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Liebe Leserinnen und Leser, |
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wir reiben uns verwundert die Augen: Ist das wirklich passiert? Deutschland als digitaler Vorreiter. 27.000 Personen nehmen am #WirvsVirus-Hackathon der Bundesregierung nach estischem Vorbild teil, tüfteln an kreativen Lösungen für die Krise – und stellen damit nebenbei einen Weltrekord auf. Auch das HFD hat sich als Themenpate beteiligt (s.u.). Die Regierungen mehrerer anderer Länder haben bereits angeklopft und möchten sich von den Pionier*innen beraten lassen und mit #BuildforCOVID19 lässt jetzt auch die WHO die Kirse “hacken”. Digital-Staatsministerin Dorothee Bär sieht in der Krise schon die Chance einer “Initialzündung” für die Digitalisierung in Deutschland. Auch für das deutsche Hochschulsystem gibt es berechtigte Hoffnungen auf positive Effekte der Krise: Sie zwinge dazu, auf digitale Offenheit umzustellen und zeige, dass es möglich ist.
Also, alles tutti in Hochschuldeutschland? Der lange ersehnte Weckruf, der die Hochschulen digitaler, offener und flexibler macht? Moment. Natürlich birgt die Krise Chancen, aber erst einmal auch große Herausforderungen. Während sich die Krankenhäuser im Land auf den “Tsunami” vorbereiten, stehen die Hochschulen vor der enormen Herausforderung, Forschung und Lehre für das nächste Semester teilweise bis vollständig aus dem Home-Office umzusetzen. Darauf sind die wenigsten auch nur im Ansatz vorbereitet. Deshalb findet an vielen Stellen noch eher akutes Feuerlöschen statt. Wie gut die digitalen Einsatzkräfte der jeweiligen Hochschulen auf diesen Ernstfall vorbereitet sind, unterscheidet sich dabei erheblich. Wo der Kulturwandel bereits vor der Krise fortgeschritten ist, zahlt es sich jetzt aus. Und wer ohnehin schon spät dran ist, hat nun besonders große Schwierigkeiten. Was ergibt sich daraus?
An dieser Stelle möchten wir den Lieblingsvirologen der Deutschen zitieren: „Es ist nicht die Zeit für Egoismus.“ Es ist vielmehr die Zeit für Kollaboration, Austausch und Solidarität. Und so ist es nach dem ersten Schritt des individuellen Feuerlöschens nun wichtig, viel stärker in Netzwerken zu denken und zu einem koknzertierten Zusammenwirken überzugehen, um Synergien herzustellen. So könnten z.B. innerhalb der Fachbereiche auch länderübergreifend systematisch Materialien geteilt werden: eine besonders gute aufgezeichnete Vorlesung wird in die eine Richtung gereicht und ein nützliches Skript in die andere. Auch wir beim Hochschulforum arbeiten weiter mit großem Einsatz daran, Sie so gut wie möglich mit geteiltem Wissen und Möglichkeiten zur Vernetzung und Kollaboration bestmöglich in der Krise zu unterstützen – z.B. mit dem Qualifizierungsspecial “Quickstarter Online-Lehre” am 15. April, das Lehrende den Einstieg in die Online-Lehre erleichtert.
Auch für die Hochschulen gilt: Die Welt nach der Krise wird eine andere sein. Sobald die großen Brände gelöscht sind, ist es an uns, diese Welt gemeinsam vorausschauend zu gestalten. Entwickelt sich durch die Krise eine Kultur des digital gestützten Lehrens und Lernens, Teilens und Kollaborierens in der Breite, dann können wir in der Tat „gestärkt aus der Krise kommen“, wie Dorothee Bär es formuliert hat. Das Sommersemester hat bereits offiziell begonnen. Packen wir’s an.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, und im Namen des gesamten Teams: Bleiben Sie gesund!
Ihr Willi Weisflog
P.S.: Auch gute Nachrichten gibt es in schwierigen Zeiten: Die Uni Gießen ist nach dem Hackerangriff größtenteils wieder online.
