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Die Data-Literacy-Charta: Gemeinsam Bildungsprozesse für das 21. Jahrhundert gestalten

Henning Koch
Dr. Henning Koch, 11.2.2021
Dieser Beitrag gehört zum Dossier:
Dossier

Data Literacy

Data Literacy gilt als zentrale Zukunftskompetenz. Aktuelle Ansätze und neue Entwicklungen zur Vermittlung von Data Literacy im Dossier.
Data has a better idea

Anfang Februar 2021 hat der Stifterverband gemeinsam mit zahlreichen Partnern eine Data-Literacy-Charta veröffentlicht. Auch das Hochschulforum Digitalisierung zählt zu den Erstunterzeichner*innen. Die Unterzeichner*innen drücken mit der Data-Literacy-Charta das gemeinsame Verständnis von Datenkompetenzen im Sinne einer umfassenden Data Literacy und deren Bedeutung in Bildungsprozessen aus.

Was bezweckt eine Charta überhaupt und was möchten die Partner mit einer Data-Literacy-Charta erreichen?

Denkt man über den Begriff der „Charta“ nach, kommt einem etwa schnell die „Charta der Vereinten Nationen“ in den Sinn. Zu Beginn haben 50 Staaten sie im Jahr 1945 unterschrieben. Sie wollten damit Kriege verhindern und Kooperationen ermöglichen. Um dies möglichst wahrscheinlich zu machen, haben sie sich auf universelle Ziele und Grundsätze geeinigt, mit dem klaren Vorsatz, im „Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken”.

Um zu einer Charta zu kommen, die von möglichst vielen Institutionen und Menschen unterschrieben und dann auch konsequent mitgetragen wird, muss viel miteinander gesprochen werden. Das gilt – natürlich in viel bescheidenerem Ausmaß – auch für die Data-Literacy-Charta des Stifterverbandes.

Logo: Data Literacy ChartaDr. Henning Koch, Katharina Schueller und Florian Rampelt haben gemeinsam die Data Literacy Charta verfasst.

Dazu haben die Daten-Expertin Katharina Schüller, Henning Koch aus dem Stifterverband und Florian Rampelt aus dem Hochschulforum Digitalisierung unterschiedliche Expert*innen, Partner und Akteur*innen auf der Grundlage eines ersten Entwurfs miteinander ins Gespräch gebracht. Zwar waren an der Data-Literacy-Charta keine 50 Staaten beteiligt, aber mindestens genauso viele Kommentator*innen. Das kann durchaus anstrengend sein, ist aber Voraussetzung für das eigentliche Ziel jeder Charta: Auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses auch „zusammenzuwirken”, gemeinsam zu handeln. Wenn wir Bildungsprozesse für das 21. Jahrhundert gemeinsam gestalten wollen, liegt eine lange Reise vor uns. Die Charta, die uns beim Aufbruch Orientierung gibt, ist eine erste, grobe Karte der Wege, die vor uns liegen. Je länger wir unterwegs sind und je mehr wir diese Wege ausprobiert und ausgebaut haben, umso genauer können wir die Karte in Zukunft zeichnen.

Die Data-Literacy-Charta rückt fünf Leitprinzipien als Wegmarken ins Zentrum. Diese kennzeichnen die zentrale Bedeutung von Data Literacy als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts und weisen ihr einen wichtigen Platz in der Allgemeinbildung zu:

  1. Data Literacy muss allen Menschen zugänglich sein.
  2. Data Literacy muss lebenslang in allen Bildungsbereichen vermittelt werden.
  3. Data Literacy muss als transdisziplinäre und fächerübergreifende Kompetenz vermittelt werden.
  4. Data Literacy muss den gesamten Prozess der Erkenntnis- und Entscheidungsfindung mit Daten systematisch abdecken.
  5. Data Literacy muss Wissen, Fähigkeiten und Werthaltungen für einen bewussten und ethisch fundierten Umgang mit Daten umfassen.

