Call for Participation: Good-Practice-Sammlung zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung an Hochschulen

Call for Participation: Good-Practice-Sammlung zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung an Hochschulen

10.02.20
Einkaufstüte

Das netzwerk n ist ein vor allem von Studierenden und Doktorand*innen getragener Verein, der sich für einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit an Hochschulen einsetzt. Das Netzwerk schreibt nun eine Good-Practice-Sammlung rund um den digitalen Wandel und Hochschulen aus. Das Hochschulforum Digitalisierung unterstützt den Aufruf. Bis zum 13. März können Vorschläge eingereicht werden. Hier finden Sie die Ausschreibung im Original (die anderen dort genannten Calls enden am 14. Februar). Im Weiteren geben wir den vollen Ausschreibungstext von netzwerk n wieder.

Logo Netzwerk nMit einer themenspezifischen Good Practice-Sammlung zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzt das netzwerk n mit Unterstützung des Hochschulforum Digitalisierung die zwei allgemeinen, stark nachgefragten und sehr positiv aufgenommenen und rezipierten Auflagen unserer Sammlung von Beispielen gelingender Nachhaltigkeit an Hochschulen fort.

Kontext

Ökologische, soziale und ökonomische Krisen sind keine Ausnahmen, sie gehören mittlerweile zum Alltag der Menschen auf diesem Planeten. An politischen Absichtserklärungen, wie diese Krisen zu lösen seien, mangelt es nicht, es gibt sie aktuell sogar in erfreulicher Häufigkeit – siehe u.a. die Empfehlung der HRK (2018) „Für eine Kultur der Nachhaltigkeit“. Doch Papier ist geduldig und die Umsetzung geht nur schleppend voran. Die weltweiten Fridays for Future-Proteste der jungen Generation und die Initiative Scientists for Future legen den Finger in die Wunde und lenken die Aufmerksamkeit auf die nach wie vor auch an Hochschulen vernachlässigten Ziele: Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Hochschulen stehen in der Verantwortung, stärker aktiv zu werden. Und viele Beispiele des Gelingens an Hochschulen zeugen bereits heute davon, was möglich ist und sein kann.

Fest steht zudem: Nur wenn der digitale Wandel und die Transformation zur nachhaltigen Entwicklung konstruktiv verzahnt werden, kann es gelingen, Klima- und Erdsystemschutz sowie soziale Fortschritte menschlicher Entwicklung voranzubringen (WGBU, 2019). Dies gilt auch für Hochschulen, die in der Verantwortung stehen und die Möglichkeiten besitzen, die in der Vergangenheit häufig als konkurrierend wahrgenommenen oder gegenseitig ignorierten Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammenzudenken. Deshalb suchen wir Projekte, Strukturen und Ansätze an und von Hochschulen, die diese Verzahnung bereits heute erfolgreich erproben und leisten.

Good Practice-Sammlungen für nachhaltige Hochschulen

EinkaufstüteBislang veröffentlichte das netzwerk n zwei Auflagen mit jeweils 1.500 Exemplaren (Oktober 2016, Juli 2018). All diese Geschichten des Gelingens sind zudem online und drei zugleich in Video-Form erschienen. Aus den zahlreichen Einsendungen konnten wir bisher 57 erprobte und etablierte Good Practices nachhaltiger Hochschulgestaltung systematisch aufgearbeitet einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Projekte, Strukturen und Ansätze kommen dabei aus allen Bereichen der Hochschule: Lehre, Forschung, Betrieb & Campusleben, Governance sowie Transfer.

Die starke Nachfrage und die positive Resonanz bestärkten uns, die Sammlung neu aufzulegen. Hierbei steht die Verzahnung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus – ein Thema, das seit spätestens 2018 von der Forschung (siehe u.a. WBGU) als extrem relevant für eine nachhaltige Entwicklung eingeschätzt wird, aber im Hochschulkontext noch nicht systematisch dokumentiert wurde und zu wenig Beachtung findet.

