Wie sehen Hochschullehre, Studium und Verwaltung im Jahr 2025 aus? Gemeinsam mit Akteur:innen der Hochschullandschaft möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Antworten auf diese Frage finden. Mit der Nationalen Bildungsplattform, die sich aktuell im Aufbau befindet, wurden bereits Visionen der Bildungslandschaft des nächsten Jahrzehnts skizziert. Im Rahmen des University:Future Festivals 2021 fanden zwei Diskussionsveanstaltungen mit Bildungsexpert:innen, Lehrenden, Lernenden sowie Stakeholdern aus Bildung und Verwaltung statt. Peter Hassenbach trägt in diesem Blogbeitrag die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Das BMBF fördert den Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform, die als Meta-Plattform den Zugang für ein breites bundesdeutsches und europäisches Bildungsangebot zur Verfügung stellt. Die Bildungsplattform erfüllt verschiedene Funktionen: Sie unterstützt Lehrende und Lernende auf ihrer individuellen Bildungsreise, indem sie Orientierung- und Beratungsangebote bietet. Auf der Plattform ist es aber auch möglich, individuelle Lernstände oder auch Zertifikate zu speichern. Dadurch werden Übergänge zwischen verschiedenen Bildungsbereichen erleichtert. Auf der Plattform werden nicht nur schulisches und universitäres Lernen unterstützt, sondern auch bildungsbereichsübergreifende Angebote aus der Aus- und Erwachsenenbildung verknüpft.Schematischer Überblick der Nationalen Bildungsplattform
Ziel des BMBF ist es, bestehende Bildungsplattformen und -angebote so über die Meta-Plattform zu vernetzen, dass für Nutzende ein umfangreiches Bildungsangebot entsteht. Dieses soll auf Wunsch einen personalisierten, selbstsouverän zu verwaltender Zugang zu lebensbegleitenden Bildungsangeboten, sowie Austausch- und Kollaborationsformaten enthalten. Auch eine verschlüsselte Ablage der eigenen Zeugnisse und Zertifikate soll auf der Bildungsplattform möglich sein. Anhand von definierten Schnittstellen können Bildungsinstitutionen ihre Angebote über die Meta-Plattform zugänglich machen.
Im Rahmen des University:Future Festivals 2021 fanden zwei Diskussionsveranstaltungen mit Bildungsexpertinnen und -experten, Lehrenden, Lernenden sowie Stakeholdern aus Bildung und Verwaltung statt. Ziel war es, über das Vorhaben zu informieren und bereits in der Entwicklungsphase Feedback einzuholen, um die Plattform bestmöglich an den Bedürfnissen der Nutzenden auszurichten.
Aus Sicht der Lernenden kristallisierte sich der Wunsch nach Interoperabilität als ein Schwerpunktthema heraus. Eine große Vielfalt von Angeboten soll mit nur einem Zugang nutzbar sein. Benannt wurden auch die Themen Datensouveränität und Datenschutz. Dass das System, bei Bedarf passende Lernangebote anhand persönlicher Daten herausfiltern kann, wurde von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet. Gleichzeitig wurde betont, dass persönliche Daten zuverlässig vor Missbrauch geschützt sein müssten.
Digitale Nachweise von bereits absolvierten Bildungsangeboten und die dadurch vereinfachte Anerkennung bei weiterführenden Bildungsinstitutionen wurden ebenfalls als wertvoller Mehrwert betrachtet. Sie sollen Übergange innerhalb der eigenen Bildungsreise erleichtern. Zum Beispiel indem bei einer Bewerbung für einen Studienplatz alle notwendigen Nachweise auf einfache Weise eingereicht werden können. Diese Anerkennungen sollen auch international möglich sein.
Erleichterungen bei der Anerkennung von Vorleistungen würden auch die Lehrenden und die Verwaltung entlasten, so der Tenor vieler Rückmeldungen. Gerade Standard-Vorgänge könnten dann effizienter durchgeführt werden. Aus Sicht der Verwaltung ist die Anschlussfähigkeit an die bestehenden Lernmanagement- und Verwaltungssysteme ein wichtiger Aspekt. Die Schnittstellen müssen dabei flexibel gestaltet werden, um sie an Weiterentwicklungen der Systeme anpassen zu können.
