Seit dem 30. November 2022 ist GPT-3 von OpenAI frei und kostenlos zugänglich und hatte bereits innerhalb von fünf Tagen 1 Million Nutzer:innen erreicht. Seither sorgt ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) global ungebrochen für viel Aufsehen und mediale Aufmerksamkeit. Doch was genau steht hinter diesem Angebot?
ChatGPT ist ein Chatbot, der durch künstliche Intelligenz passende Antworten auf Fragen und Aufgaben generiert und so einen menschlichen Dialog simuliert. Die Fähigkeit des Bots, lange, flüssige Texte zu so gut wie allen Themen zu generieren, ist immer wieder verblüffend, jedoch nicht immer fehlerfrei und wahr. Trotzdem scheinen die Implikationen, die diese Technologie (und vergleichbare Assistenzsysteme) sowie deren Anwendung für die gesamte Gesellschaft, insbesondere aber auch für das Bildungssystem hat, fundamental. Wir sehen diesen Blogartikel daher als Beitrag zur Orientierung und als Versuch, diesen dynamischen Diskurs in einem kuratierten Zwischenstand abzubilden. Sie finden nachfolgend die aus unserem Blickwinkel interessantesten Fakten und Fragen zum ChatGPT speziell im Hochschulkontext. Wir haben relevante Stimmen und Stimmungen, Chancen und Risiken sowie Diskussionsbedarfe aufgenommen, die zentrale Aspekte dieser Entwicklung portraitieren. Die Spannung, wie sich diese Technologien weiterentwickeln und wie die Hochschulen damit umgehen (können), bleibt uns sicher noch länger erhalten, daher wird dieser Blog immer wieder erweitert bzw. aktualisiert werden [zuletzt: 7. Juni 2023].
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Must-Reads: Die wichtigsten Publikationen zu ChatGPT im Hochschulkontext
Was ist ChatGPT und wie funktioniert der Bot?
ChatGPT im Hochschulbetrieb
ChatGPT in den Medien
Wie gut wird ChatGPT, wie geht es weiter?
Fazit
Auch hier wird über ChatGPT gesprochen
Die Fähigkeiten des neuen Chatbots überraschen viele, doch für Expert:innen war diese technische Entwicklung abzusehen:
Ist der Hype gerechtfertigt, handelt es sich um eine “Zeitenwende” - auch für Hochschulen?
Viele Diskussionen und Schlagzeilen in Bezug auf ChatGPT drehen sich aktuell um Prüfungen und die Möglichkeiten von Manipulationsversuchen. Kann man erfolgsversprechende Qualifikationsarbeiten maschinell erstellen lassen? Und wenn ja - (wie) kann das verhindert werden? Verschiedene Ansätze werden diskutiert:
Darüber hinaus werden bereits technische Prüfmaßnahmen diskutiert:
Wie vielversprechend ist die Idee, KI mit KI zu bekämpfen? Erste Einschätzungen sind eher zurückhaltend:
Ein 📰 umfangreiches Rechtsgutachten des Projekts KI:edu.nrw der Ruhr-Universität Bochum und der WWU Münster kommt zum Schluss, dass KI keine Urheberschaft zugeschrieben werden kann und dass Verbote nicht zielführend sind.
Generell sind kreative, kompetenzorientierte und kommunikative Prüfungsformen von den neuen Möglichkeiten, die sich durch ChatGPT eröffnen, eher nicht betroffen. Könnte ChatGPT also den Anlass bieten, die schon länger diskutierte Umorientierung im Prüfungswesen zu realisieren?
In ihrem Blogbeitrag 📰 ChatGPT und Täuschung in Schule und Hochschule (02.02.2023) beschäftigt sich die Rechtsanwältin Sibylle Schwarz mit den Begriffen "Täuschung" und "Plagiat".
📰 Prüfungsrechtliche Fragen zu ChatGPT (Februar 2023): Tilmann Fleck (Stabsstelle IT-Recht der bayerischen staatlichen Universitäten und Hochschulen, c/o Universität Würzburg) diagnostiziert in seiner Auseinandersetzung mit Prüfungs- und Urheberrecht einen Bedarf, bestehende Regeln zu ändern.
Viele aktuelle Berichterstattungen rund um ChatGPT konzentrieren sich auf die Überlegung, wie sich verhindern lässt, dass Studierende bei Prüfungen betrügen könnten. Dies scheint in zweierlei Hinsicht verkürzt: Zum einen sind Prüfungen nicht das einzige akademische Anwendungsfeld, und zweitens sind Studierende nicht die einzigen Anwender:innen.
