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Liebe Leserinnen und Leser, |
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während wir frisch erholt aus der Sommerpause kommen – Sie hoffentlich auch – sind andere schon mitten im Pandemie-Pingpong: In den USA, wo die Hochschulen durch ihre Abhängigkeit von Studiengebühren noch stärker unter Druck stehen, ihren Studierenden ein Präsenzerlebnis zu bieten, wurden schon tausende Studierende positiv auf COVID-19 getestet, deutlich mehr in Quarantäne geschickt und die University of North Carolina hat sogar schon wieder vollständig auf Online umgestellt. Im Vereinigten Königreich warnen Forschende schon vor einem durch die Hochschulöffnungen ausgelösten gesundheitspolitischen “Desaster”. So bereiten die im internationalen Vergleich außergewöhnlich späten deutschen Semesterzeiten mal ausnahmsweise nicht in erster Linie organisatorische Kopfschmerzen, sondern die Möglichkeit, zu beobachten und zu lernen – zum Beispiel, wie schnell eine Rückkehr zum Präsenzmodus nach hinten losgehen kann.
Sie brauchen noch Ideen fürs Wintersemester? Wir haben da einen Vorschlag. Wie Sie vermutlich wissen, führen wir in wenigen Wochen das University:Future Festival durch. Wir haben dazu große Neuigkeiten: Das Programm steht! Und: Sie können ab jetzt Ihre Ideen fürs BarCamp einreichen! Eine Reihe großartiger Speaker*innen (mit einer Frauenquote von 58% auf dem Conference:Day!) und hochkarätiger Keynotes wurde nun noch durch die Zusage von EU-Kommissarin Mariya Gabriel gekrönt. Aber auch inhaltlich hat es das Programm in sich. Aufgrund der großen Menge und hohen Qualität der Einreichungen haben wir das Programm sogar noch ausgeweitet. Ohne zuviel zu verraten, möchten wir an dieser Stelle schon mal anteasern, worauf Sie sich freuen dürfen: Zum einen steht beim #UFFestival die sehr spezielle Erfahrung der Studierenden und der Lehrenden im vergangenen Semester im Mittelpunkt. Zum anderen wollen wir mit Ihnen gemeinsam aus den Erfahrungen des Digitalsemesters lernen sowie Ideen und Visionen für das neue Normal (weiter) entwickeln.
Schnell noch anmelden zum Festival? Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Willi Weisflog
PS: Sollten Sie Ihre Abende im Winter vor allem daheim verbringen, gibt es zumindest eine gute Nachricht: Die Klimabilanz vom Streaming ist viel besser als gedacht, so eine Studie des Umweltbundesamtes. Selbst ein Jahr durchgehendes Netflix-Streaming in HD würde den eigenen CO2-Fußabdruck im Schnitt um lediglich 0,1 Prozent erhöhen. Ausschlaggebend sind die Effizienz der Serverfarmen sowie der Übertragungsweg. 3G hat die schlechteste Klimabilanz, Glasfaser die beste.
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Was passiert in der Welt? |
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(Noch) Eine bundesweite Bildungsplattform? |
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Im Koalitionssausschuss vor drei Wochen beschloss die Bundesregierung den Aufbau einer bundesweiten Bildungsplattform, die “zugänglich sein [soll] für alle Bildungsbereiche”. Einem Interview mit SPD-Chefin Saskia Esken im Tagesspiegel Background nach zu urteilen, soll die Plattform in erster Linie dazu dienen, dass Schulen “digital arbeiten und sich vernetzen können” sowie Kollaboration unter Schüler*innen und Lehrkräften ermöglichen. Die Inhaltserstellung und -kuratierung soll communitybasiert erfolgen – Lehrer*innen entwickeln und teilen eigene OERs, zertifiziert werden hochwertige Materialien durch den “Schwarm”. Versprochen werden Datensicherheit und Privatsphäre, ebenso wie eine Anbindung bestehender LMS und Cloud-Systeme. Wir sind gespannt auf die Umsetzung. Offen bleibt die Frage, wozu es neben bestehenden Systemen sowie dem Projekt SODIX der Länder eine weitere Parallelinfrastruktur braucht und ob die Lösung auch Hochschulen bundesweit vernetzen soll. |
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“Digital Divide” dank Zukunftsvertrag? |
