Fellow-Programm Freies Wissen geht in die dritte Runde!

Fellow-Programm Freies Wissen geht in die dritte Runde!

10.04.18

Das Fellow-Programm Freies Wissen fördert die Öffnung von Forschung und Lehre im Sinne Offener Wissenschaft. Die Ausschreibung für die dritte Runde des Förderprogramms ist nun veröffentlicht: Bis zu 20 Stipendien werden an Nachwuchswissenschaftler(innen) vergeben, die ihre Forschungsprozesse offen gestalten wollen. Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2018.

Das Fellow-Programm Freies Wissen ist darauf ausgerichtet, dass Wissenschaft offen zugänglich und transparent gemacht wird. Eine Offene Wissenschaft ermöglicht der Gesellschaft und Forschenden den freien Zugang zu wissenschaftlichen Methoden, Daten, Informationen und Ergebnissen, die als Wissensallmende zur Verfügung gestellt werden.

Das Fellow-Programm richtet sich an Doktorand(inn)en, Post-Docs und Juniorprofessor(inn)en, die ihre Forschungsprozesse offen gestalten möchten und an einer (staatlichen oder staatlich geförderten) wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland, Österreich oder der Schweiz tätig sind. Eingerichtet ist die Förderung von Wikimedia Deutschland, dem Stifterverband und der VolkswagenStiftung

Neben einer finanziellen Förderung erhalten die Fellows bei der Umsetzung ihrer Open-Science-Projekte Unterstützung von Mentor(inn)en, sowie Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk aus Expert(inn)en für Offene Wissenschaft. Durch die Vernetzung der Fellows innerhalb des Fellow-Programms und darüber hinaus mit der Community für Offene Wissenschaft können neue Impulse für geförderte Forschungsvorhaben aufgenommen und realisiert werden. Begleitet wird das acht Monate dauernde Fellow-Programm mit Workshops und Tagungen, die sowohl Vernetzung als auch Qualifizierung zum Ziel haben.

Darüber hinaus sollen die Fellows als Botschafter(innen) für Freies Wissen agieren und die Idee einer Offenen Wissenschaft in ihren und anderen wissenschaftlichen Institutionen und Communities verbreiten, sowie den Wissenstransfer in die Gesellschaft voranbringen, etwa durch Vorträge oder Workshops. Eine Übersicht entsprechender Aktivitäten der aktuellen Fellows ist bei Wikimedia zu finden.

Vielfältige Bewerbungen

“Das Fellow-Programm hat mir Einblicke und Kenntnisse in Offener Wissenschaft vermittelt, die ich sonst nicht erfahren hätte – erfahren im theoretischen sowie praktischen Sinn. Das Fellow-Programm hat geholfen, die Einstiegshürde zu überwinden, und vieles einfach mal auszuprobieren und sich dahinterzuklemmen”, sagt Lena Reibelt, die als Fellow im Programmjahr 2016/2017 gefördert wurde. Im Rahmen ihrer Promotion untersucht sie hemmende und fördernde Aspekte von Umweltbildung auf Madagaskar. Damit bearbeitet sie ein spezielles Themengebiet – dies zeichnet viele der Fellowships aus, denn es sollen Interessierte aus allen Disziplinen angesprochen werden. Die bisher im Rahmen des Programms geförderten Projekte sind überaus vielfältig und reichen von der Digitalisierung und wissenschaftlichen Aufbereitung von Daten deutscher Bundesgerichte über die Konstruktion eines wissenschaftlichen Gerätes zur Beobachtung von Honigbienen als Open Hardware bis zur Entwicklung einer Internetplattform, mit der Videotelefonate zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Schülerinnen und Schülern vereinbart werden können. 

Bewerben können sich auch im Programmjahr 2018/2019 wieder Doktorand(inn)en, Post-Docs, Juniorprofessor(inn)en (oder Personen in vergleichbarer Position) oder wissenschaftliche Mitarbeiter(innen), deren Hochschulabschluss nicht mehr als zehn Jahre zurückliegt und die an einer (staatlich geförderten oder anerkannten) wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig sind. Dabei ist es möglich, sich mit dem derzeitigen Forschungsprojekt oder geplanten Forschungsvorhaben zu bewerben unter der Angabe, welche Aspekte der Forschung im Sinne von Offener Wissenschaft geöffnet werden sollen.

Bewerbungsvoraussetzungen:

  • Masterabschluss oder gleichwertiger Hochschulabschluss, der nicht mehr als zehn Jahre zurückliegt
  • Tätigkeit an einer (staatlich geförderten oder anerkannten) wissenschaftlichen Einrichtung
  • Interesse an offener Wissenschaft und Freiem Wissen (siehe Open Definition)
  • Veröffentlichung der im Rahmen des Fellow-Programms durchgeführten Forschung (Methoden, Daten, Publikationen) gemäß der Open Definition
  • Teilnahme an drei Präsenzveranstaltungen
  • Aktive Teilnahme am Mentoring
  • Mitarbeit bei der prozessbegleitenden Evaluation des Fellow-Programms (z. B. self-assessments zu Offener Wissenschaft vor und nach Teilnahme am Programm, Analyse der eigenen wissenschaftlichen Einrichtung, strukturierte Reviews mit den Mentoren und Mentorinnen, Zwischen- und Abschlussbericht)
  • Aktive Kommunikation über den eigenen Projektstand sowie über die im Programm erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen zu Offener Wissenschaft (z. B. durch Fachbeiträge zum eigenen Projekt oder Vorträge im Rahmen fachspezifischer Veranstaltungen)

Maßgebliche Kriterien für die Auswahl der geförderten Projekte:

  • Motivation, im Rahmen des Fellow-Programms die eigene Forschung im Sinne von Offener Wissenschaft zu öffnen und unterschiedliche Instrumente offener Wissenschaft dafür zu nutzen.
  • Beitrag des Vorhabens zur Förderung Freien Wissens, insbesondere durch die Bereitschaft, die Idee von Offener Wissenschaft in der eigenen Institution zu verbreiten.
  • Ambitionierte, aber erreichbare Ziele und die Aussicht auf vorzeigbare Ergebnisse bis Juni 2019. Bitte stellen Sie dar, wie die Mittel konkret verwendet werden sollen, um den Projekterfolg zu sichern. Das Stipendium ist frei einsetzbar (von Hilfskräften bis zur Zwischenfinanzierung), soll aber dem Projekterfolg zuträglich sein.

Die Ausschreibung finden Sie an der rechten Seite und beim Stifterverband. Bis Anfang Juni 2018 werden aus den eingegangenen Bewerbungen diejenigen Projekte ausgewählt, die im Rahmen des Programmjahres 2018/2019 gefördert werden. Mehr Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie auf der Wikiversity-Seite des Programms.

Im Sinne der Transparenz des Auswahlprozesses und Offenheit sind die Bewerber(innen) dazu angehalten, ihre Projektskizzen zusätzlich auf Wikiversity zu veröffentlichen und so für alle Interessierten einsehbar und kommentierbar zu machen.

Auf den Seiten des Stifterverbands werden die Fellows der vergangenen Jahre vorgestellt. Im Blog von Wikimedia Deutschland geben einige Geförderte Einblick in das Programm und ihre Vorhaben.