Was kann ChatGPT also darüber hinaus für den akademischen Betrieb bedeuten?
Zeit- und Ressourcenmanagement ist ein wichtiges Thema an Universitäten. Könnte die KI Lehrende entlasten - etwa bei Vorbereitung, Erstellung von Folien, gar Korrekturen - und dadurch mehr Ressourcen für die persönliche Betreuung schaffen?
📰"ChatGPT – Eine Chance zur Wiederbelebung des kritischen Denkens in der Hochschullere" (16.02.2023): Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig hält Verbote von ChatGPT für kontraproduktiv, alternativ stellt sie am Praxisbeispiel vor, wie der Chatbot in der Hochschullehre integriert werden kann.
📰 “Integration von KI-Tools in der Lehre” (17.03.2023): Dr. Anna Faust von der HU Berlin teilt in diesem HFD-Blogbeitrag einen Ansatz, wie Lehrende auch ohne KI-Expertise sich KI-Technologien annähern können, um diese zielführend für ihre eigenen Lehrveranstaltungen einbinden zu können.
🎦 “ChatGPT in Hochschulen: Aufklären, ausprobieren, akzeptieren, aktiv werden” (10.02.2023): Martin Rademacher, Projektleiter des HFD, sprach mit Prof. Dr. Doris Weßels (FH Kiel) darüber, ob der Hype berechtigt ist, was Hochschulen jetzt tun können und wie sie selbst ChatGPT in Lehr- und Prüfungssituationen einbindet.
Dr. Ulrike Handke sieht in ChatGPT eine Chance für Lehrende: In ihrem Video vom 09.01.2023 🎦 "ChatGPT in der Hochschullehre - Ideen zum Umgang vor allem beim Prüfen" erklärt sie u.a., wie Lehrende von ersten Ideen und Aufschlägen durch den Bot profitieren könnten.
📰 Hinweise zu textgenerierenden KI-Systemen im Kontext von Lehre und Lernen (Februar 2023): Beatrix Busse et al. fordern in ihrem Papier einen proaktiven, aber auch transparenten Umgang mit KI-gestützten Schreibtools.
📰 Educator Condireations for ChatGPT (Februar 2023) - OpenAI selbst mit einem Überblick zu Chancen und Grenzen für den Einsatz von ChatGPT im Bildungssystem.
Selten hat ein Thema aus dem Bereich digitale Bildung innerhalb kurzer Zeit so viel Aufmerksamkeit erfahren. Die Schlagzeilen reichweitenstarker Medien aus den vergangenen Wochen zeigen, wie hoch die Wogen zum Teil schlagen:
Das Argument, dass ChatGPT nicht gut genug oder nur für begrenzte Zeit frei zugänglich sei, trägt womöglich nur kurz:
📰 Google könnte schön nächste Woche eine ChatGPT-Alternative vorstellen (03.02.2023) - Google kündete bereits neue Produkte in der KI-Sparte an.
Ob Hype oder nicht - ChatGPT wird nicht wieder verschwinden, auch nicht von der Landkarte des Bildungsdiskurses. Nicht zuletzt, weil zahlreiche Aspekte berührt werden, die uns in Diskussionen und Agenden rund um digitale Hochschulbildung schon länger beschäftigen:
Weitere Diskussionspunkte könnten lauten:
Relevante Hashtags lauten: #ChatGPT, #ChatGPT3, #ChatGPT4, #openAI, #lernenmitKI; #KI
@learnGPT: Unter diesem Handle werden Tipps für einen poduktiven Umgang mit ChatGPT gesammelt
💬 Diskussionskanal auf Mattermost
💜 Virtuelles Kompetenzzentrum - Schreiben, lehren und lernen mit KI - Tools und Techniken für Bildung und Wissenschaft (VK:KIWA)
💬 ChatGPT-Community auf Discord
Auch der 🚀 European Digital Education Hub (EDEH) bietet Aktivitäten zum Thema AI an (Bitte beachten Sie, dass Sie ein registriertes Mitglied von EDEH sein müssen, um an diesen Aktivitäten teilnehmen zu können. Hier finden Sie den Link zur Anmeldung.)
Die Präsentationen zu einem Webinar finden Sie hier.
Eine Online-Arbeitsgruppe wird im Februar die Arbeit aufnehmen und ca. sechs Monate laufen (Call for participants, Deadline 31.01.2023).
„Ask Me Anything“-Session mit Manuel Dolderer am 02.02.2023, 12:00 Uhr.
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