Seit April 2020 wächst eine kollaborative Sammlung zu Forschungsprojekten und Forschungsergebnissen rund um das Thema Lehren und Lernen an Hochschulen in Zeiten von Corona. Das Padlet ist eine Initiative des Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsens (HDS). Es funktioniert wie eine digitale Pinnwand. Alle Besucher*innen sind eingeladen, zu lesen, zu ergänzen und zu kommentieren. Ziel ist nicht nur die zentrale Sammlung von zeitaktuellen, relevanten Studien. Das Padlet schafft ebenso eine Grundlage, um miteinander zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Hochschullehre und ihre Support-Strukturen ins Gespräch zu kommen. In diesem Beitrag stellt Anita Sekyra das Padlet näher vor: Sie geht auf seine Entstehungsgeschichte ein, auf seine Rolle als Impulsgeber für kritische Auseinandersetzung, und auf ihre drei persönlichen Schlüsselerkenntnisse zu der Corona-Studienlage.
Warum die Sammlung nicht nur von der Kollaboration, sondern insbesondere vom Austausch lebt, erklärt Anita Sekyra in diesem Beitrag.
Das Padlet stellte für mich eine Art Bewältigungsstrategie dar. Denn die Corona-Pandemie überwältigte mich und nahm mir ein stückweit die Handlungsfähigkeit. Umso mehr staunte ich, wie schnell Hochschulen Befragungen aufsetzten und Ergebnisse publizierten. So begann ich, zu sammeln. Entstanden ist ein Panorama von der Studienlandschaft zu Lehren und Lernen an Hochschulen in Zeiten von Corona. Bisher gibt es 15 aktiv Beitragende (Stand 09/2020). Seit der aktiven Mitarbeit von Christiane Arndt und Alexander Grundmann des Projektes BRIDGING der TU Hamburg im August 2020 gewinnt das Padlet wöchentlich an Qualität und Aktualität. Kurzum: Die Credits für den Erfolg des Padlets gehen an die Community!
Mit der wachsenden Anzahl der Einträge strukturierte ich das Padlet in drei Hauptrubriken:
In einem weiteren Beitrag auf dem HFD-Blog wird Christiane Arndt aus transferstrategischer Perspektive einen detaillierten Einblick in die Studien zum Schwerpunkt Lehre geben.
Ein Einblick in das stetig wachsende Padlet.
In einer weiteren Rubrik „Impulse für Diskussionen“ finden sich zwei Einsatzszenarien für das Padlet. Es handelt sich jeweils um moderierte Diskussionsrunden für Lehrende bzw. Hochschuldidaktiker*innen. Beide Einsatzszenarien folgen dem gleichen Prinzip (Think-Pair-Share):
In den Diskussionsrunden geht es zum einen um die Erschließung des aktuellen Diskurses, um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Hochschullehre, und zum anderen um die Arbeit an der eigenen scholarly attitude. Denn: “the work of the scholar also means stepping back from one’s investigation, looking for connections, building bridges between theory and practice, and communicating one’s knowledge effectively (...)” (Boyer 1990, S. 16).
Dass die Idee der scholarly attitude trägt, zeigen die Verläufe der Diskussionsrunden. Inhaltliche und methodische Schlüsselerkenntnisse werden gleichermaßen intensiv diskutiert, wie diese beiden Beispiele zeigen:
Das Padlet entwickelte sich für mich zu einem zentralen Impulsgeber für die kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Hochschullehre. Auf meine drei persönlichen Schlüsselerkenntnisse (Key Learnings) gehe ich im Folgenden ein. Aber vorher bin ich neugierig: Was fällt Ihnen in der Auseinandersetzung mit dem Padlet und den Studien auf? Kommentieren Sie gern unter dem Blogbeitrag!
Eine Journalistin fragte mich kürzlich: „Welche Studie können Sie empfehlen?“. Dieser Frage wich ich ein stückweit aus. Denn die Studien unterscheiden sich stark in ihren Zielen, Zielgruppen, Auftraggeber*innen oder in ihrer Güte. So ergibt sich der Grad der Nützlichkeit einer Studie v. a. aus dem Standort der Rezipierenden. Ich benannte stattdessen drei übergeordnete Entdeckungen:
Mit dem Community-Gedanken startete das Padlet. Mit dem Community-Gedanken endet dieser Blogeintrag:
Ich lade Sie zur Mitarbeit an dem Padlet ein: Ergänzen Sie gern fehlende Studien. Kommentieren Sie aufgeführte Studienergebnisse. Teilen Sie hochschuldidaktische Konzepte für die Diskussion von Studien. Bei Fragen, Anregungen etc. zum Padlet melden Sie sich bei mir unter anita.sekyra@hd-sachsen.de.
Wenn Sie als Autor*in einer Studie diese vorstellen, als Student*in Studienergebnisse kommentieren oder als hochschulische*r Akteur*in eine Einschätzung zu der Studienlage in Gänze auf dem HFD-Blog geben möchten, melden Sie sich bei Laura Wittmann unter kommunikation@hochschulforum.org.
#GemeinsamBesser
Anita Sekyra
Boyer, E. L. (1990). Scholarship Reconsidered. Priorities of the professoriate. San Francisco, CA: The Carnegie Foundation for the Advancement of Teaching
Ellis, C., Adams, T. E., & Bochner, A. P. (2010). Autoethnografie. In: G. Mey & K. Mruck (Hrsg.). Handbuch qualitative Forschung in der Psychologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 345-357.
Tang, T., Abuhmaid A.M., Olainet, M. et al. (2020). Efficiency of flipped classroom with online based teaching under COVID-19. In: Interactive learning environments. Abgerufen 30.09.2020 von https://doi.org/10.1080/10494820.2020.1817761
Your first name.
More information about text formats
Enter the characters shown in the image.
Das Hochschulforum Digitalisierung möchte Ihre Ideen in die Gestaltung der Website einbeziehen. Dafür bitten wir Sie herzlich, an unserer Umfrage teilzunehmen.Als Dankeschön können Sie einen von drei Hoodies vom Hochschulforum Digitalisierung gewinnen.
Hinweis: Die Umfrage wird über Google Formulare durchgeführt. Durch Klicken auf den Button werden Sie zum Google Formular weitergeleitet.
Jetzt teilnehmen