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Robot Writers – Ein neuer Autorentypus?

Dieser Beitrag gehört zum Dossier:
Dossier

Künstliche Intelligenz

Verändert Künstliche Intelligenz die Bildung? Wie lehren und lernen wir in Zukunft? Welche Kompetenzen erfordert die KI-Welt von morgen? Welche Chancen und Risiken bietet die Technologie für die Hochschulbildung?
Roboterfigur - vermutlich ohne Künstliche Intelligenz

Schreiben gehört für viele von uns, gerade im hochschulischen Raum, zur alltäglichen Beschäftigung und wird gemeinhin als kreative Tätigkeit betrachtet. Angesichts der fortschreitenden Entwicklung von KI stellt sich zunehmend auch im wissenschaftlichen Kontext die Frage, inwieweit dieser Schaffensprozess auch von Maschinen übernommen werden kann. In diesem Blogbeitrag geht es um Fragen der Ethik und Urheberschaft rund um das KI-basierte Schreiben.

Wenn man Künstliche Intelligenz (KI) grundsätzlich als Fähigkeit von Maschinen versteht, Aufgaben zu übernehmen, für die bisher menschliche Intelligenz als erforderlich angesehen wurde, lässt sich konstatieren, dass automatisierte, KI-basierte Textproduktion bereits zu unserem Alltag gehört. Dabei ist uns oftmals gar nicht bewusst, wie viele Bereiche heute schon von algorithmisch generierten Texten geprägt sind. Die Anwendungsgebiete reichen aktuell von lokalen Wetter- und Sportnachrichten, über Nachrichtenartikel großer Pressedienste bis hin zu Gebrauchsanweisungen, Finanzberichten oder Patientenakten. Auch vor der wissenschaftlichen Community macht diese Entwicklung keinen Halt. Spätestens damit ergibt sich für diese die Notwendigkeit, sich grundsätzlich mit Texten dieser Art auseinanderzusetzen. So stellt sich beispielsweise die Frage nach der Autorenschaft. Ist bei KI basierten Schriften die Maschine als Urheber anzusehen oder sind es vielmehr die Entwickler der Maschine? Haben diese Texte womöglich keinen Autor im klassischen Sinne und repräsentieren damit gleichsam einen neutralen Informationsfundus? 

Dabei mögen automatisiert kreierte Texte auf den ersten Blick tatsächlich „technischer“, neutraler oder gar objektiver erscheinen als Werke, die einem menschlichen Autoren zugeordnet werden können. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Denn die Algorithmen, deren Feder KI-basierte Texte entspringen, operieren innerhalb der gleichen Parameter wie der Mensch, denn es ist immer noch der Mensch, der die Parameter für die Programme vordefiniert. Zwar kann der Roboter innerhalb dieses Rahmens im Idealfall frei bzw. kreativ wirken, doch agiert er dabei stets innerhalb der ihm gesetzten Grenzen. Dieses Prinzip wird auch nicht durch Programme ausgehebelt, die schon selbst durch andere Programme erstellt wurden. Denn im Ursprung steht auch hier der Mensch als Schöpfer. Damit bleibt auch die algorithmisierte Textproduktion geprägt von subjektiven Einstellungen. Schließlich bringen die Entwickler*innen bewusst wie auch unbewusst ihren ganz persönlichen Hintergrund in die Programmlogik ein, die so zwangsläufig ausgerichtet ist an den Werten und Vorstellungen ihrer Urheber.

Grundsätzlich bleiben so auch KI-basierte Texte anfällig für tendenziöse Darstellungen. Zudem können auch sie nur eine begrenzte Menge an Informationen verarbeiten, die in Zeiten von Big Data die menschlichen Kapazitäten zwar deutlich übertreffen mag, jedoch keineswegs umfassend oder gar unendlich ist. Auch der Roboter zieht nur das an Informationen heran, was er aufgrund seiner Programmierung für relevant hält. Um einen automatisiert erstellten Text einordnen zu können, ist es daher eigentlich unerlässlich, sich im Zuge der Lektüre kritisch mit den Voreinstellungen des schreibenden Programms und seiner Entwickler auseinanderzusetzen. Robot-writers nehmen uns damit die Arbeit der klassischen Textkritik leider nicht ab. Auch beim Lesen automatisiert erstellter Texte bleiben Fragen nach Verfassereinstellung und Entstehungshintergrund relevant, wobei dieselben Maßstäbe anzulegen sind wie bei Werken menschlicher Autoren: 

  • Welche Absichten und Tendenzen kommen im Text zum Tragen? 
  • Zu welchem Zweck und in welchem Kontext wurde er verfasst? 
  • Welche Quellen standen zur Verfügung? 

Doch wer diesen Fragen in guter wissenschaftlicher Praxis beim Lesen nachgehen möchte, dem wird bei automatisiert erstellten Texten nichts leichter gemacht. Im Gegenteil: Vor allem Kriterien, die auf den Autoren und seinen Kontext bezogen sind, bleiben äußerst schwer zu beantworten. Denn während es bei einem klassischen Text zumindest prinzipiell möglich ist, etwas über die Prägungen und Absichten des namentlich genannten Autors in Erfahrung zu bringen, sind die Entwicklerinnen der KI-Schreibprogramme kaum zu fassen. Sie bleiben in der Regel genauso unbekannt wie ihre Settings, sodass die den Text gestaltenden Algorithmen eine Black Box bleiben. Wie Wissenschaft und Gesellschaft mit diesem Phänomen umgehen werden, bleibt ein spannendes Thema, ebenso wie die Frage, ob und inwieweit Texte von Robotern eigentlich in ähnlicher Weise zu behandeln sind wie Werke anonymer Verfasser.

Oder haben wir es am Ende mit einem ganz neuen Autorentypus zu tun? Diskutieren Sie gerne in den Kommentaren mit!

 

Tags: 
Big Data
Wissenschaftspraxis
KIwoche
CC-BY-SA LogoDieser Text steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International - CC BY-SA 4.0. Bitte nennen Sie bei einer möglichen Nachnutzung den angegebenen Autorennamen sowie als Quelle das Hochschulforum Digitalisierung.
  • Anja-Lisa Schroll's blog
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