Die Kiron University bietet Flüchtlingen schnell und unbürokratisch ein kostenloses internationales Studium an. Der Stifterverband zeichnet das Projekt mit der "Hochschulperle digital" des Monats Oktober 2015 aus. Hier finden Sie ein Portrait des Mitgründers Vincent Zimmer.
Seine Miene ist freundlich, die Stimme kratzig: Vincent Zimmer ist seit Tagen ohne Schlaf. In den Büros der neu gegründeten Kiron University stehen die Telefone nicht mehr still. Mehrere hundert Presse- und Interviewanfragen aus der ganzen Welt sind die geringste Herausforderung. Mit der Idee, eine digitale Hochschule für Flüchtlinge zu entwickeln, hat das junge Berliner Start-up-Team um die Initiatoren Markus Kreßler und Vincent Zimmer einen Nerv getroffen. Das Ziel ist hoch gesteckt und lautet: die Hochschule völlig neu zu denken.
In Windeseile gilt es die erste tragfähige, digitale Infrastruktur aufzubauen. Dabei sollen nicht nur neue Lehrformen, etwa in Form von MOOCS, entstehen. Für Zimmer, der als Stipendiat der Friedrich Naumann Stiftung kürzlich seinen Master in VWL und Public Policy abgeschlossen hat, ist Digitalisierung keine „technische Frage“, sondern verweist auf eine radikal neue Perspektive, die die Hochschulen vom Kern aus verändern könnte. Denn das Ziel der Digitalisierung von Hochschulen sei vor allem auch „echte Nutzerfreundlichkeit und damit die Befreiung von sehr viel überflüssiger Bürokratie“ zu schaffen. Vergleichbar mit einer Fernuni, soll das Studium an der Kiron University von überall her möglich werden. Studierende ohne gültige Adresse oder Papiere können sich ohne Pass und Schulzeugnisse einschreiben. Erst am Ende ihres Studiums müssten die jungen Flüchtlinge ihre Identität für den Abschluss nachweisen.
Wenige Wochen nach Ankündigung der Gründung möchten sich Zehntausende auf http://kiron.university/ für die ersten englischsprachigen Online-Vorlesungen anmelden. Ist das in so kurzer Zeit überhaupt machbar? Die Gründer haben Gelder aus früheren Start-up-Projekten investiert. Jetzt läuft das Crowdfunding an und mittlerweile wächst auch der Zuspruch innerhalb etablierter Bildungsstrukturen. Mehrere Universitäten und renommierte Professoren haben ihre Zusammenarbeit angeboten. Die digitale Uni soll anerkannte Abschlüsse vergeben können. Es wird verhandelt, auch um Geld: „Allein das Land Niedersachsen verteilt wieder drei Millionen an die Hochschulen, damit bestehende Strukturen digital werden, beobachtet Vincent Zimmer, und ergänzt: „allein mit dieser Summe könnten wir eine funktionsfähige Infrastruktur für 20.000 Menschen entwickeln“.
Die Telefone klingeln schon wieder. Die Umsetzung der Vision hat erst begonnen.
die Digitalisierung ist ein sehr gutes Mittel für die Ausbildung denn es gibt viele Vorteile mit ihr. Zum in den Orten wo viele Schüler gibt das ist ein wichtiges . So Viel Glück für diese projekts..
willy boley
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