PPS: Sie haben es sicherlich bereits gemerkt. Dies ist das erste HFDbriefing aus meiner Feder. Ich hoffe, es gefällt Ihnen und freue mich über Ihre Rückmeldungen. |
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Was passiert in der Welt? |
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10 Millionen Euro für Berliner “Kreativsemester”//Nichtsemester//Solidarsemester |
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Der Berliner Senat legt ein Zehn-Millionen-Euro-Programm auf, um den Berliner Hochschulen sofort bei der Digitalisierung von Lehr- und Prüfungsformaten zu helfen. “Virtual Campus Berlin” dient vor allem der Finanzierung von Infrastruktur, Ausstattung und Software-Lizenzen. Dass das nur ein Anfang ist, hofft der zuständige Berliner Wissenschaftsstaatsekretär Steffen Krach und fordert einen Digitalpakt für die Hochschulen im Umfang von 350 Millionen Euro. Wir unterstützen diese Forderung und stehen bereit, Bund, Länder und Hochschulen dabei zu begleiten.
Der Konflikt, wie mit dem jetzt schon historischen Sommersemester 2020 umzugehen ist, spiegelt sich auch in dieser Debatte um das Nichtsemester, Kreativsemester oder sogar Solidarsemester mit Studis und Profs als Erntehelfern wider. Klar ist: Studierende dürfen durch die Corona-Krise nicht in Existenznot geraten. Die Grundlagen hierfür sind geschaffen. Nun ist es aber an den Hochschulen, das Semester so gut wie eben möglich digital umzusetzen und damit auch nachhaltigen Fortschritt zu ermöglichen. |
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Hochschule Osnabrück stellt on the fly auf Online-Betrieb um |
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Wenn das Semester dann mit leichter Verspätung im April beginnt, können sich Einige vielleicht ein Beispiel an der Hochschule Osnabrück nehmen. Den “Luxus” eines verschobenen Semesterstarts konnte man sich hier nicht leisten: Das Semester war bereits in vollem Gange. Innerhalb weniger Tage wurde der gesamte Lehrbetrieb auf Online-Veranstaltungen umgestellt, auch Sat.1 hat berichtet. |
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Mit Daten(schutz) gegen Corona |
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Bereits im Corona-Sondernewsletter haben wir über datengetriebene Methoden zur Eindämmung des Virus berichtet. Am Mittwoch wurden nun konkrete Pläne für die App zur Nachverfolgung von Infektionsketten vorgestellt, an der auch Gesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut beteiligt sind. Das Gute: Die Nutzung ist freiwillig, die Daten werden anonym erhoben und es werden keine Bewegungsprofile oder Mobilfunkdaten erhoben. Falls diese Versprechungen erfüllt werden, könnte so eine effektive Eindämmung bei hohem Datenschutzniveau erfolgen, findet auch Freiheitsrechtler und “Lage der Nation”-Podcaster Ulf Buermeyer. Ein positives Beispiel von länderübergreifender Kollaboration. |
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Ohne Personal keine KI |
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Während auch einige Firmen versuchen, das Potential von Künstlicher Intelligenz zur Eindämmung der Pandemie oder deren Folgen anzuzapfen, ergibt eine Erhebung im Auftrag des BMWi, dass nur 6% der Unternehmen in Deutschland KI einsetzen. Problem: Auch in diesen Unternehmen blieben fast die Hälfte der ausgeschriebenen KI-Stellen unbesetzt. Um diese Qualifizierungslücke zu schließen, müssen die Hochschulen die entsprechenden Kompetenzen verstärkt vermitteln. Um “KI in der Hochschulbildung” geht es auch im gemeinsamen Online-Symposium des KI-Campus und der FernUniversität Hagen am 20. April. |
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Stifterverband vergibt Hochschulperle Spezial |
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Um Ideen zu fördern, die Hochschulen insbesondere in der aktuellen Corona-Krise helfen, vergibt der Stifterverband von April bis Juni 2020 drei Mal die Hochschulperle Spezial. Gefördert werden innovative und praxisorientierte Lösungen, die Hochschulen jetzt helfen, die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zu meistern. Vorschläge und Bewerbungen nimmt der Stifterverband entgegen. |
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Umfrage |
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Seit der Umfrage unseres März-Newsletters hat sich die Welt gefühlt auf den Kopf gestellt.
