Auf die sanfte Tour – Erfolgreiche Verankerung digitaler Angebote am Beispiel der Universität Salzburg

Auf die sanfte Tour – Erfolgreiche Verankerung digitaler Angebote am Beispiel der Universität Salzburg

29.04.16

Foto Salzburg in sanftem Licht

Die Themengruppe „Change Management und Organisationsentwicklung“ des Hochschulforums Digitalisierung hat öffentliche und private Hochschulen in Deutschland und Österreich qualitativ-empirisch untersucht, um fallübergreifende Muster von Einführungs- und Verstetigungssprozessen digitaler Lehr- und Lernformate zu identifizieren und sichtbar zu machen.

Foto Salzburg in sanftem LichtAuf Basis von theoretischen und konzeptionellen Vorüberlegungen, die die Themengruppe im Arbeitspapier 16 des Hochschulforums Digitalisierung dargestellt hat, wurde ein Interviewleitfaden entwickelt, der unter anderem Fragen nach den jeweiligen Auslösern, den expliziten und impliziten Zielsetzungen, den bereitgestellten Ressourcen und realisierten Maßnahmen sowie der Positionierung, Entscheidung und Verantwortung der Projekte zur Einführung von E-Learning umfasste. Das für die Befragungen herangezogene Feld repräsentiert vor allem die aktuell im Bereich E-Learning sehr aktiven Hochschulen und Universitäten. Bei der Auswahl wurde eine möglichst große Vielfalt angestrebt, wobei nach Größe, Hochschultyp sowie geografischer Verortung ausgewählt wurde. An 14 Hochschulen im deutschsprachigen Raum wurden dann in Gesprächen von rund 1,5 Stunden Expert(inn)en, die die Digitalisierungsentwicklung ihrer Hochschule über einen längeren Zeitraum beobachtet und fachlich unterstützt haben, befragt. Die Ergebnisse der ersten Analysen der Fallbeispiele wurden im Rahmen von zwei Workshops geteilt und diskutiert – auf der Hochschulwege-Fachtagung in Weimar (März 2015) und GMW-Jahrestagung in München (September 2015) – sowie in dem bereits erwähnten, zur Halbzeitkonferenz vorliegenden Arbeitspapier veröffentlicht. 

Vom befristeten Projekt zum integrativen Konzept

Für die Universität Salzburg haben sich Richard Posch, stellvertretender Leiter des ZFL (Zentrum für Flexibles Lernen), und Nina Grabner, verantwortlich für den User Support, dazu interviewen lassen, wie digitale Lehre an der Universität Salzburg verankert werden konnte. Die Paris Lodron Universität Salzburg bietet ihren derzeit fast 18.000 Studierenden an vier Fakultäten rund 5.600 Lehrveranstaltungen pro Studienjahr an. Seit 2001 unterstützt das ZFL Lehrende und Lernende in E-Learning-Fragen. Aus dem Wunsch entstanden, Salzburg als Präsenzuniversität weiterzuentwickeln, startete das ZFL als befristetes Projekt, das jedoch von Anfang an die Unterstützung des Vizerektorats für Lehre genoss und aufgrund dieses Committments erfolgreich entwickelt und ausgebaut werden konnte. Dies hat zu verlässlichen Strukturen geführt, die sich nicht nur in Technik und Infrastruktur manifestieren, sondern auch in einer Support- und Kommunikationsstruktur, die über das reine E-Learning hinausgeht und andere Verantwortungsbereiche wie zum Beispiel Curriculumentwicklung, Studienergänzungen und Weiterbildung integriert. Neben dieser organisatorischen Kontinuität und Verbindlichkeit fällt am Beispiel Salzburg auf, wie konsequent das ZFL sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden in dem digitalen Innovationsprozess mitgenommen hat. Man hat hierbei ganz bewusst ohne Druck agiert. Stattdessen wurde langfristig und stetig daran gearbeitet, einerseits die Studierenden direkt zu Studienbeginn an alle zur Verfügung stehenden Tools heranzuführen, andererseits die Lehrenden von den didaktischen und organisatorischen Vorteilen des E-Learning in Form von Blended Learning für ihre eigenen Lehraktivitäten zu überzeugen.

Wie dieser Prozess im Einzelnen verlaufen ist und welche Maßnahmen an der Universität Salzburg konkret zum Einsatz kommen, lassen sich im aktuellen LMS Themenspecial auf e-teaching.org nachlesen: https://www.e-teaching.org/praxis/erfahrungsberichte/uni-salzburg-elearning-zfl 

Bild: Kainet „Flare Guns„, CC-BY-NC-ND 2.0 via flickr.com

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