Auftakt des Fellow-Programm Freies Wissen
Auftakt des Fellow-Programm Freies Wissen
16.10.17Wikimedia Deutschland, die VolkswagenStiftung und der Stifterverband fördern gemeinsam das zweite Programmjahr des Fellow-Programm Freies Wissen. Auch dieses Jahr werden 20 Fellows die Möglichkeit erhalten zusammen mit ihren Mentorinnen und Mentoren Offene Wissenschaft in verschiedenen akademischen Disziplinen aktiv anzuwenden.
Der Programmauftakt des Fellow-Programm Freies Wissen von Wikimedia Deutschland, dem Stifterverband und der VolkswagenStiftung fandt vom 06. bis 08. Oktober in der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland in Berlin statt. Als wissenschaftliche Partner sind die Technische Informationsbibliothek (TIB), das Museum für Naturkunde Berlin, das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin und die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen mit Qualifizierungsangeboten an dem Programm beteiligt. Das Fellow-Programm ermöglicht es einer ausgewählten Gruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Forschungsprojekte und ihre wissenschaftliche Arbeit offen zu gestallten. Die 20 Fellows aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen lernten sich an diesem Wochenende untereinander kennen, um zusammen mit ihren Mentorinnen und Mentoren die Umsetzung der Projekte in den kommenden 8 Monaten vorbereiten und planen zu können.
Das Programm ist darauf ausgerichtet, dass Bestandteile des wissenschaftlichen Prozesses wie beispielsweise Methoden, Forschungsdaten und Publikationen offen zugänglich und nachnutzbar gemacht werden. Auf diese Weise können der Öffentlichkeit, aber auch anderen Forschenden diese Daten und Informationen als Wissensallmende zur Verfügung gestellt werden. Die Idee einer offenen Wissenschaft und Forschung im Sinne Offener Wissenschaft zu stärken, ist zentrales Anliegen des Programms: Transparenz, Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit wissenschaftlichen Arbeitens sind dafür elementare Voraussetzungen.
Besonders soll der Austausch und die Vernetzung von Aktiven im Bereich Offene Wissenschaft gefördert werden, um damit die schrittweise Öffnung von Wissenschaft und Forschung weiter voranzutreiben. Dazu bietet das Programm die Möglichkeit, sich mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zu vernetzen, die Einblicke in ihre freie Forschungspraxis bieten.
Dieses Jahr wurden die Stipendien an 20 Fellows vergeben, die lernen wollen, wie Offene Wissenschaft in der Praxis funktioniert und angewandt werden kann. Das Interesse an dem Fellow Programm war auch im zweiten Jahr ungebrochen, so dass die Jury aus insgesamt 78 (im Vorjahr waren es 73) Bewerbungen, die 20 besten auswählen konnte. Viele der Projektideen können auf Wikiversity eingesehen werden. Die Vielfalt der diesjährigen Fellows ist beachtlich und so sind wieder ganz unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen vertreten.
Die Fellows 2017/2018 und ihre Projekte in der Übersicht:
- Maximilian Heimstädt (Universität Witten/Herdecke): Erstellung eines OER-Lehrbuches zum Thema „Open Organizing”
- Peer Herholz (Philipps-Universität Marburg): ALPACA – Automated Labelling and Parcellation of Auditory Cortex Areas
- Lion Hirth, (Hertie School of Governance): Ein Offenes Energiewirtschafts-Handbuch
- Felix Z. Hoffmann (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main): Open Computational Research Study
- Vanessa Hanneschläger (Universität Wien): Dramatische Sprachen: Fremdsprachen in den Bühnentexten von Peter Handke
- Tobias Steinhoff (GEOMAR Kiel): Expedition mit FS Poseidon, Untersuchungen zum Gasaustausch im Auftriebsgebiet vor Mauretanien
- Sarah-Mai Dang (Universität Bayreuth): Dynamisiertes Wissen. Digitale Medienpraktiken in der Wissenschaft
- Isabel Steinhardt (Universität Kassel): Kollaboratives online-Interpretieren
- Alina Kokoschka (Freie Universität Berlin): Hawass – Contemporary Islamic Aesthetics: Contemporary Archive, Virtual Showroom, Open Research Exchange
- Philippe Joly (Humboldt-Universität zu Berlin): Political Protest and Generational Change in New Democracies
- Aleksej Tikhonov (Humboldt-Universität zu Berlin): Autorenidentifikation und linguistische Merkmale der Rixdorfer Handschriften: Eine Untersuchung anhand von Manuskripten aus dem 18./19. Jahrhundert
- Tatjana Petzer (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin): Open Access Lexikon SynergieWissen
- Kerstin Göpfrich (Max-Planck-Institut für medizinische Forschung): Skype-a-Scientist: Förderung des gesellschaftlichen Dialogs über synthetische Biologie
- Timo Torsten Schmidt (Universität Osnabrück): The Altered States Database
- Caroline Fischer (Universität Potsdam): Public Sector Knowledge Sharing – welches Wissen teilen Mitarbeiter öffentlicher Organisationen am Arbeitsplatz und warum?
- Julia Niemann-Lenz (Hochschule für Musik, Theater & Medien, Hannover): Politische Kommunikation im Social Web: Empirische Analyse des strategischen Framings von Politikern, seiner Bedingungen und Wirkungen
- Dirk Ostwald (Freie Universität Berlin): Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen zum offenen Austausch von Neuroimaging Daten in der Grundlagenforschung
- Vanessa Teckentrup (Eberhard Karls Universität Tübingen): Towards a bigger picture – Crowdsourcing the mosaic of the mind
- Richard Höchenberger (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke & Charité – Universitätsmedizin Berlin): Quick estimation of taste sensitivity
- Henning Stutz (Christian-Albrechts Universität zu Kiel): Das Gläserne Gerät von der Entwicklung, zur Nutzung bis zum Datensatz : Geotechnik meets Science 2.0
Evaluation des ersten Programmjahres 2016/2017 veröffentlicht
Das Fellow-Programm wird durch einen Evaluationsprozess kontinuierlich begleitet. Ziel dieser Evaluierung ist die Feststellung und Bewertung der Wirkung des Programms bezüglich der Förderung Offener Wissenschaft und des Sammelns von Erkenntnissen für dessen inhatliche und konzeptionelle Weiterentwicklung Die Ergebnisse dieser umfassenden Evaluation der ersten Programmrunde wurden nun in Form eines Abschlussberichtes veröffentlicht. Darin enthalten sind eine Übersicht über beabsichtigte und tatsächlich erzielte Wirkungen des Programms des ersten Programmjahres. Die Ergebnisse des Abschlussberichtes wurden unter anderem auf der diesjährigen Wikicon in Leipzig vorgestellt und diskutiert. Besonderer Fokus lag hier auf der Integration der Wikimedia Projekte in die offene wissenschaftliche Arbeitspraxis der Fellows im Rahmen der geförderten Forschungsprojekte. Der Abschlussbericht ist als PDF auf Wikimedia Commons zu finden.
Teile dieses Textes entsammen dem Blogpost Fellow-Programm Freies Wissen: Das sind die Fellows im Programmjahr 2017/2018 veröffentlicht von Christopher Schwarzkopf.