Damals stellten wir Ihnen sechs Entweder-Oder-Fragen. Die Ergebnisse sehen Sie unten. Eindeutig ist: Schnupfen ist schlimmer als kein Handyempfang.
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Viele von Ihnen werden beim Lesen dieses Newsletters im Home-Office sein. Wir haben drei kurze Fragen zu Ihren Erfahrungen damit und freuen uns auf Ihre Antworten. |
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Ergebnisse der letzten Umfrage |
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Data-Literacy-Woche |
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Dass die Krise uns auch die Schlüsselkompetenzen für das 21. Jahrhundert vor Augen führt, haben wir bereits im letzten Newsletter im Kontext von Fake News erörtert. Beim täglichen Blick auf die Statistiken des RKI oder der Johns-Hopkins-Universität ist zur Zeit kaum eine Kompetenz so relevant wie Data Literacy, wie Katharina Schüller bei uns im Blog darlegt.
Passend dazu veranstalten wir Ende April eine Data-Literacy-Woche: Cathryn Carson, Deborah Nolan, und Eric Van Dusen geben im HFD Hangout einen Talk zu “Data Literacy an der UC Berkley”. Chantel Ridsdale, Autorin der viel zitierten Studie Strategies and Best Practices for Data Literacy Education, gibt im HFD Hangout ebenfalls einen Talk zu Data Literacy. Links zur Anmeldung mit den genauen Terminen für beide Hangouts werden in den kommenden Tagen freigeschaltet. Natürlich wird die #DaLiWoche auch in unseren Social-Media-Kanälen mit Hinweisen auf wertvolle Ressourcen zum Thema begleitet. |
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HFD-Challenge bei #WirvsVirus |
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Auch das HFD hat sich am Hackathon der Bundesregierung beteiligt: Um Lehrenden und Studierenden niedrigschwellig den digitalen Austausch von Lehrmaterialien zu ermöglichen, hat Florian Rampelt die Challenge einer OER-Infoseite für die Hochschulbildung eingereicht. Im 48-stündigen Hackathon hat das Team aus ca. 25 Personen einen ersten Prototypen inklusive Klickdummy entwickelt. Das Team ist bereits während des Hackathons in den Austausch mit unterschiedlichen Akteuren getreten, ob OER-Initiativen, Anbieter offener Lernangebote oder einzelne Hochschullehrende. Es freut sich über Anregungen zu einer möglichen Weiterarbeit an der Idee und über Unterstützung bei der Identifikation von Akteuren, die so einen Prototypen gerne in die Praxis umsetzen würden. Damit verbunden hat sich insbesondere auch Klärungsbedarf zu Schnittstellen und passenden Metadatenstandards ergeben. |
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Neue Fristen für University:Future Festival und Summer School |
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Aus aktuellem Anlass haben wir den Call for Contributions für das University:Future Festival auf den 20. April verschoben. Die Bewerbungsfrist für die Summer School wurde auf den 4. Mai verlegt. |
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Webinar zu Rechtsfragen und Datenschutz |
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Über 500 Teilnehmende am Webinar zu “Rechtsfragen und Datenschutz für digitale Lehr- und Prüfungsformate”. Wow! Da im virtuellen Konferenzraum nicht genug Platz für alle Interessierten war, finden Sie hier die Aufzeichnung. |
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FernUni Hagen & HFD starten Community of Practice |
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Von der Expertise der FernUniversität in Hagen in Sachen Distanzlehre können viele gerade jetzt lernen. Deswegen kooperieren wir fortan mit der FernUni und starten eine Community of Practice. Los geht’s schon am 8. April. Mehr Infos hier. |
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Qualifizierungsspecialmit e-teaching.org und GMW |
