und Maßnahmen zur Umsetzung dienen.
Nach einer Feststellung des Status Quo in Baden-Württemberg beschreibt das Papier verschiedene Perspektiven des digitalen Wandels für die Hochschullehre. Es thematisiert beispielsweise das Potenzial digitaler Medien für eine Qualitätsverbesserung in der Lehre, benennt Herausforderungen für die Hochschulen und leitet daraus Handlungsfelder für eine E-Learning-Strategie ab. Dabei nimmt es den gesamten Student-Life-Cycle in den Blick und beschreibt in diesem Kontext offene Bildungsangebote wie MOOCs und OER sowie digital gestützte, wissenschaftliche Weiterbildungsformate. Vor diesem Hintergrund wird die Unterstützung der Studierenden bei der Entwicklung einer umfassenden Medien- und Informationskompetenz als wichtige Aufgabe der Hochschulen herausgestellt. Zudem benennt das Papier Anforderungen an ein mediendidaktisches Gesamtkonzept, das einen Rahmen schaffen soll für die Entwicklung und Umsetzung von virtuellen und Blended Learning-Lernangeboten, sowie für die Auswahl technischer Tools. Des Weiteren werden in diesem Teil des Papiers die Themenkomplexe Infrastruktur, Qualitätssicherung, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Möglichkeiten hochschulübergreifender Vernetzung beleuchtet.
Ausgehend davon zeigt die Publikation strategische Handlungsfelder für hochschulspezifische Maßnahmen und mögliche landesweite Kooperationen auf. Im Kontext landesweiter und hochschul(arten)übergreifender Aktivitäten empfiehlt das Papier beispielsweise die Etablierung eines strategischen Arbeitskreises zur Digitalisierung der Lehre als wissenschaftlichen Think-Tank. Ebenso werden der Aufbau einer landesweiten Serviceeinrichtung erwogen und Aufgaben einer solchen zentralen Einheit beschrieben. Außerdem wird dazu angeregt, Anreize für Lehrende zu schaffen und ein speziell auf E-Learning- und Medienkompetenz ausgerichtetes Qualifizierungsprogramm anzubieten. Darüber hinaus empfiehlt das Papier die Schaffung einer landesweiten Anlaufstelle, die bei Rechtsfragen in der digitalen Lehre berät und juristisch fundierte Informationsmaterialien zur Verfügung stellt. Auch wird zu einer landesweiten Kooperation im Bereich der IT-Infrastrukltur angeregt, in deren Rahmen Open Source-Lernplattformen bzw. Video- und Audioarchive weiterentwickelt werden sollen. Schließlich nimmt das Papier den Aufbau und die Ausgestaltung hochschulübergreifender Studienprogramme, MOOCs und OER in den Blick und stellt heraus, dass ressourcenintensive Entwicklungen, wie zum Beispiel der Aufbau eines umfangreichen Repositoriums mit offenen Bildungsressourcen, nur in einem gemeinsam koordinierten Vorhaben in größerem Umfang umsetzbar seien.
Die Publikation finden Sie auf der Seite des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg oder rechts neben diesem Artikel.