Förderlinie „Innovative Hochschule“ unterstützt Transfer – und Digitalisierung

Förderlinie „Innovative Hochschule“ unterstützt Transfer – und Digitalisierung

07.07.17

118 Anträge wurden von Universitäten und Hochschulen für die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingereicht. Vergangenen Dienstag wurden die 48 ausgewählten Hochschulen und Hochschulverbundprojekte bekanntgegeben, die nun mit einer finanziellen Unterstützung von jährlich zwei bzw. drei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren rechnen können. Dabei werden auch Initiativen gefördert, die sich mit den Themen des Hochschulforums beschäftigen.

Die Bund-Länder-Initiative soll Hochschulen darin unterstützen, sich im Leistungsbereich Transfer und Innovation, der auch als – neben Forschung und Lehre – „dritte Mission“ der Hochschulen bezeichnet wird, zu profilieren und ihre strategische Rolle im regionalen Innovationssystem zu stärken. Unter den geförderten Projekten befinden sich 35 Fachhochschulen, eine Kunst- und Musikhochschule sowie zwölf Universitäten und Pädagogische Hochschulen.

Die rege Beteiligung von Fachhochschulen sowie kleinen und mittleren Universitäten wurde von Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Vorsitzender der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) und Wissenschaftssenatorin des Landes Bremen, anerkennend betont: „Dies macht deutlich, wie groß der Bedarf an den Förderzielen und –inhalten in der Wissenschaftslandschaft ist, aber auch, wie stark die Hochschule sich bereits in ihrer Rolle als Initiator von Netzwerken in der Interaktion mit Wirtschaft und Gesellschaft verstehen.“ Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, stellvertretende Vorsitzende der GWK, zeigte sich von der Bandbreite an Themen beeindruckt: „Vom technologischen über den sozialen bis zum künstlerischen Bereich ist alles vertreten. Die ‚Innovativen Hochschulen‘ werden deshalb den Transfer von Forschungsergebnissen aus allen Wissenschaftsdisziplinen zum Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft stärken und Leuchttürme für unsere Regionen werden.“

Bildung und Vernetzung für die Zukunftsfähigkeit von Regionen

Einige der ausgewählten Transferprojekte beschäftigen sich explizit mit den Themen des Hochschulforums Digitalisierung. Exemplarisch wollen wir hier drei von ihnen näher vorstellen.

„menschINbewegung“ der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): In dem Projekt werden vier Transfercluster geschaffen: Innovative Mobilität, Digitale Transformation, Nachhaltige Entwicklung und Bürgerschaftliches Engagement. Im Themenfeld Digitale Transformation steht die Verankerung der Hochschulen als „digitale Lernorte“ in der Region, über die KMU und Bürger mittels digitaler Lern- und Beratungsangebote stärker an digitale Technologien herangeführt werden sollen. Dies soll die Entstehung digitaler Geschäftsmodelle und Ausgründungen in der Region anregen. Darüber hinaus wollen die KU und die THI einen offenen und kreativen Umgang mit digitalen Technologien anstoßen. Beispielsweise soll gemeinsam mit der Zivilgesellschaft untersucht werden, auf welche Weise digitale Medien die öffentliche Meinungsbildung zu Innovationsthemen prägen. THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober sagt: „Mit unserer Allianz wollen wir zusammen mit Partnern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik konzentriert an Leitthemen arbeiten, die von Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Region sind“.

„TRANSFER TOGETHER – Bildungsinnovationen in der Metropolregion Rhein-Neckar“ der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN): In diesem Projekt soll die Zusammenarbeit intensivieren und die schon bestehende Zusammenarbeit intensivieren. Durch Schulpraktika der PH-Studierenden besteht schon ein Anwendungsbezug und eine Verankerung in der Bildungslandschaft, die MRN verfügt über ein breites Netzwerk. Beide Kompetenzen sollen nun genutzt werden, um einen strategischen Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung in der Region zu initiieren. Regionale Netzwerke im Bildungsbereich und fachdidaktische Expertise könnten zum Beispiel dazu dienen, MINT-Fächer unter Jugendlichen beliebter zu machen, um den Nachschub an Fachkräften zu sichern. Die Erfahrungen aus der Praxis können den Wissenschaftler(inne)n Impulse liefern, die wiederum in die Ausbildung angehender Lehrkräfte einfließen können.

Transferverbund Saxony⁵ der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Mittweida, Zwickau, Zittau/GörlitzDresden und Leipzig: Die Organisationsform des Smart University Grid sorgt dafür, dass regionale Bedarfe und dezentral angesiedelte Spezialkompetenzen durch einen vernetzten Wissens- und Technologietransfer zusammenkommen. In einem Leitbild sowie einer Fünf-Punkte-Strategie sind der Arbeitsprozess und die Ziele des Netzwerks festgehalten. Die Strategie bezieht sich auf sieben methodisch innovative Maßnahmenbereiche, z.B. dem Cluster für medialen Wissens- und Technologietransfer. Darin sollen die Kompetenzen und Infrastrukturen in den Bereichen Film- und Audiotechnik, Virtuelle Realität, Computerspiele, Interkulturalität, Medien- und Webdesign sollen besser für den eigenen Technologietransfer genutzt werden und die nichttechnischen Fachdisziplinen der anderen Hochschulen unterstützen. Dem Projekt geht eine bereits zehn Jahre dauernde Zusammenarbeit der bereiligten Hochschulen voraus.