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Insgesamt sind die deutschen Hochschulen digital natürlich schon deutlich besser aufgestellt als die Schulen. Nach dem mehr als überfälligen Digitalpakt Schule wurden dann aber auch die Rufe nach einem Digitalpakt Hochschule lauter. Nun haben die Länder in ihren Verpflichtungserklärungen, die im Juni von Bund und Ländern angenommen wurden, ihre Vorhaben angekündigt. Auffallend ist, dass es eine enorme Varianz hinsichtlich der Rolle von Digitalisierungsthemen gibt: Währendmanche Länder Digitalprojekte nicht in den Fokus rücken, haben andere Großes vor: Bayern matcht mal eben die vom BMBF bundesweit geplanten 100 KI-Professuren mit eigenen 100. Thüringen plant eine hochschulübergreifende Plattform für digitale Lehre und 25 neue Digitalprofessuren sowie ein Kompetenznetzwerk für digitale Lehre. NRW formuliert die meisten Digitalmaßnahmen und will gemeinsame digitale Servicesstrukturen wie die DH.NRW (die sich auch auf dem University:Future Festival vorstellen wird) ausbauen sowie ein hochschulübergreifendes Landesportal für Studium und Lehre aufbauen. Bleibt zu hoffen, dass sich hier kein “Digital Divide” verfestigt, wie der Tagesspiegel Background befürchtet. |
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Dümmer durch Digitalisierung? |
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Das “Internet macht dümmer” laut einer Studie des US-Psychologen Arnold Glass (Rutgers University New Jersey). Glass testete über 2400 Collegestudierende im Zeitraum 2008-2018 und stellte fest, dass Studierende zunehmend bessere Hausarbeiten schrieben, aber in den Prüfungen immer schlechter abschnitten. Seine These: durch die zunehmende Digitalisierung habe sich das Lernen verändert. Das Internet werde genutzt um die nötigen Informationen für die Uni-Aufgaben zu finden, die Materie werde dabei aber nicht durchdrungen und das Gelernte daher schneller vergessen. (Spiegel Printausgabe Nr. 36/ 22.08.2020). Glass meint gleichzeitig, dass aus beiden Welten – der analogen sowie der digitalen – das beste miteinander vereinbart werden könne, indem Studierende erst versuchen würden eigene Hypothesen zu bilden, bevor sie über eine Suchmaschinenanfrage verifizieren. Die komplette Studie gibt es hier. Naja: Wir bleiben skeptisch. |
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Explosion in Beirut
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Die Bilder und Videos aus dem Libanon schockierten die Welt. Fast alle der 20 Hochschulen in Beirut sowie rund 160 Schulen wurden durch die Explosion am Hafen Beiruts beschädigt. Die UN hat einen internationalen Spendenaufruf gestartet um den Wiederaufbau von Bildungseinrichtungen und Kulturstätten und historischen Gebäuden zu finanzieren. |
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Umfrage: Blick aufs WS |
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Im vergangenen Newsletter haben wir Sie gefragt, was Sie über Online-Proctoring denken, also überwachten Online-Prüfungen. Die Mehrheit der Teilnehmenden steht der Technologie kritisch gegenüber. Einige Kommentare: “Krasser Eingriff in die studentische Privatsphäre; es sollte unbedingt alternative Möglichkeiten für das Teilnehmen an Prüfungen geben”; “Online-Proctoring digitalisiert nur ein ohnehin mangelhaftes Prüfungsformat, statt dieses neu zu überdenken und kompetenzbasierte Prüfungsformen nah an der Realität zu entwickeln” sowie “Besser wären kompetenzbasierte Prüfungen.” |
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In unserer jetzigen Umfrage bitten wir Sie um einen Blick voraus aufs Wintersemester. Wir wollen Ihre Stimmung abtesten – und wissen, welche Themen Sie bewegen. |
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University:Future Festival: Programm steht |
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Sie haben es schon in der Einleitung gelesen: Das Programm vom University:Future Festival steht. Seien Sie vom 6. bis 8. Oktober dabei und melden Sie sich jetzt kostenlos an. Was dürfen Sie erwarten?
