Arbeitspapier: KI und gute wissenschaftliche Praxis – Neue Herausforderungen für Hochschulen
Arbeitspapier: KI und gute wissenschaftliche Praxis – Neue Herausforderungen für Hochschulen
29.11.24![](https://hochschulforumdigitalisierung.de/wp-content/uploads/2024/11/AP-GWP.png)
Ein neues Arbeitspapier des Hochschulforums Digitalisierung beleuchtet die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Vermittlung und Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP). Die Untersuchung zeigt, wie GWP-Trainer:innen den Einsatz von KI bewerten und welche Regelungsbedarfe sie sehen.
Mit der fortschreitenden Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT stellt sich die Frage, wie Hochschulen die Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) sicherstellen können. Das Arbeitspapier „KI und gute wissenschaftliche Praxis (GWP) – Perspektiven von GWP-Trainer:innen“ zeigt, wie Expert:innen die Lage einschätzen. Auf Basis einer umfassenden Befragung von Trainer:innen für GWP in der DACH-Region werden die Chancen, Risiken und spezifischen Herausforderungen des KI-Einsatzes in der Wissenschaft beleuchtet.
Die Befragung ergab, dass die meisten GWP-Verantwortlichen KI als hilfreiches Werkzeug in der wissenschaftlichen Praxis akzeptieren, insbesondere wenn sie zur Unterstützung von Recherche und Textgenerierung eingesetzt wird. Unterschiede zeigen sich allerdings bei der Zulässigkeit von KI-gestütztem Schreiben in Prüfungsformaten:
- Akzeptanz in bestimmten Textsorten: Abstracts, Förderanträge und Exposés werden oft als geeignete Einsatzfelder für KI genannt, wohingegen Abschlussarbeiten und Prüfungsleistungen kritischer gesehen werden.
- Regelungsbedarf für den KI-Einsatz: Eine große Mehrheit der Befragten spricht sich dafür aus, den Einsatz von KI in GWP-Regelungen klar zu definieren. Dabei wird eine transparente Kennzeichnung der genutzten Tools als besonders wichtig angesehen.
- Unterschiede nach Fachdisziplinen: Die Einstellung zur KI-Nutzung variiert stark zwischen den Fachbereichen. Während in den MINT- und Lebenswissenschaften kooperatives Arbeiten und der Einsatz technischer Hilfsmittel eher üblich sind, zeigen sich die Geistes- und Sozialwissenschaften zurückhaltender.
Das Arbeitspapier verdeutlicht, dass klare Leitlinien und die Schulung in digitaler Kompetenz für alle Beteiligten im Hochschulbereich notwendig sind, um Integrität und Transparenz im Umgang mit KI-Tools zu gewährleisten. Doch darüber hinaus werfen KI-Entwicklungen nach Ansicht der Autor:innen auch grundlegende Fragen auf, die die Hochschul-Community noch lange beschäftigen werden: