das digitale Sommersemester im Ausnahmezustand hat nun auch an den Universitäten begonnen. Mit viel Kreativität, Flexibilität und einigen Überstunden haben die Hochschulen den holprigen Start gewuppt. Doch die schnellen infrastrukturellen Maßnahmen wie die Anschaffung von Software-Lizenzen oder stärkeren Servern sind erst der Anfang. Um aus dem Notfallmodus nun auch die Entstehung qualitativ hochwertiger und nachhaltiger Verbesserungen für die Hochschulen im digitalen Zeitalter zu ermöglichen, veranstalten wir in dieser Woche gemeinsam mit dem KI-Campus und dem DAAD einen bundesweiten Hackathon. 17 Hochschulen sind bereits beim #SemesterHack dabei. Wer selbst aktiv an der Entwicklung neuer Ideen und Produkte für das Coronasemester mitwirken will, kann sich heute noch als Hacker*in oder Mentor*in zum Hackathon, der komplett im digitalen Raum stattfinden wird, anmelden.Ebenfalls im digitalen Raum stattfinden wird das University:Future Festival. Passender könnte es ja kaum sein: Denn es gibt wohl keine bessere Gelegenheit, als in der aktuellen Veränderungsdynamik die Zukunft der Hochschulen gemeinsam im digitalen Raum zu erkunden. Natürlich möchten wir auch unserer Verantwortung gerecht werden, Ihnen früh Planungssicherheit zu verschaffen und die Potenziale zu nutzen, zu diesem Thema gemeinsam mit Ihnen und einer globalen Hochschulcommunity im Austausch zu sein.An die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen appelliert auch Martin Wortmann, Präsident der Rheinischen Fachhochschule Köln. Statt akademischer Distanz sollten die Hochschulen durch “Nähe zum wirtschaftlichen und sozialen Geschehen einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und der Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen und für ein stabiles Gemeinwesen sorgen”. Die Bedingungen dafür sind gut: Das Vertrauen in die Wissenschaft in der Bevölkerung ist laut einer Befragung von Wissenschaft im Dialog so groß wie noch nie seit Beginn der Erhebung 2014. Wie stabil dieses Vertrauen in Krisenzeiten allerdings ist, hinterfragt Jan-Martin Wiarda. Um zusätzliche Anreize für eine offene Wissenschaft, die einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, zu bieten, schreibt der Stifterverband den Open Data Impact Award aus. Unterdessen hat die EU-Kommission eine Plattform für Forschungsdaten eingerichtet. Welche Folgen die Krise für die Arbeit von Wissenschaftsorganisationen hat und welche Chance sie bietet, thematisiert eine neue Videoreihe des Wissenschaftsrats. Und die Lehre? Die EUA untersucht in einer Umfrage Entwicklungstrends für digital gestützes Lehren und Lernen. Gerade jetzt wichtig, daher nehmen Sie gerne teil. Für die Digitalisierung der Lehre in Deutschland sieht TU9-Präsident Wolfram Ressel in der Krise “die Chance schlechthin - die wir aber auch nutzen müssen”. Immerhin fühlen sich laut Hochschul-Barometer fast 90 Prozent der Hochschulen (eher) gut vorbereitet für den digitalen Start ins Sommersemester. Für eine nachhaltige Digitalisierung fehle es aber immer noch an Investitionen, insbesondere in IT-Infrastruktur, weshalb HRK-Präsident Alt erneut einen Digitalpakt Hochschule fordert. Derweil macht Hessen mit einem eigenen Programm vor, wie es gehen kann. Damit neben der Infrastruktur aber auch die Weiterbildung der Lehrenden nicht zu kurz kommt, haben wir in Zusammenarbeit mit e-teaching.org das Qualifizierungsspecial "Quickstarter Online-Lehre" mit einer überwältigenden Teilnahmezahl veranstaltet. Nicht nur Lehrende, sondern auch Hochschulleitungen unterstützen wir: Die Peer-to-Peer-Strategieberatung geht in die nächste Runde. Wer die Gelegenheit nutzen möchte, aus dem akuten Digitalisierungsschub langfristige Strategien über die Krise hinaus zu entwickeln, kann sich jetzt auf die Ausschreibung für den Jahrgang 2020/21 bewerben. A propos über die Krise hinaus: Was passiert eigentlich mit der Entwicklung physischer Lernräume? Damit beschäftigt sich ab Donnerstag der Digitale Roundtable “Lernräume der Zukunft”.Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Studierenden: In dieser Zeit der digitalen Nähe haben wir die HFD Student Community gegründet und einer Seite speziell für Studierende eingerichtet, damit auch sie sich noch stärker informieren, vernetzen und aktiv einbringen können. Denn darum geht es in der aktuellen Situation, nicht nur für Studierende: sich aktiv einbringen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Lösungen für die Krise und für eine bessere Welt danach zu erarbeiten. Oder wie Digitalvordenker und Investor Marc Andreessen in seinem vielbeachteten Essay feststellt: “It’s time to build.”Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und bleiben Sie gesund!Ihr Willi Weisflog
Mehr als 90% der Teilnehmer*innen unserer April-Umfrage gaben an, (überwiegend) im Home Office zu arbeiten. Der Rest schätzt die Verteilung von Arbeit in Büro und Home-Office mit 50/50 ein.
Was an der Arbeit zuhause als besonders belastend empfunden wird, sehen Sie in der Grafik. Was viele an ihr genießen, sind vor allem die freie Zeiteinteilung und die gesparte Fahrtzeit.
Ein Zitat aus den Freitextantworten für die schweren Home-Office-Momente: "When the going gets tough, the tough get going."
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