Die Sammlung soll a) inspirieren, Impulse für Veränderungen setzen und für Entscheider*innen und Nachhaltigkeitsinitiativen eine praxisorientierte Anleitung zum Wandel bieten, b) ein starkes Kommunikationsmittel in hochschulpolitischen und regionalen Transformationsprozessen sein sowie c) als Bildungsmaterial an und außerhalb von Hochschulen dienen.

Ein Beitrag für die Good Practice-Sammlungen zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Egal ob studentisch, nicht-studentisch oder statusgruppenübergreifend, egal ob Bottom-up, Topdown oder beides kombinierend – wir suchen in drei Themenbereichen Eure / Ihre erfolgreichen und inspirierenden Projekte, Strukturen oder Ansätze des Gelingens für nachhaltige Hochschulen. Sendet uns bzw. senden Sie uns auch gerne mehrere Erfolgsbeispiele.

Es gibt viele Digitalisierungsvorhaben, die sich nicht unbedingt als nachhaltig verstehen, obwohl sie z.B. die Zugänglichkeit zu Bildung erleichtern, Open Source und Green IT begünstigen, Datenschutz und Privatsphäre fördern oder durch modulare Hardware oder automatisierte Steuerung Ressourcen schonen – also Digitalisierung und Nachhaltigkeit bereits verzahnen. Eine beispielhafte Struktur ist die Smart Library der Universität Hildesheim, bei der durch intelligente Steuerungssysteme der Energieverbrauch gesenkt wird. Andere erfolgreiche Ansätze sind die digitalen Nachhaltigkeitslandkarten der Universität Hamburg oder die Vorlesungen mit virtuellen Laborübungen an der Hamburg Open Online Universität.

Exemplarisch wollen wir unter anderem erfassen,

  • wie Digitalisierung die Umsetzung innovativer Lernkonzepte und Bildung für nachhaltige
  • Entwicklung (BNE) begünstigt,
  • wie ein ressourcenschonender, müllvermeidender und suffizienter Umgang bei der Beschaffung und Nutzung von Hardware aussieht,
  • wie Menschen befähigt werden, Hardware langlebig zu nutzen, selbständig zu reparieren sowie bewusst und achtsam mit dem Abrufen von Datenmengen und digitalen Angeboten umzugehen,
  • wie eine verantwortungsvolle digitale Erhebung und Nutzung von Studierendendaten erfolgen kann,
  • wie im Betrieb Organisationsabläufe durch digitale Tools erleichtert werden,
  • wie im Betrieb Ressourcenströme und -verbräuche erfasst werden, sodass Einsparungen bis hin zur CO2-Neutralität umgesetzt werden.
  • wie Open Source durch Beschaffung, Bereitstellung und Entwicklung von Software begünstigt wird,
  • wie durch digitale Tools die Beteiligung, Inklusivität und Diversität von Studierenden und insgesamt aller Statusgruppen in Hochschulstrukturen und Entscheidungsprozesse gestärkt wird,
  • wie Machtkonzentration und -gefälle sowie Hierarchien durch digitale Mittel reduziert werden,
  • wie kooperative Plattformen den Wissenstransfer, den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Lehre oder / und zwischen hochschulischen und
  • außerhochschulischen Personengruppen erleichtern und begünstigen,
  • wie Forschungsprojekte beide Themen verzahnen.

Die Veröffentlichung ist im zweiten Halbjahr 2020 geplant.

Vorgehen und Fristen

Füllt bzw. füllen Sie bis zum 13. März 2020 den Kurzfragebogen Nachhaltigkeit und Digitalisierung aus (siehe Seitenspalte) und sendet bzw. senden Sie ihn an good@netzwerk-n.org. Falls eine Einreichung geplant ist, aber mehr Zeit benötigt wird, bitten wir um eine kurze Nachricht. Nachdem wir eine Übersicht über die Anzahl, Vielfalt und thematische Passung der Beispiele des Gelingens haben und eine Vorauswahl getroffen haben, kommen wir in einem zweiten Schritt erneut auf Euch / Sie zu, um die Beispiele systematisch aufzuarbeiten.

Wir ermutigen ausdrücklich zur Einreichung, auch wenn Unsicherheit besteht, ob das Beispiel passend ist. Wir sind zudem für kurze Hinweise auf weitere Euch