Das Feedback fließt nun in die konkrete Planung der Nationalen Bildungsplattform ein. Und auch zukünftig wird das BMBF im Austausch mit verschiedenen Stakeholdern bleiben, um im Entwicklungsprozess fortlaufend die Perspektiven der Nutzenden einzubinden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des BMBF und auf Nationalen Bildungsplattform.
In dieser Reihe zum University:Future Festival 2021 veröffentlichen wir eine Auswahl der Festivalbeiträge als Artikel, die Sie auch gesammelt in einem Dossier finden. Die Autor:innen haben hierfür Ihre Vorträge noch einmal schriftlich festgehalten. Weitere Vorträge und Talks finden Sie auch auf YouTube.
Mit über 250 Veranstaltungen, 500 Speaker:innen und 3.850 Teilnehmer:innen fand das University:Future Festival 2021 vom 02.–04.11.2021 unter dem Titel "Open for Discussion" statt. Hier finden Sie weitere Infos zum Festival.
Danke für die Verlinkung dieses Panels und die Informationen zur Nationalen Bildungsplattform. Leider ist der Link auf die Seiten des BMBF nicht sehr hilfreich, um sich zum Beispiel über die laufenden Pilotprojekte zu informieren. Aus anderen Förderprojekten kenne ich es, dass zumindest der Projektträger solche Informationen bündelt und der interessierten Öffentlichkeit zeitnah zur Verfügung stellt. Habe ich da etwas übersehen? Danke und mit neugierigen Grüßen Jochen Robes (Frankfurt)
Lieber Herr Robes,
vielen Dank für Ihre Nachfrage, die wir gern an den Autor weiterleiten. Sollte es weiterführende Links geben, die wir bisher nicht aufgeführt haben, werden wir den Text entsprechend ergänzen.
Herzliche Grüße!
www.nationale-bildungsplattform.de Stellungnahme des Bundesrechnungshofes hier
https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/beratu...
Dort: "
Die Entwicklung der Bildungsplattform hat das BMBF gestartet, obwohl ihm die Finanzierungskompetenz hierzu fehlt und es sich nicht mit den Ländern abgestimmt hat. Mit der Nationalen Bildungsplattform nimmt es erhebliche Überschneidungen mit dem „DigitalPakt Schule“ in Kauf. Hierzu kommen die Bemühungen der Länder, ebenfalls Portale mit einem einheitlichen persönlichen Zugang zu Mediendatenbanken und Bildungsplattformen zu schaffen. Das BMBF setzt sich ebenso über laufende Entwicklungsvorhaben des Bundes hinweg. Der Bundesrechnungshof hält dies für eine eklatante Verletzung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und weiterer Vorgaben des Haushaltsrechtes.
Das BMBF sollte keine weiteren Haushaltsmittel für die Nationale Bildungsplattform mehr einsetzen, bevor es die haushaltsrechtlichen Grundlagen hierfür geklärt hat.
Das BMBF hat entgegnet, dass Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Betriebskonzepte erst auf Grundlage der noch zu erarbeitenden Projektergebnisse erfolgen können. Der Bundesrechnungshof weist darauf hin, dass vorherige Zielbestimmungen wesentliche Voraussetzung für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Betriebskonzepte sind. Der Bundesrechnungshof hält es für grob fahrlässig, dass das BMBF die Wirtschaftlichkeit und Tragfähigkeit erst im laufenden Prozess klären will. Er sieht die erhebliche Gefahr von Förderruinen, für deren Weiterbetrieb es keine Perspektiven gibt. Der Haushaltsausschuss hat die Möglichkeit, die Mittel für die Nationale Bildungsplattform zu sperren. (Tz. 6)"
Your first name.
Weitere Informationen über Textformate
Enter the characters shown in the image.
Das Hochschulforum Digitalisierung möchte Ihre Ideen in die Gestaltung der Website einbeziehen. Dafür bitten wir Sie herzlich, an unserer Umfrage teilzunehmen.Als Dankeschön können Sie einen von drei Hoodies vom Hochschulforum Digitalisierung gewinnen.
Hinweis: Die Umfrage wird über Google Formulare durchgeführt. Durch Klicken auf den Button werden Sie zum Google Formular weitergeleitet.
Jetzt teilnehmen