Zum Einen steht die sehr spezielle Erfahrung der Studierenden und der Lehrenden im vergangenen Semester im Mittelpunkt. Beim Festival werden dazu u.a. folgende Frage vertieft: Wie umgehen mit der Zoom-Fatigue? Was macht die “stumme, dunkle Wand” mit Lehrenden und welche aktivierenden Methoden helfen dabei, sie aufzubrechen? Welche Methoden helfen Erstsemestern auch digital zu bonden?
Zum anderen wollen wir mit Ihnen gemeinsam aus den Erfahrungen des Digitalsemesters lernen sowie Ideen und Visionen für das neue Normal (weiter) entwickeln. Nicht wenige Sessions beschäftigen sich damit, wie wir in der Ad-Hoc-Umstellung bewährte Innovationen verstetigen können, und wie wir in einem “Hybridsemester” das “Beste aus zwei Welten” kombinieren können. Und wenn Sie sich nicht bis zum Festival gedulden wollen: Mit der Retrospektive zum Digitalsemester und dem Ausblick ins Neue Normal beschäftigt sich auch unsere neue Themenseite.
Übrigens: Ab sofort können Sie auch Sessions fürs BarCamp am 6. Oktober einreichen! |
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#DigiEduHack: Hackathon im November! |
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Im November geht’s gleich weiter mit dem #DigiEduHack. Organisiert von der Europäischen Kommission, ist der #DigiEduHack ein globaler Ideen-Hackathon, der Bildungsakteur*innen aus aller Welt zusammenbringt, um die digitale Bildung der Zukunft mitzugestalten. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft findet der Auftakt vom DigiEduHack am 12. und 13. November am EUREF-Campus in Berlin statt. Zusammen mit dem DAAD und der TU Berlin organisiert das HFD das Main Stage Event, das eine Bühne für Zukunftsvisionen aus Politik, Bildung und digitaler Welt bietet und zu Austausch und Vernetzung einlädt. Sie wollen mitmachen? Wenn Sie eine Challenge organisieren möchten, können Sie Ihre Ideen hier einreichen. Sie wollen lieber an einer bestehenden Challenge mitwirken? Die angemeldeten Challenges finden Sie hier. Ein Update zum Bühnenprogramm finden Sie in der nächsten Newsletter-Ausgabe oder auf Facebook oder Twitter. |
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P2P-Strategieberatung geht in die vierte Runde |
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Die Jury hat entschieden. Auch dieses Mal wurden sechs Hochschulen ausgewählt, die 2020/21 bei der Strategieentwicklung im Bereich Digitalisierung von Expert*innen beraten und unterstützt werden: die Uni Koblenz-Landau, die Uni Leipzig, die Uni Potsdam, die Hochschule RheinMain, die HTW Saar sowie die Hochschule Zittau/Görlitz. Ziel der Beratung ist es, Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Digitalisierung in Studium und Lehre auszuarbeiten. |
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Unser Data-Literacy-Framework: Jetzt auch auf Englisch erschienen |
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Daten lesen können – in diesen Zeiten eine immer wichtigere Kompetenz (die unter Bild-Journalist*innen nicht besonders verbreitet scheint). Das Hochschulforum hat sich dem Thema intensiv angenomme und bereits viele Studien und Beiträge dazu veröffentlicht – siehe unser Dossier Data Literacy. Um die Vermittlung und curriculare Einbindung von Data Literacy in der Hochschulbildung zu erleichtern, haben Katharina Schüller (STAT-UP) und Kolleginnen fürs uns einen Kompetenzrahmen für Data Literacy entwickelt. Nun ist dieser auf Englisch erschienen. Hinzu kommt eine aktuelle Einschötzung zur Wichtigkeit von Datenkompetenzen im Umgang mit der COVID-19-Pandemie.