Die Unterzeichner*innen der Data Literacy Charta werden Maßnahmen ergreifen, dieses Verständnis von Data Literacy zu verbreiten und die dazugehörigen Kompetenzen weiter zu stärken. Sie rufen andere Akteur*innen auf, dies in ihrem Wirkungsbereich ebenso zu tun. 

Die Charta regt dazu an, das Thema Datenkompetenzen in sämtlichen Bildungsprozessen zu berücksichtigen und mitzudenken.  Dass zu den Erstunterzeichner*innen so prominente Institutionen, wie beispielsweise der Digitalrat der Bundesregierung und so namhafte Persönlichkeiten wie Dorothee Bär (Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt), Dr. Georg Thiel (Präsident des Statistischen Bundesamtes und Bundeswahlleiter) oder Prof. Dr. Gerd Gigerenzer (Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) gehören, spricht für die Aktualität des Themas. Und für die Dringlichkeit es voranzutreiben.

Die Charta der Vereinten Nationen wurde seit ihrer Entstehung immer wieder verändert. So hat sie sich den wandelnden Umständen angepasst. Auch die Data-Literacy-Charta versteht sich als erste Skizze einer Landkarte, die wir in einer von Digitalisierung geprägten Welt dringend benötigen. Sie gibt Orientierung für einen Weg, der weiter gegangen und erforscht werden muss. Sie zeigt das Ziel, die Richtung und erste mögliche Pfade dorthin, die breiter und verzweigter werden, wenn wir ein Stück weiter gekommen sind. Darum soll und muss die Charta immer wieder neu ausgehandelt und möglichst kontinuierlich aktualisiert werden. Auch können Interessierte sie für ihren jeweiligen Bereich weiterverwenden und adaptieren. So kann auch eine Charta als Begriffsgrundlage und als Handlungsaufforderung dynamisch und zeitgemäß bleiben. Lassen Sie uns auf eine spannende Reise aufbrechen: im Austausch bleiben, gemeinsam Datenkompetenzen stärken und zukunftsorientiert Bildungsprozesse gestalten!

Tags: 
Data Literacy
CC-BY-SA LogoDieser Text steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International - CC BY-SA 4.0. Bitte nennen Sie bei einer möglichen Nachnutzung den angegebenen Autorennamen sowie als Quelle das Hochschulforum Digitalisierung.
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Henning Koch
Dr. Henning Koch

Dr. Henning Koch begleitet als Programmmanager unter anderem das Data Literacy Education-Netzwerk des Stifterverbandes. Gemeinsam mit den Netzwerkmitgliedern treibt er dort die curriculare Integration von Datenkompetenzen in unterschiedlichen Studiengängen voran.

 

Weitere Autor:innen:
Bild: Katharina Schüller
Katharina Schüller

Katharina Schüller ist Vorständin der Deutschen Statistischen Gesellschaft, Aufsichtsratsvorsitzende des Instituts für wissenschaftliche Weiterbildung der Fernuniversität in Hagen und leitet das Beratungsunternehmen STAT-UP.

 

Bild: Florian Rampelt
Florian Rampelt

Florian Rampelt setzt sich als Geschäftsstellenleiter des KI-Campus für die Stärkung von Daten- und KI-Kompetenzen mit innovativen, digitalen Lernangeboten ein. Darüber hinaus gestaltete er als stellv. Geschäftsstellenleiter des HFD den Diskurs zur Digitalisierung in Studium und Lehre mit und begleitet Hochschulen bei der Entwicklung von entsprechenden Strategien.

Data-Literacy-Charta

Data-Literacy-Charta des Stifterverbandes

Gemeinsam mit zahlreichen Partnern hat der Stifterverband Anfang 2021 die Data-Literacy-Charta initiiert. Mit ihr wird ein gemeinsames Verständnis von Datenkompetenzen und deren Bedeutung für Bildungsprozesse formuliert.  

 

Jahr: 
2021
Sprache der Publikation: 
Deutsch

Kooperationspartner:

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft CHE Centrum für Hochschulentwicklung Hochschulrektorenkonferenz

Förderer:

Bundesministerium für Bildung und Forschung
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