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Zum Umgang mit dem Sommersemester emfpiehlt die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), das Sommersemester 2020 unbedingt als regulären Teil des Studiums oder der Qualifizierung anerkennen zu lassen. Viele Lehrende stellen sich die Frage, wie sie den digitalen Semesterstart erfolgreich einleiten können. Wir möchten gemeinsam mit e-teaching.org und der GMW solchen Herausforderungen im Qualifizierungsspecial “Quickstarter Online-Lehre” am 15. April nachgehen. Das Qualifizierungsspecial richtet sich an Lehrende aller Hochschulen und Fachrichtungen. Es ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in die Planung und Gestaltung von virtuellen Hochschulveranstaltungen in Zeiten von Corona. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. |
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Tweet des Monats |
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Nochmal in LAUT an Unis und Lehrende: lasst euch von den Studis helfen Lehre zu digitalisieren! Viele sitzen in ihren WG Zimmern und wissen, wie sie ihre digitale Lehre wollen und mit welchen Tools. Lasst uns #WirVsVirusHack fortführen! #coronacampus #twittercampus
@ALEXABOCKEL |
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Comunity Spotlight |
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Vier Fragen an Barbara Wagner
Barbara Wagner ist Programmmanagerin im Bereich der Peer-to-Peer-Strategieberatung für das Hochschulforum Digitalisierung beim Stifterverband. Sie ist aktuell Ansprechpartnerin der Corona-Task-Force des HFD.
Was hat dich zuletzt begeistert? Mich hat erst gestern ein Telefonat mit einer Frau sehr begeistert, die auf unsere HFD Corona-Serviceseite hingewiesen wurde. Sie betreibt eine kleine Kosmetikschule und muss nun auf Online-Unterricht umstellen. In einem kurzen Gespräch wurde klar, dass sie eigentlich schon einen konkreten Plan hat, wie sie das didaktisch umsetzen kann. Ich habe dann nur noch ein paar Tipps zu kostenfreien Tools und zur Kommunikation des neuen Angebots gegeben. Nebenbei hat ihr Kleinkind im Hintergrund immer lauter angefangen zu schreien… Respekt dafür!
Welches Problem treibt dich um? Mich treibt natürlich unsere Gesamtsituation um, in der wir uns durch die Corona-Pandemie befinden. Ich habe den Eindruck, dass gesamtgesellschaftlich betrachtet unsere Welt nach Corona nicht mehr die Gleiche sein wird wie zuvor.
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Was lässt sich sofort und ohne viel Geld umsetzen? Im Grunde genau das was ich aktuell mache, meine Expertise und Zugewandtheit in dieser Zeit sinnvoll einbringen. Bin extrem glücklich, dass ich das sowohl im beruflichen und als auch privaten Umfeld tun kann.
Am Ball bleiben: Wen oder was sollte man abonnieren? Folgende Podcasts kann ich empfehlen: Wenn es schnell gehen muss Auf den Punkt von der Süddeutschen Zeitung. Lobo – Der Debatten-Podcast: Dort bespricht Sascha Lobo die Kommentare zu seiner Kolumne auf Spiegel Online. Das Politikteil von der ZEIT, ein recht neuer Podcast, aber ich fand die ersten Folgen nicht schlecht. Das ist ein bayerisches Lob. Zur Entspannung vor, zwischen oder nach der Arbeit bei YouTube Yoga with Adriene. |
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Impressum |
Geschäftsstelle Hochschulforum Digitalisierung beim Stifterverband Hauptstadtbüro · Pariser Platz 6 · 10117 Berlin
Verantwortlich für die Inhalte des Newsletters: Oliver Janoschka · Tel: (030) 32 29 82- 516 · E-Mail: oliver.janoschka@stifterverband.de
Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein gemeinsames Projekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des CHE Centrums für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz. Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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www.hochschulforumdigitalisierung.de |
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