Teilen Sie den Kompetenzrahmen gerne im internationalen Netzwerken! |
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HFDnet ist online
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Von nun an ist das HFDnet der zentrale Treffpunkt für die HFD Community. Das Portal führt bestehende Angebote zusammen, die nun per Single-Sign-On zugänglich sind. Über Mattermost können sie sich direkt mir anderen Netzwerkmitgliedern per Direktnahrichten verbinden und sich Themengruppen anschließen um auf dem Laufenden zu bleiben. Auf HFDcert können Sie ihre Kompetenzen im digitalen Lehren und Lernen zertifieren lassen und sichtbar machen. Wenn Sie möchten, können Sie darüber hinaus auch für Medienvertreter*innen sichtbar sein, die Ansprechpersonen mit einer bestimmten Expertise suchen. |
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Neues Dossier “Diversität & Barrierefreiheit” |
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Ortsungebundenes Studieren durch digitale Lehr- und Lernformate. Die Digitalisierung der Hochschulbildung eröffnet viele Möglichkeiten, diverse Zielgruppen zu erreichen und ein barrierefreies Studium zu erleichtern. Gleichzeitig entstehen neue Herausforderungen wie der Digital Divide oder nicht barrierefreie Online-Veranstaltungen. Trotzdem kommen diese Fragen im Kontext digitaler oder digital gestützter Hochschulbildung oft zu kurz. Ein neues Dossier beschäftigt sich daher mit den zwei Themen Diversität und Barrierefreiheit. Den Anfang macht Björn Fisseler mit seinem lesenswerten Artikel zu Barrierefreiheit und inklusiver Digitalisierung. Weitere Beiträge folgen in den nächsten Wochen. |
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#HFDsummer Community-Lightning-Talks #2 und #3 im September
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Knackige Blitzvorträge zu spannenden Themen liefern die Teilnehmenden unserer digitalen Summer School. Zuhören kann jede*r! Wir bitten um Anmeldung, denn die Plätze sind begrenzt. Zwei Sessions sind bereits gelaufen. Die Nummer drei findet am Donnerstag, 24. September 2020, 20:00 – 20:45 Uhr. Eine Übersicht über die Themen und Speaker*innen finden Sie hier. |
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Tweet des Monats |
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“I have a joke about a asynchronous online learning; but I can’t tell it to you now.“
Alex Smith @Alex_Smith_Ants |
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Community Spotlight |
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4 Fragen an Nina Wagenknecht
Nina Wagenknecht, M.A., studierte von 2010 bis 2017 Ägyptologie und Koptologie sowie Allgemeine Sprachwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2017 koordiniert sie hier als Wissenschaftliche Mitarbeiterin das Teilprojekt zur „Digitalisierung Kleiner Fächer“ am Seminar für Ägyptologie und Koptologie. Gemeinsam mit Jana Panke gestaltet sie aktuell die HFD-Insights-Podcast-ReiheApproaching the Digital Turn. Sie twittert unter@nwagenk.
Was hat Sie zuletzt begeistert? Mich hat in den letzten Monaten vor allem das Engagement unserer Lehrenden und Studierenden begeistert. Sie haben gemeinsam so schnell wie möglich neue Wege gesucht, fachlich miteinander zu lernen, aber auch ganz neue Wege gefunden, darüber hinaus miteinander zu kommunizieren.
Welches Problem treibt Sie im #CoronaCampus aktuell um? Mich beschäftigt die zeitliche und auch finanzielle Mehrbelastung der Studierenden, über die viele von ihnen im Sommersemester 2020 berichtet haben. Ich hoffe, dass wir bundesweit an den Hochschulen dafür Lösungen finden können, damit die Studierenden im Wintersemester 2020/2021 mehr Raum für die tollen Möglichkeiten des digitalen Lernens haben.
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Was lässt sich sofort und ohne viel Geld umsetzen? Transparente Kommunikation auf Augenhöhe über alle Statusgruppen hinweg, sei es zwischen Kolleg*innen und Kommiliton*innen, zwischen Lehrenden und Studierenden oder zwischen der Leitungsebene und den Lehrenden und Studierenden.
Am Ball bleiben: Wen oder was sollte man abonnieren? Ich bin ein großer Twitter-Fan – eine ehemalige Kollegin hat Twitter mal als “Wissens-Fast-Food” bezeichnet. Gerade in der Anfangszeit des #CoronaCampus haben mir da der Twittercampus-Hashtag bzw. der Tw!ttercampus Bot sehr geholfen, den Überblick über die aktuellen Entwicklungen nicht zu verlieren. |
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Impressum |
Geschäftsstelle Hochschulforum Digitalisierung beim Stifterverband Hauptstadtbüro · Pariser Platz 6 · 10117 Berlin
Verantwortlich für die Inhalte des Newsletters: Oliver Janoschka · Tel: (030) 32 29 82- 516 · E-Mail: oliver.janoschka@stifterverband.de
Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein gemeinsames Projekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des CHE Centrums für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz. Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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www.hochschulforumdigitalisierung.de |
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